Das Ende der Egolallie

Zur Verabschiedung von Bischof Krause am 28.1.02

Ich habe das Ende der Dienstzeit der Bischöfe Erdmann (1965), Heintze (1982), Müller (1994) erlebt. Meist wurde beides miteinander verbunden: die Einführung des neuen und die Verabschiedung des alten. Ich erinnere mich aber auch, dass die sich verabschiedenden Bischöfe jeweils einen letzten Gottesdienst im Dom abgehalten haben und sie verabschiedeten sich von der Pfarrerschaft mit einem Vortrag vor dem Pfarrerverein und einem vorausgehenden Gottesdienst. Man überlegte sich auch ein Abschiedsgeschenk. Bischof Heintze bekam einen Koffer mit Predigten aus der Pfarrerschaft und er beantwortete nach Lektüre jeden persönlich. Er kannte seine Pfarrerschaft.

Sowas ähnliches war auch jetzt im Gespräch: ein Gottesdienst mit Bischof Krause im Braunschweiger Dom für die Pfarrerschaft und die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und natürlich für die Gemeindemitglieder. Aber man traute sich nicht. Wer würde noch kommen? Und wie würde es aussehen, wenn der Dom dünn besetzt sein würde? Also: das kam nicht zu stande. Ich bat den Vorsitzenden des Pfarrervereins Frisch, den Bischof im Januar zu einem außerordentlichen Pfarrertag einzuladen. Frisch winkte brüsk ab. Hatte es schon Absprachen gegeben?

Es gab ein letztes Gespräch mit dem epd. Herr Laube schrieb darin in epd Nr. 8/02 vom 21. Januar u.a. Krause sträubt sich, bilanzierende Interviews zum Abschied als brauschweigischer Landesbischof zu geben. Rückblick sollte also nicht sein. Warum wohl?

So blieb der traditionelle Abend der Begegnung am Anfang des Jahres, den es ja schon weit vor Bischof Krause gegeben hat – der sollte nun umfunktioniert werden. Also weniger ein Dank der Landeskirche an gesellschaftliche Gruppen im Lande, sondern Verabschiedung des Bischofs aus seinem Dienst als Bischof in die Frühpension - ja durch wen nun? Durch den Regierungspräsidenten, der traditionell an diesem Abend sprach? Etwa durch einen katholischen Geistlichen? Wie konnte der einen ev. Bischof in seinen Ruhestand verabschieden?

Im Dom lagen teure Einladungshefte aus, da las man: Abend der Begegnung der ev.- luth. Landeskirche in Braunschweig zur Verabschiedung von Landesbischof Dr. h.c. Christian Krause. Wer kam und ihn nicht kannte, konnte eine Kurzbiografie auf der letzten Umschlagseite nachlesen. Auch die Verleihung der Ehrendoktorenwürde und des große Bundesverdienstkreuzes.

Also doch Verabschiedung: da hätte es nun nahegelegen, dass die Vorsitzenden der Verfassungsorgane unserer Kirche das Wort ergriffen: für die Landessynode Eckels, für die Kirchenregierung OLKR Fischer als stellvertretender Vorsitzender oder jemand anderes, der dazu gerade Lust hatte – es gibt ja noch fünf weitere – und für das Landeskirchenamt der stellvertretende Landesbischof. Es wäre angebracht gewesen, wenn der dienstälteste Propst sich geäussert hätte und der Vorsitzende entweder des Pfarrervereins oder des Pfarrerausschusses Pfr. Kopisch. Und wenn möglich noch jemand von den „Werken„ oder fröhlich der Kindergottesdienste oder.... ach es gäbe so viele Möglichkeiten. Und bei der Verabschiedung eines Pfarrers/einer Pfarrerin, kommt so was entsprechendes ja auch meist vor. Man hätte es den Gemeinden abgucken können. Das wäre authentisch gewesen. Und dazu dann auch die Gäste von auswärts. .Aber es wäre wohl doch eine Art Bilanzierung geworden. Und das war gerade von Bischof Krause nicht erwünscht.

So eine gemeindenahe Verabschiedung hätte auch an den Vorgänger und Nachfolger gedacht. Also Krause Hand in Hand mit Müller und Weber. Es war doch so viel von Kooperation und Dialog die Rede! Waren die überhaupt eingeladen? Sie blieben unerwähnt.

Gemeindemäßig war wohl auch etwas zu popelig. Es mussten Präsidenten her, wenigstens Ministerpräsidenten und die Regionalpresse hatte bereits trompetet, wer alles kommt: die Ministerpräsidenten Gabriel, Höppner, Stolpe. Was sollten die erzählen? Bilanzierung war doch abgesagt. Angesagt war offenbar was anderes: die große Arie von der Größe und Bedeutung von Bischof Krause auf die Melodie des epd: „Krause braucht dennoch nicht unzufrieden auf seine „Ära„ zurückzublicken„. Wer das mag, wer getröstet werden muss, weil er sich missverstanden und unterbewertet glaubt, muss sich solche Arien anhören. Aber dann doch bitte im Staatstheater oder in der Stadthalle – da waren wir bei der Einführung von Bischof Heintze – oder in einem Gemeindesaal, aber zu diesen Arien in den Dom? War denn etwa Gottesdienst? Es gab eine Auslegung der Jahreslosung in seiner miserablen neuen Fassung am Anfang statt der vollkornmäßigen alten Lutherfassung, einen Segen am Schluss, es gab eine Kollekte am Ausgang. Der Kollektenzweck wurde nicht genannt. Man kann ausschliessen, dass damit das kalte Buffet in der Burg bezahlt werden sollte.

Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Alle Ministerpräsidenten hatten abgesagt. Aus der Sicht der Gemeinde gibt es keine zweite Garnitur. So aber – stellte sich der Eindruck ein: die Heldentenöre hatten Ersatz geschickt.

Bischof Krause legte zu Beginn die Jahreslosung aus: Gott rettet – er sonst? Die Zeiten sind komplizierter, er käme gerade aus Südafrika von einer Reise mit Bundespräsident Rau: da hatte man Not und Elend vor Augen, aber auch in der Region: schwierigere Zeiten. Die Ministerpräsidenten kämen nicht, weil sie beim Kanzler über die Not berieten. Aber: Gott rettet. Dann wieder die viel benutzte Vokabel von der Barmherzigkeit Gottes. Und er habe persönlich, im Inferno des 2. Weltkrieges geboren, viel Rettung erfahren. Kurz, glatt, das tat keinem weh. Es fehlte auch die Zuspitzung auf die Hörerinnen und Hörer. Und wo der Inhalt fehlt hilft leise vokalträchtige Betonung.

Dann begrüßte Kollmar die Gäste, darunter weit vor Kultur und Wissenschaft die Offiziere und dankte ihnen für die innere stabile Sicherheit unseres Staates. So weit sind wir schon! Kollmar hatte im Programmheft eine neunseitige laudatio auf den Bischof abgeschossen. Die konnte man zwischendurch überfliegen. Erster Eindruck: so wollte der Bischof gesehen werden. Das war richtig nett von Bruder Kollmar. Es war auch einseitig und unkritisch. Schon von zu Verabschiedenden gilt wohl was sonst für später gedacht ist: de mortuis nihil nisi bene.

Danach sprach statt Gabriel die Kultusministerin Renate Jürgens Pieper, lobte den Bischof für seine Kooperationsmodelle und die Bischofstage – wie das? War sie dafür zuständig? – sprach viel von der Region, die die Kommunen ersetzen würden, lobte den Bischof für seinen Einsatz bei Reson und die Freiwilligenagentur, die allerdings nicht Krause sondern Erchinger in Gang gesetzt hatte und schenkte einen Nachdruck der Evangeliars. Der wird hoffentlich im Archiv landen.

Dann Frau Pfarrerin Höppner, die den Dom in einen großen Gemeindesaal verwandelte, die immer noch unklare, so ganz besondere Bedeutung von Krause für die Ost-West Beziehung hervorhob, aber sie sprach warmherzig, persönlich, frei und erhielt viel Beifall. Es war 19 Uhr 15.

Danach las Kollmar längere Passagen aus dem Brief von Stolpe an Krause vor. Sie überwinden Grenzen. Sie schaffen Verbindung – nur wenige haben zwischen dem Bischof und einzelnen Pfarrern und Pfarrerinnen bleibende Unversöhnlichkeit gesät und geerntet, wie Bischof Krause – aber Stolpe: die Landeskirche verabschiedet Sie mit Dank und Anerkennung. Sind wir schon so weit? War das sein Bier? Armes Braunschweiger Land.

Dann Bischof Homeyer: die Oekumene wäre in einer schwierigen Phase. Aber im Zeitalter der Globalisierung wäre die gemeinsame Hinwendung zu den Opfern angesagt. Das sei der rettende Weg im Zeitalter der Globalisierung. Das sei das Lebenswerk von Bischof Krause gewesen. Also: wo die Theologie in einer Sackgasse steckt, muss das diakonische Handeln aushelfen. Sowas hatten wir in den Gemeinden z.B. bei der Biafra Katastrophe 1967. Damals organisierten und informierten und sammelten katholische und evangelische Gruppen in den Kirchengemeinden. Schon damals wurde in den Gemeinden gesagt, was die große Politik gerne verschwieg: es ging ums Öl und um die Selbständigkeitsbewegung.

Die Optik der Bischöfe reicht nicht mehr in die Kirchengemeinden und kirchliche Gruppen, wo das ökumenische Bewusstsein schon viel weiter entwickelt ist als in den theologischen Schaltzentralen. Die gemeinsame Warnung von Krause und Homeyer vor ökumenischer Gleichmacherei, jüngst in Wolfenbüttel ausgesprochen, war ziemlich daneben. An wen war die gerichtet? Warum wurden die Adressaten, wenn das eine Befürchtung der Bischöfe ist, nicht direkt genannt? Daran hatte Bischof Krause kein großes Interesse gezeigt: nämlich zu sehen, was alles an interkonfessioneller Zusammenarbeit auch auf dem flachen Lande vor seiner Zeit längst gewachsen war. Das war ja ohne ihn gewachsen. Da war kein Anlass von sich zu reden.

Zum Schluss Bischof Knuth, Leitender der VELKD, ein Duzfreund von Krause. Als sie beide junge Oberkirchenräte in Hannover gewesen wären, hätten sie die Bischöfe scharf kritisiert. (ha! ha!). Ein Hauch von ekklesialen 68igern. Du warst bei Flüchtlingen, auch wo geschossen wurde, und er wäre Häuptling von eins zwei drei afrikanischen Stämmen – was in Braunschweig gar nicht bekannt sei ooohhhhsorry. Knuth lobte Krause als Vorkämpfer gegen die apartheid, und jetzt gegen die Armut. Als Freund erlaubt sich Knuth die Feststellung, dass Krause immer jeweils heiß oder kalt gewesen wäre, nichts für die Lauen im Lande, daher schwierig. Ein manchmal anstrengender Freund. Und dann doch wieder, die Gespräche mit Arafat und Weizsäcker und Rau - man kann es kaum noch hören. Dabei nahm der Südafrikabesuch mit Rau in derselben Woche einen völlig anderen Verlauf als es Bischof Krause vorgesehen hatte, was sogar zu verärgerten Debatten in der deutschen Botschaft in Südafrika führte.

Krause bedankt sich launig und segnet die Anwesenden.

Dazwischen Chormusik vom Jugendchor des Domes und Propsteichor und zum Schluss, passend: dröhnend, zu laut, zu schnell, ganz schlecht zum Mitsingen: Nun lasst uns gehn und treten mit Singen und mit Beten. 20 Uhr 15. Die Menge drängt zum reichhaltigen Kalten Buffet im Rittersaal, das der Karstadt Party service ausgerichtet hat.

Das Buchzeichen im Programmheft zeigt den Bischof in total violetter Soutane in einem flotten roten Auto, vom Hinterfenster nach draussen lächelnd, gewiss zu uns: der Papst der Lutheraner, wie es die BZ ihren Leserinnen und Lesern vermeldete, von Bischof Krause nicht dementiert, sagt ade. Also: die Verabschiedung eines Papstes mit 62 Jahren. Das hatte die Welt wohl noch nicht. Und wir sind dabei gewesen!

Das Bischofsamt ist zu wichtig und seine Führung zu exponiert, als dass ich mit solchem Kalauer schließen könnte. Wir haben in Kirche von Unten sympathische Bilder von Bischof Krause skizziert: Krause hockt mit Kindern des Kindergottesdienstes der Pauligemeinde auf dem Boden, hört, fragt, legt aus. Krause im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern. Diesen offen zugewendet. Das ist ein Guter, ein Solidarischer bleibt den Jüngeren in Erinnerung. Das Refugium, die Flüchtlingshilfe in Braunschweig, von den Kommunen verlassen, vom Bischof und OLKR Becker gezielt gefördert. Beim Neujahrsempfang in Schöningen, wozu der Bischof eingeladen war, zieht er das Losungsbüchlein und legt die Jahreslosung kurz aus. Da hatten die politischen Spitzen ein Grußwort erwartet und hörten eine Auslegung. Der Bischof wird zu Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern der Propstei Königslutter auf Burg Warberg eingeladen und gibt eine launige Einführung in die Oekumene. Den müsste man haufiger hören, ist das einhellige Echo. Der Bischof wird eingeladen, zur Einführung des Gesangbuches Ende 1994 in der Herzog August Bibliothek zu reden. Ich gebe ihm, was ich an Texten und Referaten dazu habe und er ist fair genug, das zu erwähnen. Wo er von sich absehen konnte, wo er darauf verzichtete, im Mittelpunkt zu stehen, da war er – eine Binsenweisheit – sympathisch, solidarisch, ein Menschenfreund. In den Kirchenregierungssitzungen konnte er moderieren und Verbindungen knüpfen.

Wir haben den Bischof in Kirche von Unten auch scharf kritisiert. Vor allem seine zunehmende Empfindlichkeit, auf Kritik zu reagieren. Sogar die Kirchengerichte der Konföderation wie der VELKD haben förmlich festgestellt, es habe in unserer Landeskirche berechtigten Anlass zur Kritik gegeben. Und wenn wir dann mal flapsig eine von Bischof Krause gewählte Redewendung z.B. den lutherischen Weltbund kann ich reiten zurückgegeben haben – nun hat Genf seinen Herrenreiter – dann stellte sogar das Gericht fest, das sei keine schwere Dienstverletzung, sondern die Bemerkung sei nicht zu beanstanden. Wir haben vor der zunehmenden Kontaktlosigkeit des Bischofs zur Pfarrerschaft früh gewarnt, ihn immer wieder gebeten, Bischofsbriefe zu schreiben, wie es seine Vorgänger getan haben – nun stellte er sich stur, verkroch sich und suchte Schuldige woanders. Wir haben ihn gebeten, bei Visitationen wirklich in die Gemeinden zu gehen, mit den Leuten zu sprechen, sich die Kirchen anzusehen. Da war plötzlich eine unüberwindbare Hemmung, die immer größer wurde. Bischof Krause war dazu begabt, Anregungen zu geben und Ideen in die Welt zu setzen. Die Umsetzung, die Kleinarbeit, das hartnäckige Dranbleiben – das sollte der Stab oder sollten herbeigerufene Kräfte besorgen. Dazu ist unsere Landeskirche zu klein und zu übersichtlich. So sind wichtige reformerische Ansätze zum Schaden unserer Landeskirche steckengeblieben, weil der Bischof die ihm freundlich Gesonnenen heftig vor den Kopf stieß, die Verbindung schroff abbrach, den Faden nicht wieder aufnehmen konnte, die Sache oder die Personen blieben fallen gelassen. Eben nicht Barmherzigkeit und Dialogfähigkeit sondern Unversöhnlichkeit und Verstummen blieb als bitterer Nachgeschmack dieser Bischofsführung. Das wuchs sich so weit aus, dass der Bischof im Dezember einem afrikanischen kirchlichen Mitarbeiter ein Gespräch mit der Begründung verweigerte, er müsse jetzt umziehen. Frau Unger hat sich dann teilnahmsvoll um ihn gekümmert.

So wurde es um Bischof Krause selbstverschuldet immer einsamer. Er hat nur noch ganz wenige Freunde, sagte eine gute Bekannte von ihm. Hier liegt der eigentliche Grund für die frühzeitige Pensionierung.

Bischof Krause hat daher darauf verzichtet, sich bei den Amtskonferenzen der Propsteien zu verabschieden. Er war aber u.a. in Goslar und in Königslutter. Dort nannte er, nachdem ihn die Teilnehmer endlich aus der Reserve gelockt hatten, zwei Gründe für die Spannungen der letzten Jahre: die Juristen im Landeskirchenamt und die Tatsache, dass er aus einer Bewegung gekommen sei, nämlich des Kirchentages und diese Bewegung in einer Institution habe fortsetzen wollen, was strukturell eben nicht ginge. Die Spannungen mit OLKR Dr. Fischer hat Bischof Krause häufiger selber erwähnt. Dabei ging es aber vor allem um Finanzfragen. Und die Ideen des Bischofs waren eben manchmal teure Ideen, die dann geprüft werden mussten. Mit dem Georgenhof in Blankenburg, und dem neuen theologischen Zentrum in Braunschweig, sprich Predigerseminar, hinterlässt der Bischof sogar heute große ungeklärte Finanzlöcher, ohne ein Einverständnis mit dem Finanzdezernenten gefunden zu haben. Der Bischof nahm das persönlich, was eine Auseinandersetzung in der Sache war, wieder also diese egozentrische, egolallische Reaktion, und schadete so eben auch der Sache. Vor allem aber sich selber. Und die Sache mit dem Kirchentag. Bischöfin Käßmann, die auch vom Kirchentag kam, ist ein Gegenbeispiel. Es ist sehr zu bedauern, dass der Bischof wenig Nachbarschaftspflege mit der Kollegin in Hannover erkennen ließ. Gemeinsam wäre wohl etwas mehr Kirchentagsfeeling in die Gemeinden zu tragen gewesen.

Die Pröpste, so verriet der Bischof am Abend der Begegnung hätten ihm zum Abschied einen Strandkorb für die neue Terrasse geschenkt. Andere sammeln bei dieser Gelegenheit für eine Projekt, etwa für Wehrdienstverweigerer in Israel oder etwas anderes. Wie es zu dieser albernen Idee gekommen ist, ist kaum zu kombinieren. Aber der Bischof behält andere Ämter, er hat sogar ein neues in Wittenberg angenommen. Er wird also viel unterwegs sein. Anders ist es auch nicht zu verstehen, dass er in Wolfenbüttel wohnen bleibt. Während jedem und jeder vorgehalten wird, er/sie möge in den Ruhestand gehend, möglichst weit weg von seiner Gemeinde ziehen, bleibt der pensionierte Bischof in seiner Gemeinde wohnen. Kein gutes Beispiel als pastor pastorum. Jedenfalls ein Novum. Sogar Erdmann zog wenigstens nach Braunschweig.

Keiner ist zu alt, um nicht noch an sich zu arbeiten: so wünsche ich als der ältere Amtsbruder dem Bischof, er möge die Kräfte bei sich aktivieren, mit denen er immer mehr von sich absehen lernt. Umso mehr werden sich gute Geister und gute Mächte um ihn einfinden. Auch das zunehmende Alter ist eine gute Lebensschule dafür.