Fernseher und Farbfernseher aus der Anfangzeit des Fernsehens und des Farbfernsehens
Homepage Eckhard Etzold
Schwarzweiß-Fernsehen::Dokumentation: Philips "17TX291A"Baujahr: 1959Photo anklicken zur Vergrößerung! |
Die Firma Philips aus den Niederlanden gehörte in der Nachkriegszeit zu den Vorreitern in der Entwicklung der Fernsehtechnik. Die ersten Schwarzweißgeräte in Deutschland wurden von Philips entwickelt, und schon lange bevor bei uns überhaupt das Farbfernsehen eingeführt wurde, exportierte Philips bereits Farbfernseh-Seriengeräte nach Kanada. Das hier gezeigte Schwarzweiß-Gerät befindet sich im Privatbesitz von Walter Studer, der es auch repariert und neu justiert hat. Der Fernseher wies einen Horizontal-Synchronisationsfehler auf. Im übrigen wurden fünf Röhren ersetzt. |
Die Rückwand besteht aus der damals
häufig verwendeten Presspappe und enthält nur einen kleinen Kunststoffbecher zum Schutz der Bildröhre. Das Gehäuse besteht aus Holz,
ist furniert und lackiert. |
Das Chassis ist noch mit Lötleisten versehen, weist aber schon einige modernere Details auf. Der Zeilentrafo ist ordentlich in Kunststoff vergossen (bei den früheren Philips-Geräten lagen die Wicklungen zum Teil offen und führen bei geringer
Feuchtigkeit nicht selten zu Windungsschlüssen im Zeilentrafo). Am Hochspannungskäfig ist das Hochspannungskabel in mehreren Schleifen gewickelt, festgemacht. Das Hochspannungskabel ist mit einer Drahtummantelung versehen, die als
Hochspannungskondensator fungiert. (Da durch die 110°-Technik der Bildröhrenkolben
nun kürzer ausfällt und sich damit die Fläche des Hochspannungskondensators verringert, der aus der Graphit-Außenbeschichtung des Kolbens sowie aus der Innenmetallisierung der Röhre besteht, war es nötig geworden, die weggefallene Kapazität durch die Ummantelung und Verlängerung des Hochspannungskabels auszugleichen. |
Die gegenüber den 90°-Geräten erhöhte Ablenkleistung wird
hier von der PL 36 bereit gestellt (in den 70° und 90°-Geräten wurde ursprünglich die PL 81 verbaut). Die gestiegene Induktionsleistung wurde bei der Heizwindung der DY 86 hier durch einen 1-Ohm-Widerstand herabgesetzt. |
Die Bildqualität ließ auch nach vielen Jahren nichts zu wünschen übrig.
Die Fokussierung geschieht elektrostatisch. Die Leuchtschicht ist innen mit einer Aluminiumschicht überzogen. Dadurch konnte auf einen Ionenfallenmagnet verzichtet werden, und die störenden Lichtreflexionen im Inneren der Bildröhre blieben auch aus. Die Strahlstromleistungen dieser Bildröhrengeneration zeigte kaum Ermüdungserscheinungen. Das änderte sich erst, als zu Beginn der 60er Jahre die neuen amerikanischen Bildröhren nachgebaut wurden (z.B. die eigensicheren A59-11W und Nachfolgetypen). |
Kann hier als TIFF-Dateien heruntergeladen werden: 1, 2, 3, 4.
PCC 88, 3mal PCF 80, EF 183, 2mal EF 184, ECH 83, PCL 84, EF 80, 2mal PCL 82, PL 84, PL 36, PY 88, DY 86, EF 85, ECC 82, AW53-88.
Warnung: Diese Webseite bietet Ihnen einen Einblick in das Innere des Gerätes. Beachten Sie bitte, dass die Entfernung von Rückwänden und Abdeckungen nur dem Fachmann vorbehalten ist. Das gilt besonders, wenn das Gerät eingesteckt ist, in Betrieb ist oder unter elektrischer Spannung steht. Verbrennungen oder gar tödliche Stromschläge können die Folge sein! Aber auch bei Netztrennung besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Vorgehensweise bösartige Stromschläge geschehen können. Insbesondere die Bildröhre und die mit ihr verbundenen Baugruppen können noch Stunden oder Tage nach der letzten Inbetriebnahme weit über 10.000 Volt Hochspannung führen. Der Autor lehnt jede Haftung für Verletzungen und Schäden, resultierend aus den hier gegebenen Informationen ab und weist ausdrücklich darauf hin, dass für den Unkundigen vor dem Öffnen von Geräten Fachleute wie Elektriker oder Elektrotechniker befragt werden müssen.
Photos: © Roger Käser 2003.
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Ein weiterer Philips 17TX291A ist dokumentiert in Marcels TV-Museum
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