Fernseher und Farbfernseher aus der Anfangzeit des Fernsehens und des Farbfernsehens
Homepage Eckhard Etzold
Bereits 1954 war das Farbfernsehen in den USA eingefürt worden, zu einem Zeitpunkt, als in Deutschland gerade erst das Schwarzweiß-Fernsehen
langsam populär wurde. Theoretisch wäre das Farbfernsehen auch schon in den 1950er Jahren in Deutschland möglich gewesen. Doch weder waren
die vermögenden Käufer in ausreichender Zahl vorhanden gewesen noch war das Farbfernsehen im Urteil der deutschen Ingenieure so weit entwickelt, dass eine Einführung bei uns in Frage käme.
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Das Herzstück des PAL-Farbfernsehsystems ist die PAL-Verzögerungsleitung. Sie befindet sich in diesem Gerät ganz versteckt hinter dem Hochspannungskäfig (siehe Photo links). Links vom Horizontalchassis befindet sich das Vertikalchassis, das den Tuner, die ZF-Stufen und die Tonendstufe enthält (siehe Photo rechts). |
Links das Chassis des PAL Color-Geräts in der Draufsicht (herausgezogen und von oben) mit den RGB-Farbendstufen und der Chromabaustein. Beim RGB-Farbkonzept werden die Farbsignale zusammen mit dem Bildhelligkeitssignal (Y-Signal) zu den jeweiligen Farbauszügen (Rot, Grün, Blau) gemischt und dann in den RGB-Endstufen (drei PCL200) verstärkt und der Farbbildröhre zugeführt. Die Alternative zum RGB-Konzept ist das Farbdifferenzkonzept (siehe Metz Farbfernseher), das sich nicht durchsetzen konnte. |
Die 380-Volt Spannungsstabilisierung des Netzteils (links) mit dem Zeilentzrafo darunter und der Hochspannungsgleichrichtung. Das Netzteil erzeugt die Gleichspannung von 380 Volt durch Spannungsverdoppelung. Zum Netzteil gehört noch eine Hochleistungsröhre, die die Spannung stabilisiert: es ist eine PL 509, die in der oberen Bildhälfte neben der Balasttriode zu sehen ist. Rechts im Bild ist die Bildröre mit den Farbreinheitsmagneten, den Konvergenzeinheiten und der Ablenkeinheit. Als Farbbildröhre wurde in den Geräten der ersten Generation eine A63-11X eingebaut, deren Rotleuchtstoff einen schwachen Wirkungsgrad aufwies. Daher sind von diesem Bildröhrentyp heute nur noch wenige vorhanden, die über ausreichend hohe Strahlströme bei allen drei Systemen verfügen. |
Die Vertikalendstufe (links) wurde mit der neuen PL508 ausgestattet, die gegenüber der früher bei den Schwarzweißgeräten verwendeten PCL805 eine höhere Leistung abgab. Ein Teil dieser Leistung wurde für die Versorgung der dynamischen Konvergenzeinheiten mit den entsprechenden Vertikal-Entzerrungsimpulsen benötigt. Rechts die Konvergenzeinstellungsregler. Durch Anklicken des Detailphotos rechts lässt sich die gesamte Konvergenzeinheit anzeigen. |
Die Farbbildröhre benötigt eine Gleichspannung von 25000 Volt bei einer Leistung von ca. 30 Watt bei voll ausgeleuchteter Bildröhre. Um ein Überschreiten des höchstzulässigen Strahlstroms (und eine Überhitzung der Lochmaske) zu vermeiden, wurde der Farbbildröhre eine
Balasttriode parallel geschaltet, die links hinter der PL509 (= die Spannungsreglerröhre
für das Netzteil) zu erkennen ist. Diese hatte die Aufgabe, die gerade nicht verbrauchte
Hochspannung in Wärme umzuwandeln. Rechts die Zeilenendstufe mit PL509 und PY500A. Im Hochspannungskäfig befindet sich der Zeilentrafo und die Hochspannungsgleichrichterröhre GY501. |
Rechts im Bild: ein weiterer PALcolor 708 als Standgerätausfertigung, der in Nordrheinwestfalen steht. Das Gerät ist technisch noch im besten Zustand. Die Farbbildröhre zeigt keinerlei Verschleißerscheinungen und liefert auch nach 35 Jahren noch ein sauberes, gestochen scharfes Bild. (Ich danke Kai Kampmann für die Zusendung dieses Photos!) Links im Bild: der PALcolor 708 als Tischgerät mit dem Farbvorspann des Deutschen Fernsehens aus dem Jahre 1967 und hier ein weiteres Bildschirmphoto. |
Einheitschassis der Firmen Telefunken,
Blaupunkt, Siemens, Nordmende (238 KByte)
Der hier abgebildete Farbfernseher gehörte zu den ersten
Farbfernsehgeräten weltweit, die in der Lage waren, ein stabiles Farbbild
zu empfangen, das auch bei Störungen und Interferenzen auf dem Übertragungsweg die ursprünglich aufgenommenen Farben behielt.
2mal PL 509, PY 500, GY 501, PL 508, PC 92, 3mal PCL 200, PD 500, EF 80, PCL 86, PCF 802, A 63-11 X.
Warnung: Diese Webseite bietet Ihnen einen Einblick in das Innere des Gerätes. Beachten Sie bitte, dass die Entfernung von Rückwänden und Abdeckungen nur dem Fachmann vorbehalten ist. Das gilt besonders, wenn das Gerät eingesteckt ist, in Betrieb ist oder unter elektrischer Spannung steht. Verbrennungen oder gar tödliche Stromschläge können die Folge sein! Aber auch bei Netztrennung besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Vorgehensweise bösartige Stromschläge geschehen können. Insbesondere die Bildröhre und die mit ihr verbundenen Baugruppen können noch Stunden oder Tage nach der letzten Inbetriebnahme weit über 10.000 Volt Hochspannung führen. Der Autor lehnt jede Haftung für Verletzungen und Schäden, resultierend aus den hier gegebenen Informationen ab und weist ausdrücklich darauf hin, dass für den Unkundigen vor dem Öffnen von Geräten Fachleute wie Elektriker oder Elektrotechniker befragt werden müssen.
Photos: © Eckhard Etzold 1981, 2003, 2005. Hier handelte es sich ursprünglich um eine Dokumentation aufgrund früherer Dias und Photos. Das Gerät ist heute leider nicht mehr vorhanden. Durch einen Stoß wurde es derart erschüttert, dass die Bildröhre einen nicht mehr korrigierbaren groben Farbreinheitsfehler auswies und deshalb damals "entsorgt" wurde.(Nachtrag August 2003: Inzwischen konnte ich ein zweites Gerät besichtigen, das allerdings nicht mehr funktionsfähig ist, und 2005 ein drittes Gerät sogar selbst erhalten und diese Dokumentation so durch neue Photos ergänzen.)
eMail:
TELEFUNKEN PALcolor 708T in Marcels TV-Museum
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Schaltpläne für Fernseher und Farbfernseher