Die Megalitbauten auf Menorca aus vorbiblischer Zeit wurden zum großen Teil erst im 20. Jahrhundert entdeckt und
erforscht. Bis heute sind die archäologischen Arbeiten noch nicht abgeschlossen und noch so manche Überraschung wartet hinter
Hecken und unter Büschen. Die Megalithbauten haben Ähnlichkeit mit jenen aus England (Stonehenge) und
mit Hügelgräbern aus unserer Heimat. Doch ihre gewaltigen Ausmaße lassen Einflüsse ägyptischer Bautätigkeit
vermuten. In dieser kleinen Photogallerie sollen die wichtigsten Megalithbauten in Bild und Text kurz vorgestellt werden. |
Die Taula in Torralba D'en Salort, vollständig erhalten, ist eines der beliebtesten Besichtigungsziele.
Der obere waagrecht liegende Stein ruht so sicher auf dem Monolithen, daß selbst die im Mittelmeerraum
häufigen Erdbeben ihn in über 3000 Jahren nicht herunterstürzen konnten.
Rechts: Einen Eindruck von der Größe der Taula gibt dieses Photo: Meine Frau mit unseren Kindern vor der Taula wirken geradezu klein.
Man fragt sich unwillkürlich, wie tief der Monolith in der Erde stehen muß, um durch die Jahrtausende hindurch so fest stehen zu bleiben. |
Torres D'en Gaumes: eine Siedlung der Talaiot-Kultur (1300 vor Christus bis 123 vor Christus, Talaiot = Kontrollturm)
Rechts: Kultstätte, an der die Bronzestatue des ägyptischen Gottes Imhotep gefunden wurde. Diese Ansicht zeigt die
Ausmaßen der Begrenzungssteine. In der Mitte eine Steinwanne. |
Eine Höhle mit vorgebauten Raum, Wohnstätte nahe der Taula, der Kultstätte.
Rechts: eine von Menschenhand errichtete Höhle, ins Erdreich getrieben, mit Verbindung zur unterirdischen Wasserversorgung. |
Unter diesen oberirdischen Megalithen befindet sich eine hochentwickelte Wasseraufbewahrung in einem unterirdischen Höhlensystem.
Rechts: eine typische Wildblumenwiese |
Eine von Menschenhand errichtete Höhle aus Megalithen.
Rechts: ein Blick hinein zeigt die Bauweise: Flache unbearbeitete Steinplatten dienten als Dach, die auf senkrecht stehende Pfeiler gelegt wurden. |
Die ältesten Besiedungsreste befinden sich in dem abgelegenen prähistorischen Dorf Son Mercer de Baix.
Die hier gefundenen Überreste zeigen Mauern einer Eisenverhüttung und sind auf ca. 2000 Jahre vor Christus zu datieren.
Dieser Ort war nicht leicht zu finden. Die Anfahrt führte durch unwegsames Gelände, bisweilen wurde der Weg so eng, daß meine Frau
aussteigen mußte, um zu schauen, ob der Wagen noch hinter der nächsten Wegbiegung durch die engen Steinmauern hindurchpaßte.
Zudem kamen Bodenunebenheiten hinzu, die befüchten ließen, daß der Wagen aufsetzte. Doch der Weg lohnte sich. Selten erlebten wir
ein solch beeindruckendes Panorama und das Gefühl von Unberührtheit wie hier.
Rechts: Verläßt man die Anhöhe, auf der sich das Dorf Son Mercer de Baix befindet und geht ca. 20 Meter weiter südlich,
so steht man am Rande eines Schluchttales, das einen geradezu ekstatischen Ausblick gestattet. Von Menschenhand kaum berührt, eine Stille ringsum,
die nur vom Schreien der kreisenden Raubvögel hin und wieder gestört wird. Ein "Ort der Inspiration", wie es in einem Reiseführer
heißt. |
Diese Höhle, genannt Cova d'es Moro (1931 zum Monumento Histórico Artístico erklärt), wurde von
Menschen errichtet. Sie gehört mit zu den ältesten Zeugen aus prähistorischer Zeit, ca. 2000 vor Christus.
Rechts: Ein Blick aus der eben gezeigten Höhle heraus ins Freie. |
Die Naveta D'es Tudons - ein Megalithgrab in Schifform um 1300 vor Christus, die man betreten kann. Hier wurden die Überreste von ca.
50 bestatteten Menschen und Grabbeigaben gefunden. Im Inneren befinden sich Räume in zwei Ebenen
übereinander.
Rechts: ein typisches menorquinisches Tor, wie man es oft an Straßen findet. |