Der Zauber des Salzes

The Magic of the Salt


Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde im Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel unter Tage zwischen 400 und 950 Metern Tiefe Salz abgebaut. Ein Salzstock, dessen Sohle bis hinab auf 2000 Metern Tiefe reicht, bildete sich vor 250 Millionen Jahren und drückte das darüberliegende Gestein in die Höhe, was zur Bildung des Asse-Höhenzuges führte.
Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Normalerweise herrschen im Salzstock trockene Verhältnisse. Doch hier im Schacht wurde seit den achtziger Jahren Wassereintritt von den Rändern des Salzstocks beobachtet. Es kommt zur Laugenbildung, das Wasser sammelte sich in tiefergelegenen Gängen und führte an den Wänden zur Kristallbildung.
Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Eisenoxid und Spuren verschiedener Metallsalze geben den Salzkristallen verschiedene Färbungen, die im Gegenlicht bunte Reflexe erzeugen. Im Salzstock sind neben dem als Speisesalz verwendeten Natriumchlorid außerdem noch Anhydrit (Gips), Kalisalze und Magnesiumchlorid zu finden.
Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Neben dem stark verunreinigten Steinsalz wurde im Asseschacht auch reines Natriumchlorid abgebaut (links), das ohne große weitere Aufbereitung als Speisesalz verwendet werden kann. Rechts sind die stark hygroskopischen Kalisalze (Carnalitit) zu sehen, die für die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden.
Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! In den sechziger Jahren kam der Salzabbau aus wirtschaftlichen Gründen zum Erliegen. Statt dessen dient der stillgelegte Schacht als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe. Die Luft wird regelmäßig auf radioaktive Strahlung kontrolliert.
Zunächst hielt man den Salzstock für sicher. Aber erst als man mit der Einlagerung von radioaktiven Abfällen begonnen hatte, wurde festgestellt, dass Wasser durch angrenzende Gesteinsschichten in die äußeren Bereiche des Salzstocks eindrang und irgendwann auch die gelagerten Abfälle erreichen wird.
Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Anklicken für eine vergrößerte Darstellung! Seit dem letzten Jahr (2001) werden die Abbaukammern des Asseschachts mit Abraumsalzen verfüllt, um dann als wartungsfreies Endlager die Zeiten zu überdauern. Pro Tag können bis zu 1000 Kubikmeter eingefüllt werden, und es wird erwartet, dass im Jahr 2013 diese Maßnahmen abgeschlossen sind. Zur Zeit laufen Berechnungen, die eine Aussage darüber machen sollen, wann das aus dem Salzstock aufsteigende kontaminierte Wasser die Erdoberfläche erreichen wird. Und es wird gehofft, dass sich bis dahin die radioaktiven Isotope durch den Zerfall in ungefährliche Substanzen verwandelt haben.
Dieses Beispiel zeigt, wie spekulativ letztlich die Planungen für radioaktive Endlagerung sind und wieviele Überraschungen die Natur noch bereit hält, die sich vorher nicht voraussagen lassen.

Photos: © Eckhard Etzold 2002
eMail:

Zur Homepage


[Zurück] [Menschen]
Impressum, http://bs.cyty.com/menschen/archiv/salz.htm, Stand: 6. März 2002, ee