Bei den Bauarbeiten zum neuen, ungebliebten ECE Center in der Braunschweiger Innenstadt
wurde - nachdem in einer Nacht- und Nebelaktion die Bäume des Schlossparks gefällt
wurden -, am Dienstag, den 7. Juni 2005 eine U.S. - amerikanische Fliegerbombe aus dem 2.
Weltkrieg gefunden. Sie wog 250 kg. und konnte am Fundort nicht entschärft werden.
Mehrere tausend Braunschweiger Bürger wurden in der Nacht zum Mittwoch evakuiert
und mussten in Notunterkünften die Nacht verbringen.
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In den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Tages wurde die Bombe, in Torf gebettet,
ins Geitelder Holz nahe bei Broitzem transportiert, wo sie gegen 8:15 Uhr mitten im Wald (und nicht wie in der Zeitung
fälschlicherweise dargestellt auf der Ackerfläche nahe des Waldrandes) zur Detonation gebracht.
Sie schlug einen mehrere Meter breiten Krater in den Waldboden, die Erde wurde bis hoch in die Baumkronen
geschleudert.
Auch von der Stadt Braunschweig wurde diese Falschmeldung kolportiert:
Bombe in der Braunschweiger Innenstadt sicher geborgen und beseitigt
Braunschweig. Auf der Großbaustelle
im Braunschweiger Schlosspark hatte ein vom Bauherren ECE routinemäßig
beauftragter Räumungsdienst der Polizei am Dienstag, 7. Juni,
den Fund einer 250 kg Fliegerbombe gemeldet. Aus Sicherheitsgründen
evakuiert die Feuerwehr während der Bergungsarbeiten rund
6.000 Menschen, die in einem Umkreis von 500 Metern zur Fundstelle
wohnen. [...] Feuerwehr und Polizei klingelten in diesem Gebiet
an jeder Wohnungstür und forderten zum Verlassen der Wohnung
auf. [...] Sammelpunkt war die Volkswagenhalle. [...] In der
VW-Halle wurden die rund 3.100 Evakuierten von der Feuerwehr betreut,
mit Getränken und Snacks versorgt. Betreuer und Ärzte
waren in der VW-Halle anwesend. Der ursprüngliche Plan, bis
2 Uhr zu evakuieren und bis 4 Uhr die Bombe zu entschärfen
bzw. kontrolliert zu sprengen, ließ sich nicht einhalten.
Die Evakuierung war erst um 4.44 Uhr beendet und erst ab 6.10
Uhr wurde die Sperrung in der Innenstadt aufgehoben, und die Evakuierten
konnten in ihre Wohnungen zurück. Gegen 6.45 Uhr war die
VW-Halle fast leer. Die Bombe wurde gegen 6 Uhr per LKW auf eine
Ackerfläche nahe dem Geitelder Holz gebracht. Die kontrollierte
Sprengung um 8 Uhr in einem 3 Meter tiefen Loch verlief ohne Probleme.
Rund 700 Einsatzkräfte (Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst,
THW) waren an der Aktion beteiligt. Um 7 Uhr war bei der Feuerwehr
wieder normaler Dienstbetrieb.
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Obwohl die Bombe angeblich 3 Meter tief eingegraben sein sollte, wurde um den
Bombentrichter herum nach nur wenigen Minuten Suche am 11.6.2005 gegen 17 Uhr dicht bei dem
Bombentrichter ein Bombensplitter gefunden.
Interessant fand ich den Kommentar einer älteren Braunschweigerin, die die
Bombennächte im zweiten Weltkrieg mitgemacht hatte: "Wegen einer
einzigen Bombe würde ich mich doch nicht mitten in der Nacht aus dem
Bett holen lassen...."
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