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[Kirche von unten]

Gott dem Herrn Dank sagen

Festschrift für Gerhard Heintze

Martin Grubert

Die EKD als Vorreiter der Gesellschaft – die Ostdenkschrift von 1965.

Die Diskussion in der braunschweigischen Landeskirche.*

 

Im Mittelpunkt der folgenden Darlegungen steht die Aufnahme der Ostdenkschrift, ihre Behandlung und Bewertung in einer einzelnen Gliedkirche der Vereinigten Ev.-luth. Kirche Deutschlands (VELKD) und ihren Gemeinden. Es soll hier nur eine grobe Skizze, ein erster Überblick über die Situation in der braunschweigischen Landeskirche geboten werden. Die Quellenlage läßt nicht viel mehr zu: Vieles befindet sich noch in den Pfarrämtern und bei den Propsteien, ist noch nicht gesichtet worden. Ebenfalls müßten noch Zeitzeugengespräche mit den maßgeblich Beteiligten geführt werden. So kann es sich also nur um eine erste Bestandsaufnahme vorläufiger Ergebnisse, nicht schon um eine eingehende Analyse oder abschließende Bewertung handeln.

Neben der breiten publizistischen Auseinandersetzung weit über den kirchlichen Raum hinaus ging mit der Veröffentlichung der Denkschrift "Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deut-schen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn" eine große Bewegung von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in die Landeskirchen und ihre Gemeinden hinein und wirkte teilweise wieder auf die Gremien der EKD zurück.

Wie ist nun die sogenannte Ostdenkschrift der EKD hier aufgenommen worden, wie ist sie auf den verschiedenen Ebenen – von der Kirchenleitung bis in die einzelnen Gemeinden – diskutiert und be-wertet worden? so wird im folgenden zu fragen sein. Wer waren die Protagonisten in dieser kirchen-politisch-politischen Auseinandersetzung, gab es so etwas wie Zentren in dieser Diskussion oder stän-dige Gesprächsforen in der Landeskirche? Und schließlich, was bedeutete diese Entwicklung für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in den Gemeinden, für ihr Selbstverständnis, für ihre Bindung an die aufnehmende Landeskirche?

 

1. Die Heimatvertriebenen und die Denkschrift

Die unterschiedliche Behandlung der Denkschrift, wie intensiv sie jeweils in den einzelnen Landes-kirchen diskutiert wurde, erklärt sich sicherlich auch daraus, inwieweit die Integration in das beste-hende Landeskirchentum, also die religiöse Beheimatung nach dem Kriege gelungen war und in welchem Maße die Kirche durch die Eingliederung selbst eine Umprägung des religiös-kirchlichen Lebens erfahren hatte. Damit eng verknüpft ist die Frage nach der Bedeutung, die die kirchliche Ver-triebenenarbeit in organisatorischer und inhaltlicher Hinsicht für das gesamte kirchliche Leben der aufnehmenden Landeskirche hatte, welchen Stellenwert man ihr beimaß.

In die braunschweigische Landeskirche waren nach 1945 nicht nur überdurchschnittlich viele Vertrie-bene und Flüchtlinge gekommen, auch die Anzahl der sogenannten Ostpfarrer, die in der Landeskirche eine Beschäftigung fanden, war höher als in vielen anderen Kirchen der EKD. In der Helmstedter Propstei etwa lag ihr Anteil noch in den 60er Jahren bei fast einem Drittel, wobei die Gruppe der Emeriti unter den Ostpfarrern, nun – Mitte der 60er Jahre – allmählich anwuchs.

Innerhalb der Landeskirche gab es außerdem bedeutsame Unterschiede: überdurchschnittlich viele Heimatvertriebene und Zuwanderer aus der SBZ bzw. DDR befanden sich in den Landkreisen Blankenburg (West), Braunschweig, Helmstedt und im Stadtkreis Salzgitter. Besonders viele Zuwan-derer waren es in den zonengrenznahen Kreisen Blankenburg (West) und Helmstedt. Der Anteil von Flüchtlingen und Vertriebenen war am größten im Salzgittergebiet mit über 40 % an der Wohnbe-völkerung, neben der Stadt Wolfsburg die höchste Zahl in ganz Niedersachsen.

 

 

 

An der in diesen Gebieten besonders regen in Vereinen und Arbeitsgemeinschaften zumeist auf lands-mannschaftlicher Basis betriebenen Vertriebenenarbeit beteiligten sich auch viele kirchlich aktive Flüchtlinge und Vertriebene. Ein Blick in den Lokalteil der damaligen Zeitungen macht dies beson-ders augenfällig. Vor allem im Raum Salzgitter und Helmstedt, wo verschiedene Landesverbände ihren Sitz hatten, wo es häufig Veranstaltungen der einzelnen Landsmannschaften mit überregionaler Bedeutung gab, etwa Bundestreffen und Zonengrenztagungen mit prominenten Vertriebenenfunkti-onären, dort mußte ein Dokument wie die Ostdenkschrift fast zwangsläufig eine emotionsgeladene Debatte unter den Flüchtlingen und Vertriebenen auslösen. Und tatsächlich, schon Ende Oktober 1965 schalteten sich die örtlichen Vertriebenenorganisationen mit großem Engagement in die Debatte über die Denkschrift ein.

Auf einer Kultur- und Arbeitstagung der ostpreußischen Vertriebenen im Land Niedersachsen in Helmstedt, schon am ersten Wochenende nach der offiziellen Freigabe des Textes der Denkschrift, wurde das ganze Ausmaß an Empörung und Verbitterung deutlich: Das Wort vom "Natterngezücht der Verzichterklärer" machte die Runde. Ähnlich, wie die auf dieser Tagung einstimmig beschlossene Resolution, artikulierte auch der "offene Brief" des Kreisverbandes des Bundes der Vertriebenen (BdV) an die Pröpste des Landkreises Helmstedt das Unverständnis darüber, wie man meinte, den Rechtsanspruch auf die Ostgebiete aufgeben zu sollen, die Flucht und Vertreibung, den Verlust der Heimat sogar als ein Gericht Gottes oder Gottesurteil akzeptieren zu müssen. Hier werden schon zwei Hauptpunkte, die die Diskussion der nächsten Monate maßgeblich bestimmen sollten, genannt.

Noch bat man um eine Stellungnahme der Pröpste, konnte nicht glauben, daß sie die wesentlichen Aussagen der Denkschrift teilten. Wie schon bei dieser Eingabe offensichtlich, mußten sich die Kri-tiker allerdings vorhalten lassen, die Denkschrift nur vage zu kennen. Zu diesem Zeitpunkt war das auch kaum anders möglich, da der "offene Brief" ein Tag vor der Freigabe des Textes der Denkschrift formuliert worden war – geschweige, daß sie gründlich gelesen worden sein konnte. Dieses Defizit auf der Seite der Kritiker hatte schon die Kirchenkanzlei der EKD in ihrer Stellungnahme vom 21. Okto-ber 1965 moniert, es sollte von nun an ein von kirchlicher Seite immer wieder und meistens zu Recht vorgebrachter Kritikpunkt in den Braunschweiger Diskussionen sein, den im übrigen der Landesbi-schof in seiner ersten längeren Stellungnahme vom 25. Oktober wieder aufnahm: "Viel Empörung, die sofort nach Erscheinen der Denkschrift laut wurde, scheint mir eine flagrante Unkenntnis ihres wirkli-chen Inhalts zu bekunden."

Die Landeskirche, insbesondere ihre Leitungsgremien, mußte angesichts der zwiespältigen Aufnahme der Denkschrift und der durch sie entfachten leidenschaftlichen, bisweilen auch sehr unsachlichen Diskussion reagieren und zwar möglichst öffentlichkeitswirksam und vor allem schnell. Denn sie saß als ganze Kirche, "als Kirche der Denkschrift", so ein Wort des Präses Wilm, auf der Anklagebank. Anders als bei früheren politischen Auseinandersetzungen hatte man es, schon aufgrund der relativen Geschlossenheit der EKD in der Denkschriften-Frage, aus der Sicht der Kritiker nicht mit irgend-welchen "Agenten" oder einzelnen Gruppen innerhalb der EKD zu tun. Die evangelische Kirche über-haupt wurde mit der Denkschrift identifiziert und zur Zielscheibe der Kritik.

Wie schon die verschiedenen Gremien der EKD, so begrüßten auch nahezu alle Kirchenleitungen einschließlich der braunschweigischen die Denkschrift als ein innovativ wirkendes Dokument der Seelsorge, das verkrustete Strukturen aufbrach und gegen bestehende Tabus neue Handlungsspiel-räume für Entspannung und Versöhnung nach Osten eröffnete. Eine schnelle öffentliche Reaktion war auch schon deswegen geboten, da die Gefahr einer möglichen Absetzbewegung gerade der kirchlich engagiertesten Gemeindemitglieder drohte, Kirchenaustritte waren zu befürchten. Die Resolution des Helmstedter BdV-Kreisverbandes hatte denn dies auch als eine mögliche Konsequenz angekündigt.

Auch wenn Bischof Heintze sicherlich der Auffassung Präses‘ Wilms zustimmen konnte, daß die Kirche nicht dazu da sein könne, "unseren Haß und unsere Bitterkeit oder unsere irregeleiteten nati-onalistischen Gefühle zu bestätigen", so mußte dem Gefühl, von der Kirche im Stich gelassen worden zu sein, nun endgültig die Heimat verloren zu haben, aus Sicht der Kirchenleitung entgegengesteuert werden, dieser Eindruck durfte sich auf keinen Fall verfestigen.

2. Landesbischof Heintze und die Denkschrift

Bischof Heintze, den speziell diese Denkschrift und die sich daran anschließende Diskussion "auch persönlich sehr bewegte", so Heintze in einem Schreiben an den Helmstedter Pfarrer Kleinert am 13. Dezember 1965, nahm vielfach zu ihr Stellung. Er tat dies aber auch im Wissen um die Bedeutung des kirchlichen Auftrages zur gesellschaftlichen Diakonie, dabei sich immer wieder Rechenschaft gebend über die Autorität seines Amtes und seines Amtsauftrages. Dieser erweiterte Diakoniebegriff spielt für Heintze eine große Rolle, in dessen Kontext er auch die Aufgaben und Ziele kirchlicher Denkschriften einordnet: "Öffentlich Stellung zu nehmen, kann für einen Bischof insbesondere dann erforderlich werden, wenn Entscheidungen anstehen, bei denen eine Bewußtseinsbildung auf breiter Ebene erfolgt und die zu treffenden Entscheidungen von erheblicher ethischer oder gar religiöser Relevanz sind." Dazu zählte er in einem Rückblick einige Jahre später neben der Reform des Paragraphen § 218 die Diskussion um die Ostverträge "und die Möglichkeiten der Versöhnung mit unseren östlichen Nach-barn".

Die öffentliche seelsorgerliche Rede, so z. B. die direkte Ansprache seiner Pfarrerschaft in den regel-mäßigen Rundbriefen, war für ihn von entscheidender Bedeutung. Dabei Fragen stellend – sich selbst und an sein Gegenüber –, zum Fragen anstiften, keine fertigen Antworten dem Gesprächspartner zu-muten, die letztlich nicht redlich sein können und nicht genug differenzieren. So endet sein umfang-reichster Beitrag zum Thema Ostdenkschrift, sein "Wort" auf der Synodaltagung vom 6. und 7. De-zember 1965 in Wolfenbüttel mit einer Frage – eigentlich – an uns alle: "Wie können wir selber in unserer Umwelt glaubhafte Botschafter der Versöhnung werden?"

Von den verschiedenen Äußerungen des Landesbischofs zur Ostdenkschrift sind besonders seine schon erwähnten längeren Ausführungen auf der Synodaltagung Anfang Dezember hervorzuheben. Sie sind in der Folgezeit so etwas wie ein "Grundtext" zu diesem Problemkreis für die Braunschwei-ger Landeskirche geworden. Auf Heintzes Beiträge zur grundlegenden EKD-weiten Auseinander-setzung über die Denkschriften als Mittel der politischen Diakonie, eine Diskussion, an der er sich mit großem Engagement beteiligte, kann an dieser Stelle nur hingewiesen werden, so etwa auf sein Referat auf der Sitzung der Konferenz der Evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen am 24. März 1966 in Wolfenbüttel mit dem Titel "Möglichkeiten und Autorität kirchlicher Denkschriften".

In einer ersten persönlichen Stellungnahme, in seinem Rundbrief vom 25. Oktober 1965, hatte Heintze die Denkschrift verteidigt und ihr bescheinigt, daß in ihr doch "gerade die schwierigsten grundsätz-lichen Fragen, wie etwa die des Rechtes auf Heimat, in sehr sachlicher und umsichtiger und in die Tiefe führender Weise behandelt worden seien". Ganz seinen Vorstellungen von einer zeitgemäßen auf die Gesellschaft ausgerichteten Diakonie mußte diese Denkschrift entsprechen, die seiner Meinung nach nicht eine "abschließende, bedingungslose Annahme" von den evangelischen Christen verlangte, sondern "vielmehr als ein Hilfsangebot für die eigene, selbständige und sachliche Urteilsbildung zu verstehen" war. Für ihre schwierige Aufgabe in den Gemeinden gab der Bischof seinen Pfarrern den Rat, die Denkschrift gründlich durchzuarbeiten und von den Gesprächspartnern vor jeder Diskussion ebenfalls um eine eingehende Textkenntnis ihrerseits zu bitten.

Die folgende Tagung der Landessynode am 6. und 7. Dezember, eigentlich eine Etatsynode, nutzte Bischof Heintze, um im Rahmen seines "Wortes zur gegenwärtigen Lage" ausführlich seine Position zur Denkschrift zu erläutern und den Synodalen nahe zu bringen. Zu Beginn erneuerte er seine Kritik an dem immer noch häufig unsachlichen Umgang mit dem Text, an der immer noch vorherrschenden Polemik, vor allem von Seiten der Vertriebenenvertreter. Gleichzeitig zeigte er aber auch Verständnis für ihre Haltung und berichtete der Synode von zahlreichen Zuschriften von Heimatvertriebenen aus dem Bereich der Landeskirche. Nicht wenige fühlten sich durch die Ostdenkschrift persönlich ge-kränkt und verletzt. Dies dürfe der Kirche nicht gleichgültig sein, zumal in einer Landeskirche mit einem so hohen Prozentsatz von Vertriebenen unter den Pfarrern und mit so vielen Vertriebenen unter den Gemeindemitgliedern.

Die – so ist hinzuzufügen – sich auch recht aktiv am kirchlichen Leben ihrer Gemeinden beteiligten: Bei den Kirchenvorstandswahlen im März 1966 z. B. wurden unter 3.012 Mitgliedern 912 Heimatver-triebene und Zuwanderer gezählt. Einem zunehmenden Vertrauensschwund bei den Vertriebenen gegenüber ihrer Kirche mußte zuvorgekommen werden. Der Bischof stellte die Solidarität der übrigen Evangelischen mit ihrem Los und ihren Nöten in den Vordergrund und rief den Heimatvertriebenen zu, weiterhin zu ihrer Kirche zu halten und sich darin nicht von der Denkschrift und der um sie ent-standenen Diskussion beirren zu lassen.

Auch in der Denkschrift werde das Schicksal und die ungelösten Probleme der heimatvertriebenen Brüder und Schwestern ernstgenommen, betonte Heintze. Entgegen den Behauptungen vieler Kritiker habe die Kirche auch nicht zur Not der Vertriebenen und zu dem ihnen angetanen Unrecht in den ver-gangenen Jahren geschwiegen. Ebenso würde die Kirche das was Unrecht sei auch weiterhin Unrecht nennen, der Unrechtscharakter der Vertreibung werde klar und deutlich ausgesprochen in der Denk-schrift, hob Heintze hervor. Im Zusammenhang mit dem Rechtsanspruch auf die alte Heimat, gar einer Wiederinbesitznahme dieser Gebiete, will der Bischof dann illusionären Auffassungen entgegentreten und diskutiert die möglichen Folgen einer millionenfachen deutschen Rückkehr. Dadurch könnte leicht neues Unrecht geschehen, ein Heimatrecht der polnischen Neubevölkerung sei nach 20 Jahren entstanden, das könne niemand vom Tisch wischen. Im übrigen stelle sich die Frage, wie groß die Rückkehrbereitschaft bei der jüngeren Generation, der in Westdeutschland geborenen oder aufge-wachsenen Vertriebenen der zweiten Generation, überhaupt sei.

Für Bischof Heintze stehen zwei Gesichtspunkte im Zentrum der Denkschrift, die zeigen, daß sie zu-allererst eine evangelische, eine von der Liebe Jesu Christi getragene und an das Evangelium gebun-dene Schrift ist. Beeindruckend sei etwa, mit welcher Ernsthaftigkeit die Schuldproblematik hier be-handelt worden sei, so konstatiert er. Als Quintessenz bleibt: es führt für einen Christen in Deutsch-land kein Weg an der Anerkennung der eigenen, der deutschen Schuld, vorbei, eine fremde Schuld entschuldige niemals das eigene Schuldiggewordensein. Die Vertreibung von 1945 kann nicht ohne die Vorgeschichte, ohne die vorausgegangene deutsche Schuld gegenüber den Völkern des Ostens ge-sehen werden. Für einen Christen darf es keine Aufrechnung von gegenseitiger Schuld geben, so be-tont der Bischof. Die eigene Schuld mache einem immer mehr zu schaffen als die Schuld von Frem-den. "Das zweite und eigentliche Hauptanliegen der Denkschrift ist für den, der Christ sein möchte, die Einschärfung des Auftrags, in aller Weise für Versöhnung einzutreten." Entscheidend sei dabei, nicht abzuwarten, bis der Andere von sich aus versöhnungsbereit erscheine, sondern selbst den ersten Schritt zur Versöhnung zu tun.

Diesen Gedankengang wird Bischof Heintze wieder aufnehmen, wenn er auf der Synodaltagung der EKD im März des folgenden Jahres in Spandau (1966) über das Unverständnis und die Ablehnung angesichts des evangelischen Anliegens der Denkschrift ausführt: "Wenn unser Reden, unser christliches Reden über Schuld und Versöhnung nicht ankommt, dann mag das allerdings daran liegen, daß wir ja nicht nur an diesem Punkt danach gefragt werden, ob es uns selber eigentlich Ernst damit ist, die eigene Schuld für wichtiger zu halten als die Schuld der anderen und unbedingt versöhnungsbereit zu sein."

Der Bischof hat in seinen Ausführungen vor der Landessynode vom Dezember 1965, die als gleich-sam offizielle Stellungnahme der Braunschweiger Landeskirche auch im Anhang des Protokolls der EKD-Synodaltagung vom März 1966 abgedruckt wurde, eindeutig für die Denkschrift Stellung bezogen und sich damit hinter die Verfasser der Schrift und die vielfach angefeindeten Leitungs-gremien der EKD gestellt. Er wird diese klare Linie weiterhin verfolgen, auch wenn er die Synodal- erklärung der EKD vom 18. März zur "Vertreibung und Versöhnung" sehr begrüßt, die nicht selten in der Öffentlichkeit von verschiedenen Seiten und mit unterschiedlichem Vorzeichen als eine Korrektur im Sinne einer Abschwächung oder Verwässerung des kirchlichen Standpunkts gedeutet worden ist. Heintze versteht sie dagegen als eine Weiterführung der Diskussion "auf einer neuen Ebene" und willkommene Präzisierung verschiedener Inhalte.

Dennoch, dies änderte nichts daran, daß er "sehr dankbar" für das Erscheinen der Denkschrift war, wie er einmal schrieb, und häufig die Gelegenheit ergriffen hat, sei es auf Propsteisynoden, Amtskonfe-renzen, Vorträgen oder in Diskussionen in und außerhalb der Landeskirche, die ihm wichtigen Anlie-gen der Denkschrift aufzunehmen und den Zuhörern nahezubringen.

Er ließ dabei auch die Gegner der Denkschrift nie im unklaren, wo er stand und zeigte sich gleichzeitig persönlich immer offen für die Positionen Andersdenkender. Dies wird besonders deutlich in seiner Korrespondenz, wenn er sich in die Diskussion vor Ort einschaltet und seinen Pfarrern im Meinungs-streit zur Seite steht, so etwa bei den verschiedenen Eingaben und Protesten z. B. von Vertriebenen-vertretern anläßlich von kirchlichen Veranstaltungen in den Gemeinden zur Denkschrift.

Die konsequente Haltung des Bischofs scheint sich schnell herumgesprochen zu haben: Die Ortsgrup-pe Helmstedt der Pommerschen Landsmannschaft wollte eine "Bereinigung der Gegensätze" errei-chen, wie sie es in einer Resolution vom 12. November 1965 an die Pastoren und Kirchenvorstände der Helmstedter Kirchengemeinden nannte, ihr schien das aber nur in den Gemeinden möglich, denn "die Kirchenleitung sehen wir in einer inneren Haltung, die kaum Raum für Hoffnung läßt".

 

3. Die Haltung der Landessynode und der Kirchenregierung

Das Echo der Synodalversammlung vom 6./7. Dezember auf die Rede Heintzes war sehr mager, das läßt sich eigentlich nicht nur damit begründen, daß es sich um eine Haushaltssynode handelte und das Denkschrift-Thema nicht zur Tagesordnung gehörte. Präsident Buhbe ging im Anschluß an den Vor-trag des Bischofs kurz auf dessen Ausführungen zur Denkschrift ein und hob deren Bedeutung hervor, wobei die Wortwahl auffällig scheint: "Viel wichtiger war, daß die Öffentlichkeit im Lande Braun-schweig hörte, in welcher Weise zu der ‚Vertriebenen-Denkschrift‘ Stellung zu nehmen ist." Zu einer weiteren Aussprache konnte sich die Synode anscheinend nicht durchringen, eine Anregung von Propst Bosse, dem Vorsitzenden des Gemeindeausschusses, eine Aussprache für den zweiten Tag der Beratungen anzusetzen und sie durch einen Ausschuß vorzubereiten, fand keinen großen Widerhall, angeblich aus Zeitmangel, wie es hieß.

Es scheinen auch keinerlei Absprachen im Kollegium mit dem Bischof getroffen worden zu sein, denn auf die Anfrage des Vizepräsidenten der Synode, Propst Cieslar (SZ-Bad), auf welcher Synode man denn nun über die Ostdenkschrift sprechen wolle, erwiderte Oberlandeskirchenrat Brinckmeier fast geheimnisvoll: "Das müssen wir offen lassen." Für die Mai-Synode 1966 hatte man – schon länger geplant und vorbereitet – die diakonisch-karitative Arbeit und die Probleme um den Evangelischen Verein für Innere Mission und das Hilfswerk als Thema vorgesehen, und man wollte die Tagesord-nung nicht zusätzlich mit einem anderen wichtigen Thema belasten. Bischof Heintze scheint das nur widerwillig akzeptiert zu haben: In einem Schlußwort auf der Mai-Synode verwies er darauf, daß zwei andere Themen – die "Braunschweiger Thesen" und die Gesellschaftsdiakonie mit den Denkschriften – für Braunschweig ebenso attraktive Themen, wenn nicht sogar notwendige Themen, gewesen wären. So ist es nach der Dezember-Synode von 1965 zu keiner weiteren Behandlung dieser Problematik gekommen.

Rückblickend wird man das als ein großes Versäumnis ansehen müssen. Insgesamt fällt eine unge-wöhnliche Distanz der landeskirchlichen Gremien zu diesem Thema auf, an fehlendem Interesse kann es nicht gelegen haben, oder befürchtete man eine zu starke Politisierung und vielleicht Polarisierung in der Landeskirche? Denn gerade in diesen Wochen und Monaten gewinnt im Kontext der Denk-schriftendiskussion die Debatte um die angebliche Politisierung speziell der evangelischen Kirche, der man ein politisches Mandat absprechen will, wieder an Schärfe und mündet im März/April 1966 in die Gründung der "Notgemeinschaft evangelischer Deutscher". Ein Grund für die eigentümliche Absti-nenz der Synode in dieser Frage könnte die im Anschluß an die Synodalerklärung der EKD vom März 1966 eingetretene Beruhigung der Lage sein, so daß kein Handlungsbedarf mehr gesehen wurde, sozu-sagen die "Luft raus war" aus diesem Thema.

In der Folgezeit nimmt der Bischof weiterhin als einzige kirchenleitende Persönlichkeit in der Synode Stellung zu den Denkschriften, besonders zur Ostdenkschrift, zuletzt noch im Tätigkeitsbericht auf der Frühjahrssynode im Mai 1967. Im übrigen – Dietrich Kuessner hat mit Recht darauf hingewiesen, daß eine klare Stellungnahme oder wenigstens eine Diskussion dieses Themas durch die Synodalen im An-schluß an den Beitrag des Bischofs sehr "hilfreich für das weiterführende Gespräch in den Gemein-den" gewesen wäre. Weder beruft die Kirchenregierung einen Ausschuß zur Ostdenkschrift ein, noch kommt diese Initiative von der Synode, wie in anderen Landeskirchen geschehen. Weder gibt es ein Votum zu der "bedeutsamen Rede" des Landesbischofs noch eine eigene Stellungnahme von Synode oder Kirchenregierung ein, vorsichtig ausgedrückt, ungewöhnliches Verhalten einer Kirchenleitung im "Flüchtlingsland Niedersachsen".

Die Stellungnahme des Bischofs vom Dezember 1965 wurde zuerst in einem Rundbrief der Pfarrer-schaft zugänglich gemacht, dann konnten Mitte Januar auch die Gemeindeglieder im "Sonntag" die vollständig abgedruckte Rede nachlesen. Das Wort des Bischofs wirkte im Bereich unserer Landes-kirche und in vielen Gemeinden sicherlich richtungsweisend und bot vor allem manchem Pfarrer Anleitung und je nach Sachlage auch Unterstützung in der Auseinandersetzung um die Ostdenkschrift.

 

4. Zur Aufnahme der Denkschrift in den Gemeinden der Landeskirche

"Die wichtigsten Schlachten wurden vor ‚Ort‘ geschlagen"(H. Rudolph). Dieser Satz kann auch für die Situation in der braunschweigischen Landeskirche Geltung beanspruchen. Die bisherige Quellenlage läßt es allerdings schwerlich zu, generelle, repräsentative Aussagen für die hiesige Landeskirche zu treffen. Im folgenden möchte ich mich auf einige Bemerkungen zu landeskirchlichen Einrichtungen bzw. einzelnen Persönlichkeiten, die im landeskirchlichen Auftrag schwerpunktmäßig in der Arbeit an Flüchtlingen und Vertriebenen tätig wurden, beschränken, sodann auf einige Beispiele von der eigent-lichen Gemeindeebene eingehen. Es könnte sonst leicht der Eindruck der Beliebigkeit, der willkür-lichen Aufzählung und Aneinanderreihung entstehen.

Neben der seelsorgerlichen Komponente, die sie in sich trug, war die Ostdenkschrift von Anfang an als ein "Hilfsangebot zu eigenem selbständigem und damit durchaus auch kritischem Nachdenken über eine der schwersten Lebensfragen" nicht nur an die Heimatvertriebenen gedacht, und damit war sie auch ein Gesprächsangebot an alle Gemeindeglieder. Bischof Heintze nahm in seiner Stellung-nahme vom 6. Dezember die Bitte der Frankfurter Arbeitstagung der EKD vom November 1965 an die Gemeinden auf und empfahl, "die Denkschrift sorgfältig zu lesen und ernstlich zu bedenken" und er-munterte gleichzeitig zu ihrem regen Gebrauch in Diskussionsveranstaltungen. In dem Rundschreiben der Kirchenkanzlei der EKD vom 31. August 1965 ging man von der Erwartung aus, daß die "Denk-schrift sowohl auf kirchlicher wie auf politischer Ebene eine umfassende Diskussion auslösen wird".

Die Landeskirchen sollten ihren Pfarrern und anderen kirchlichen Amtsträgern sowie den Synodalen den Wortlaut der Denkschrift zugänglich machen. Mit Schreiben vom 22. Oktober verschickte darauf-hin das Landeskirchenamt je ein Exemplar an die Mitglieder der Landessynode und an alle Pröpste und Pfarrer der Landeskirche, am 13. September waren zu diesem Zweck bei der Kirchenkanzlei erst einmal 400 Stück der Denkschrift bestellt worden. Aber diese Zahl reichte bei weitem nicht aus, die Nachfrage überraschte alle: Allein in den restlichen Oktobertagen traf fast jeden Tag eine neue Nachbestellung im Landeskirchenamt (LKA) ein. Propsteien und landeskirchliche Ämter schienen einen kaum stillbaren Bedarf zu haben. Es traten aber auch ganz andere Interessenten an das LKA heran: So schrieb z. B. im darauffolgenden Januar 1966 ein Studienrat Lange aus Salzgitter-Bad, der mit seiner 12. Klasse im Fach Gemeinschaftskunde die Denkschrift besprechen wollte und sich deshalb nach einem Klassensatz erkundigte. Am 1. Dezember 1965 war in einer Pressemeldung zu lesen, daß die "Ostfragen-Denkschrift" schon eine Auflagenhöhe von 200.000 Exemplaren erreicht hatte.

Dagegen läuft die Berichterstattung im Braunschweiger Kirchenblatt "Der Sonntag" über die Denk- schrift erst Mitte November 1965 mit der kursorischen Vorstellung des Inhalts an, die Diskussion mit dem Abdruck von Leserbriefen erst einen Monat später im Dezember.

Der Schriftleiter Grunow hatte das ehemals etwas betuliche Blatt zunehmend auch für die kirchen-politischen Auseinandersetzungen geöffnet.

Daß sich nun doch neben dem Landesbischof, zumindest intern, ein anderes kirchenleitendes Gremi-um in die Diskussion einschaltete, zeigt die Reaktion des Landeskirchenamtes auf die Eingabe des BdV-Kreisverbandes Helmstedt vom 20. Oktober 1965 an die Pröpste. In der Antwort des Ober-landeskirchenrates Brinckmeier auf Propst Blümels (Königslutter) Anfrage gab es einige Hinweise, wie man sich im Kollegium dort eine angemessene Reaktion der kirchlichen Seite – nicht nur in diesem Fall, so wird man vermuten können – vorstellte. Mit der Berufung auf die Stellungnahme der Kirchenkanzlei der EKD vom 21. Oktober im jeweiligen Falle sollte die Propstei gleichzeitig Ge-sprächsbereitschaft signalisieren. Außerdem schlug man vor, weder so zu reagieren, "daß eine allge-meine Pressefehde daraus entsteht, noch so, daß man in den Verdacht gerate, feige sich zurückzu-ziehen". Vorher wollte man sich aber noch einmal im Pfarrhaus St. Marienberg in Helmstedt treffen und das weitere Vorgehen erörtern.

a. Oberlandeskirchenrat Dr. Quast und Sozialpfarrer Erich Warmers

An der Besprechung im Landeskirchenamt über den Helmstedter Fall hatte schon der mit den Flücht-lingsfragen beauftragte Domprediger und Oberlandeskirchenrat Dr. Quast teilgenommen. Dieser sollte auf Wunsch des Bischofs die Pfarrer in der Denkschriftendiskussion unterstützen und als nebenamt-licher Referent für Öffentlichkeitsarbeit dem Standpunkt der Kirchenleitung im öffentlichen Mei-nungsstreit Gehör verschaffen. In den folgenden Monaten widmete sich der Domprediger intensiv dieser Aufgabe, nahm häufig auch die Gelegenheit wahr, in nichtkirchlichen Veranstaltungen, etwa beim Jugendforum der Stadt Braunschweig oder vor der Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokra-tischen Juristen, mit zu helfen, "daß auch der Denkschrift widersprechende Kreise dem Anliegen der Verfasser aufgeschlossener wurden", so Quast in seinem Tätigkeitsbericht für das Jahr 1966. Dabei machte er aus seinen persönlichen Einwänden gegen die Denkschrift gar keinen Hehl. Er gehöre nicht in den Kreis der Verfechter der Denkschrift, wie er in einem Brief dem Stadtjugendpfleger Staake an-vertraute. Dennoch oder gerade deswegen wolle er, daß ihr eine gerechte Wertung widerfahre.

Neben Oberlandeskirchenrat Dr. Quast war es in den ersten Monaten vor allem der Leiter des Amtes für Volksmission und Sozialarbeit, Pastor Erich Warmers, auch Mitglied der Synode, der sich durch die Organisation von Veranstaltungen zu diesem Thema im eigenen Hause oder durch seine Vortrags-tätigkeit sowie seine Teilnahme an vielen Diskussionen sehr aktiv an den Auseinandersetzungen um die Denkschrift in der Landeskirche beteiligte.

So führte er Ende November 1965 zusammen mit der Pfarrvikarin Böttger eine Tagung im "Haus Waldkater" durch, die die Ostdenkschrift und die von ihr entfachte Diskussion in den Mittelpunkt stellte. Als mögliche Teilnehmer waren vor allem Heimatvertriebene angesprochen; in der Einladung kam man schnell zur Sache: "Wendet sich die Evangelische Kirche gegen die Vertriebenen? Steht sie auf der Seite der ‚Verzichtler‘", so wurde gefragt. Als Referenten standen neben Warmers und Böttger selbst der bei Veranstaltungen dieser Art im Braunschweiger Raum häufig anzutreffende und meistens von Vertriebenenverbänden eingeladene Mainzer Völkerrechtler Dr. Rabl und der stellvertretende Kreisvorsitzende des BdV.-Salzgitter, Ratsherr Alfred Hein, zur Verfügung. Zu den ca. 30 Teilneh-mern gehörten u. a. die Pfarrer Hermann Kolb (SZ-Salder), Adolf Nebel (Helmstedt) und der Westpreuße Alfred Drung (Bienrode). Dazu kamen der Kreisvorsitzende des BdV-Helmstedt, Grau, Oberregierungsrat Beske vom Niedersächsischen Vertriebenenministerium, u. a. Vorsitzender des Arbeitskreises für Ostfragen sowie der langjährige Landtagsabgeordnete für die SPD und ehemalige Niedersächsische Vertriebenenminister Albert Hoeft. In den häufig turbulenten Diskussionen bestand insoweit Konsens, daß die Denkschrift neue, ungewohnte Perspektiven eröffne, ein Gedanke, den vor allem Oberregierungsrat Beske ausführte, der der Denkschrift überwiegend positive Seiten abzugewinnen wußte, so ein Bericht der "Braunschweiger Presse".

Warmers, der seine Ansichten von einer politischen Ethik – als einer bleibenden Aufgabe nicht nur der wissenschaftlichen Theologie, sondern auch der praktischen Gemeindearbeit – vielfach sehr pronon-ciert vortrug, ging keiner Debatte aus dem Weg. So hagelte es Proteste, als er im Februar 1966 auf der Schöppenstedter Propsteisynode den Vertriebenenverbänden nicht nur in der Denkschriften-Diskus-sion völliges Versagen vorwarf; sie würden illusionsbefangen ihre Mitglieder auf gepackten Koffern sitzen lassen.

b. Die Gemeindeebene

Die Rezeption der Denkschrift in den Gemeinden nachzuzeichnen fällt angesichts einer Fülle von Einzelereignissen, die meine noch sehr vorläufigen Untersuchungen bisher ergeben haben, recht schwer. Es lassen sich kaum Gemeinsamkeiten oder übergreifenden Tendenzen erkennen. Auffällig ist allerdings – und dabei nicht ganz unerwartet –, daß es sich, vielleicht typisch für eine kleine Landes-kirche, um einen ziemlich überschaubaren Kreis von Personen handelt, die sich häufiger in dieser kirchenpolitischen Auseinandersetzung engagieren, Personen, die wir schon von ähnlichen Diskus-sionen aus der Zeit davor oder aus späteren Jahren kennen. Daß es sich insbesondere um Ostpfarrer oder um jüngere Pfarrer, die selbst das Schicksal von Flucht oder Vertreibung noch erlebt hatten, handelt, wie etwa die Pfarrer Herbert Burow, Erwin Glow, Rudolf Kleinert, Dietrich Kuessner, Dr. Dr. Walter Menzel, Helmut Romoth oder den ehemaligen Studentenpfarrer Helmut Wielgoß, ist ebenfalls nicht verwunderlich.

Sicherlich gab es auch unter vielen Pfarrern und Gemeindemitgliedern eine Haltung, die von Indif-ferenz bis zu einer wohlwollenden Neutralität reichen konnte – mit wichtigen Aussagen der Denk-schrift zu sympathisieren, aber die Notwendigkeit einer politischen Verantwortung der Kirche nicht anerkennend. Inwieweit hier die lutherische Tradition mit einer oftmals starken Betonung der Eigen-gesetzlichkeit des politischen Bereiches hineinspielt, die ja in der hiesigen Landeskirche auch fest verwurzelt ist, wäre zu überlegen. Immerhin spielten solche Motive, solche Empfänglichkeiten auf Seiten der Gegner der Denkschrift eine Rolle für ihre Kritik: So äußerten sich die Mitglieder des Königsberger Bürgerringes der Landsmannschaft Ostpreußen in Salzgitter enttäuscht über die EKD-Denkschrift und wandten sich "in gut lutherischer Art [...] gegen den Mißbrauch der Kirche, zu der wir uns zählen und bekennen".

Im Evangelischen Arbeiterwerk von Schöningen in der St. Lorenz-Gemeinde spielten solche Überle-gungen sicher nur eine untergeordnete Rolle, ging man eher von der Zusammengehörigkeit der geist-lichen mit den sozialen oder politischen Fragen aus. Hier hatte sich nach dem Kriege unter Leitung des aus Schlesien stammenden Pfarrers Dr. Dr. Walter Menzel ein Zentrum der kirchlichen Bildungsarbeit mit großer Ausstrahlung in die Helmstedter Propstei hinein herausgebildet. Wie die Schöninger Pfarrerin Frau Böttger-Bolte heute erzählt, ging man, um die ortsansäßige Arbeiterschaft für die Kirche zu gewinnen, auch unkonventionelle Wege, nahm die Alltagsnöte der Menschen in der sich wandelnden Nachkriegsgellschaft ernst, und dazu gehörte auch das Aufgreifen aller politischen Grundsatzfragen der 50er und 60er Jahre in Vorträgen und Gesprächskreisen.

Wenige Monate zuvor hatte es z. B. hitzige Diskussionen über die Notstandsgesetzgebung gegeben und während nun Pastor Menzel sich ins "Schlachtengetümmel" um die Denkschrift mit Vorträgen, Gegenreden, Presseangriffen und "offenen Briefen" geworfen hatte, führte man gleichzeitig in Zusam-menarbeit mit der Volkshochschule Schöningen im Winterhalbjahr 1965/66 ein Seminar zur aktuellen Kirchenreformdebatte durch, mit dem Thema: "Wir brauchen eine Reform der Kirche." In mehreren Vortragsveranstaltungen zur Ostdenkschrift kam es unter Beteiligung führender Vertreter der Vertrie-benenorganisationen des Ortes und des Kreises zu intensiven Diskussionen, in denen etwa der Frage nach dem Gericht Gottes in der Denkschrift nachgegangen wurde. Auch Pastor Kuessner, der ähnlich wie Pastor Haferburg (Neubüddenstedt) zu diesem Kreis um das Schöninger Arbeiterwerk zählte, hielt Vorträge und führte Diskussionsveranstaltungen zu diesen Themen in Schöningen durch.

Pastor Menzel versuchte seinerseits unermüdlich, die Menschen mit den Inhalten der Denkschrift be-kannt zu machen und so einer vor allem von Unkenntnis herrührenden Ablehnung und Kritik an der Denkschrift entgegen zu wirken.

Den Gegnern der Denkschrift warf er vor, die urchristliche Tugend des "vom Mitmenschen her zu denken" zu wenig zu üben, wenn sie z. B. die berechtigten Lebensinteressen der östlichen Völker nicht erkennen wollten. Es sollte der "urchristliche Geist der Verständigungs- und Versöhnungs-bereitschaft in den nüchternen Überlegungen über eine zu verwirklichende Lösung der mit dem Vertriebenenproblem zusammenhängenden Fragen" mehr Berücksichtigung finden.

Ein weiteres Zentrum der innerkirchlichen Debatte über die Denkschrift waren die Propsteien im Salz-gitterraum mit ihrem hohen Anteil an Flüchtlings- und Vertriebenengemeindemitgliedern. Hier gab es die interessante Konstellation, daß der Kreisvorsitzende des BdV. Erwin Glow gleichzeitig Pfarrer der Landeskirche in der Gemeinde Leinde war. Die von ihm mitverantwortete Resolution des BdV. vom 5. November 1965 lehnt die Denkschrift in weiten Teilen ab, allerdings könnten verschiedene Fest-stellungen in ihr, so wird konzediert, voll von den Vertriebenen mitgetragen werden. Besonderes Gewicht findet in der Eingabe, daß von den Verfassern der Denkschrift überhaupt nicht berücksichtigt worden sei, in welche seelischen Nöte und Probleme sie mit der Denkschrift die in den kirchlichen Organen tätigen oder sonst im kirchlichen Leben aktiven Vertriebenen drängen würden.

Insgesamt ist die Resolution des BdV.-Salzgitter aber nüchterner abgefaßt als etwa der "offene Brief" des Helmstedter BdV. So wird am Schluß eine Mitarbeit erwünscht an einer allseits erhofften Über-arbeitung der Denkschrift. Immerhin war der Vorwurf nicht von der Hand zu weisen, daß an der Ab-fassung der Denkschrift kein Heimatvertriebener beteiligt gewesen war. Vielleicht liegt auf dieser et-was moderateren Linie, daß Landesbischof Heintze zu mehreren Veranstaltungen des BdV. in Salz-gitter über die Ostdenkschrift, etwa mit dem oben schon genannten Dr. Rabl, immer persönlich vom Bund eingeladen wurde.

Nur als einen Sonderfall in der Landeskirche kann man das Verhalten des Helmstedter Pfarrers Hel-mut Scheide in dieser Diskussion bezeichnen. Nicht jedes seiner Argumente ist von vornherein abzu-lehnen, aber der Kontext in dem sie stehen, ist für die Pfarrerschaft und die Landeskirche untragbar gewesen. Scheide avancierte zu einem der schärfsten Kritiker der Denkschrift in der Landeskirche, er trug seine Einwände immer wieder vor, wobei er bedenkenlos auf NPD-Veranstaltungen gegen die Ostdenkschrift auch außerhalb der Landeskirche auftrat und selbst davor nicht haltmachte, leichtfertig mit Landesverratsvorwürfen zu argumentieren. Er war in seinen deutsch-nationalen Ansichten, die selbst die Restauration der Monarchie mit einschlossen und denen die Grenzen von 1937 noch zu eng waren, unverbesserlich.

Immerhin löste er mit seinen "Fragen zu einer fragwürdigen Denkschrift", so der Titel seines Artikels im "Sonntag" in der Ausgabe vom 12. Dezember 1965, erst eigentlich die Diskussion um die Denk-schrift im "Sonntag" aus. Der im Landeskirchlichen Archiv Braunschweig vorhandene Schriftwechsel des Bischofs mit Scheide und über Scheide enthält eine Reihe von Beschwerden über seine Gottes-dienst-Praxis und über sein politisches Engagement in dieser Zeit. Eine sicherlich unerquickliche Angelegenheit für den neuen Landesbischof Heintze, der, wo er nur konnte, auf Pastor Scheide ein-zuwirken versuchte, sich wenigstens nicht vor den Karren der nationalistischen Hetze der NPD spannen zu lassen.

Im Briefwechsel zum Fall Scheide findet ein Artikel Pastor Kleinerts (Helmstedt) aus der Artikel- serie "Die Geschichte vor Gott" im "Sonntag" lobend Erwähnung: "Der Christ und das Vaterland." Zwischen dem Ostpfarrer Kleinert, der zu dieser Zeit als Vorsitzender des Ostkirchenausschusses der EKD für die braunschweigische Landeskirche amtierte, und Bischof Heintze entspann sich im Dezem-ber 1965 ein kürzerer Schriftwechsel über die Ostdenkschrift, den ich zum Schluß als ein positives Beispiel für eine sachliche Auseinandersetzung nennen möchte, die trotz Meinungsunterschiede von Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Kleinert hatte dem Bischof eine Zusammen-stellung der aus seiner Sicht positiven und negativen Aspekte der Denkschrift vorgelegt, die zu dem Schluß kommt, man müsse die Denkschrift unter Hinzuziehung der Vertriebenenverbände und des Ostkirchenausschusses ergänzen und berichtigen. Bischof Heintze antwortete: "Im ganzen freue ich mich aber über die Art ihrer Darstellung. Die Denkschrift selber sollte ja Hilfe zu eigenständiger Ur-teilsbildung bieten, die durchaus auch die Möglichkeit zu sachlicher Kritik einschließt."

Die Corrigenda und Monita von Pastor Kleinert fanden wie viele konstruktive Vorschläge von Seiten der Heimatvertriebenen in der Synodalerklärung der EKD vom 18. März 1966 ihren Ausdruck. Sicher diente dies der Reintegration der verschiedenen kirchlichen Parteiungen und auch einzelner Vertrie-bener in einen gesamtkirchlichen Konsens. In diesem konnten sich der Bischof und auch Pastor Klei-nert wiederfinden. Am 12. April 1966 schreibt Kleinert dazu an Heintze: "Ich begrüße das Wort der letzten Synode zur Denkschrift ganz entschieden. Es baut das Zuviel der Denkschrift ab. Es nennt zu-sätzliche Gesichtspunkte [...]. Dieses Wort ist zweifellos eine Berichtigung und Änderung der Denk-schrift." An diesem Punkt war ein tragfähiger Ansatz für ein weiteres gemeinsames Gespräch gegeben, die Diskussion konnte damit auf der von Heintze so begrüßten "neuen Ebene" weitergeführt werden.

 

* Als Vortrag gehalten im Rahmen der von der Historischen Kommission für Braunschweiger kirchliche Zeit-

geschichte und der Evangelischen Akademie der ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig im "Haus Hessen-

kopf", Goslar, vom 19 bis 20. Juni 1998 veranstalteten Tagung: "Kirche in den 60iger Jahren. Veränderungen in der Kirche. Rückblick und Ausblick." Um die Form des Vortrages weitgehend zu erhalten und um den Beitrag von einem umfasssenden Anmerkungsapparat zu entlasten, werden im folgenden kurz die verwendeten Quellen und die wichtigste Literatur aufgeführt. Darüber hinaus möchte ich mich für weitere Informationen und Materialien, die mir freundlicherweise von Frau Pfarrerin em Böttger-Bolte (Schöningen) und Herrn Pfarrer Kuessner (früher Offleben) zur Verfügung gestellt wurden, herzlich bedanken.

Literatur und Quellen

1. Quellen

a. Landeskirchliches Archiv Braunschweig

Synodalakten: Syn. 213, 214, 215, 216; Tagungen vom Dezember 1965 bis Mai 1967, darin enthalten

auch die Lageberichte, bzw. der Bericht des Bischofs für das Jahr 1966

Bischofsakten: acc. 25/73, Nr. 284: Öffentlichkeitsarbeit/CDU-Landtagsfraktion (1963–67, Stehord-

ner)

acc. 10.10.1977, Nr. 11: Verschiedenes (Korrespondenz, 1965–67), A-F,

Nr. 1214 u. 1215: Korrespondenz des Bischofs: Pröpste und Pfarrsachen

(1966)

acc. 22/82: "EKD-Denkschrift", Bd. 1 u. 2 (2 Stehordner)

Akte "Notgemeinschaft evangelischer Christen/Bibel und Bekenntnis"

Akte Rundbriefe (1965–67)

Akte Bischofsworte, Predigten, Meditationen, Andachten (1964–78)

Vorträge Landesbischof, 3 Bde. (3 Stehordner)

Acc. 7/73, Nr. 7: Konferenz der evangelischen Kirchen in Niedersachsen, Sitzungen (1957–67)

Acc. 46/76, Nr. 486: Denkschrift "Die Lage der Vertriebenen [...]"

Acc. 26/83: Freizeiten "Waldkater", Bd. 1965, M-Z

Acc. 68/80: Handakten Dr. Adolf Quast, Nr. 27, 34, 35, 40, 41

Zum Bereich landeskirchliche Statistik verschiedene Akten aus dem Bestand Acc. 39/77, Nr. 1, aus dem Bestand Acc. 46/76 (Nr. 418 u. 419) sowie Acc. 7/73, Nr. 21

b. Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel

Verschiedene Tageszeitungen der Jahrgänge 1965/1966:

Braunschweiger Zeitung mit Lokalausgaben (Z 73)

Braunschweiger Presse (Z 74)

Goslarsche Zeitung (Z 83)

Helmstedter Kreisblatt (Z 93)

Salzgitter-Kurier (Z 105)

Wolfenbütteler Zeitung (Z 115)

2. Literatur in Auswahl

Berlin und Potsdam 1966. Bericht über die vierte Tagung der dritten Synode der EKD vom 13. bis 18.

März in Berlin-Spandau und vom 16. bis 18. März 1966 in Potsdam-Babelsberg, im Auftrag der

Synode hrsg. von der Kirchenkanzlei der EKD, Hannover (Berichte über die Tagungen der Synode

der EKD, Bd. XVI), Hannover 1970.

Böhme, Wolfgang und Erwin Wilkens (Hrsg.), Möglichkeit und Grenze politischer Wirksamkeit der

Kirche. Wie konkret sollen kirchliche Denkschriften sein? Mit Beiträgen von Erhard Eppler u. a.

(Radius-Projekte Nr. 32), Stuttgart 1970.

Braun, Joachim Freiherr von, Gericht ohne Gnade? Ein evangelischer Christ und Staatsbürger zur Ost-

denkschrift des Rates der EKD (Veröffentlichungen des Göttinger Arbeitskreises, Nr. 342), Würz-

burg 1966.

Die Denkschriften der EKD. Texte und Kommentar von Karl-Alfred Odin, Neukirchen-Vluyn 1966.

Deutscher Ostdienst. Informationen des Bundes der Vertriebenen – Vereinigte Landsmannschaften

und Landesverbände, 8. Jg. 1966, Nr. 13, Bonn.

Deutschland und die östlichen Nachbarn. Beiträge zu einer evangelischen Denkschrift, hrsg. von Rein-

hard Henkys (Sonderband der "Protestantischen Texte"), Stuttgart 1966.

Evangelische Kirche in Deutschland: Die Denkschriften der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bd.

1/1: Frieden, Versöhnung und Menschenrechte, hrsg. vom Kirchenamt der EKD, mit einer Einfüh-

rung von Ludwig Raiser, Gütersloh 31988 (1978).

Evangelische Verantwortung, 13. Jg. 1965 und 14. Jg. 1966.

Evangelischer Pressedienst, Zentralausgabe, Nr. 243 vom 21. 10. 1965 und Nr. 244 vom 22. 10. 1965.

Fechner, Helmuth, Vorverzicht, Völkerrecht und Versöhnung. Aspekte der Ostkunde unter Berück-

sichtigung der Denkschrift der EkiD, 2., verb. Aufl., Wolfenbüttel 21965.

Heck, Thomas E., EKD und Entspannung. Die Evangelische Kirche in Deutschland und ihre Bedeu-

tung für die Neuformulierung der Ost- und Deutschlandpolitik bis 1969, Frankfurt a. M. 1996.

Herbert, Karl, Kirche zwischen Aufbruch und Tradition. Entscheidungsjahre nach 1945, Stuttgart

1989.

Informationen der Stadt Braunschweig. Stadtjugendpflege, hrsg. von der Stadt Braunschweig, Aus-

gabe Januar/Februar 1966.

Kirchliches Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland, 92. Jg. 1965 und 93. Jg. 1966, hrsg.

von Joachim Beckmann, Gütersloh, 1967 und 1968.

Krumwiede, Hans-Walter, "Die Bedeutung und Verantwortung der Vertriebenen von der Charta 1950

über die ‚Ostdenkschrift‘ und die Synode ‚Vertreibung und Versöhnung‘ 1965/66 bis zur Gegen-

wart." Referat auf der Ostkirchentagung 1993: "Belastende Mängel und neue Möglichkeiten in der

ostkirchlichen Arbeit", hrsg. vom Ostkirchenausschuß der EKD, Bamberg 1994 (mit Anlagen).

Kuessner, Dietrich, Zurück ins Fragen, in: "Gib ewigliche Freiheit." Eine Festschrift zum 75. Geburts-

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schweiger Kirchen- und Sozialgeschichte von Dietrich Kuessner (Arbeiten zur Geschichte der

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Kundgebungen. Worte, Erklärungen und Dokumente der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bd. 2:

1959–1969, hrsg. von Joachim E. Christoph, Hannover 1994.

Landeskirchliches Amtsblatt der Braunschweigischen ev.-luth. Landeskirche, 77. Jg. 1964 bis 80. Jg.

1967.

Lutherische Monatshefte, 4. Jg. 1965 und 5. Jg. 1966.

Plöhn, Jürgen, Die Denkschriften der Evangelischen Kirche in Deutschland, in: Aus Politik und Zeit-

geschichte/Beilage zu "Das Parlament", B2/1985, S. 3–13.

Raiser, Ludwig, Deutsche Ostpolitik im Lichte der Denkschrift der evangelischen Kirche, in: Europa-

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Wolfgang Huber und Johannes Schwerdtfeger (Hrsg.), Kirche zwischen Krieg und Frieden. Studien

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schichte, Reihe B: Darstellungen, Bd. 11/12), Göttingen 1984–85.

Schlesischer Gottesfreund, Sondernummer: Die Heimatvertriebenen und die Denkschrift der EKD, 17.

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Der Sonntag. Evangelisches Volksblatt für Stadt und Land Braunschweig, 99. Jg. 1965 und 100. Jg.

1966.

Vertreibung und Versöhnung. Die Synode der EKD zur Denkschrift "Die Lage der Vertriebenen und

das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn", im Auftrag der Synode hrsg.

von Erwin Wilkens, Stuttgart/Berlin 1966.

Warmers, Erich, Die Kirche und das Vaterland. Zur Auseinandersetzung mit der "Notgemeinschaft

evangelischer Deutscher", in: Lutherische Monatshefte, 5. Jg. 1966, H. 9, S. 452–458.

Wilkens, Erwin, Politischer Dienst der Kirche (Gütersloher Taschenbücher Siebenstern, Nr. 260),

Gütersloh 1978.

Ders., Vertreibung und Versöhnung. Die "Ostdenkschrift" als Beitrag zur deutschen Ostpolitik (Vor-

lagen Nr. 38/39), Hannover 1986.


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Impressum und Datenschutzerklärung, http://bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/FS90Heintze/, Stand: 18. November 2002, dk