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[Kirche von unten]

Gott dem Herrn Dank sagen

Festschrift für Gerhard Heintze

Jürgen Israel

"Ich habe dort einige sehr genaue Leser"

Die Bedeutung von Albrecht Goes für Leser in der DDR

 

Albrecht Goes hatte in der DDR eine große, treue Leserschar. Er hat das gewusst und mehrfach auch ausgesprochen. So weit es möglich war, hat er durch Briefe und Besuche die Verbindung zu halten versucht.

Im Unterschied zu vielen anderen westdeutschen Autoren waren die Leser in der DDR bei Albrecht Goes nicht darauf angewiesen, sich die Bücher aus dem Westen schicken oder mitbringen zu lassen. Seit 1955 erschienen Goes’ wichtigste Werke auch in Verlagen der DDR; und unmittelbar während der Umbruchssituation 1989/90 kam sogar eine Monografie über den Dichter und sein Werk heraus.

Wenn wir im folgenden über die Veröffentlichungen von Albrecht Goes in der DDR handeln, beschränken wir uns auf Buchveröffentlichungen und lassen Beiträge in Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen außer Acht. Besonders die der CDU gehörenden Buchverlage sowie die Evangelische Verlagsanstalt (Ost-)Berlin und der St. Benno-Verlag Leipzig haben in Anthologien häufig Texte von Albrecht Goes und Würdigungen seines Werkes veröffentlicht. Auch in den Weihnachts- und Osterausgaben der Kirchenzeitungen fanden sich gelegentlich Beiträge von Albrecht Goes.

Als 1990 die Verlagsstruktur der DDR zusammenbrach, sind viele Unterlagen verlorengegangen, andere sind schwer zugänglich. Deshalb muss unsere Untersuchung notwendigerweise unvollständig bleiben. Trotz dieser Lücken können am Verhalten der offiziellen DDR-Kulturpolitik Albrecht Goes gegenüber exemplarisch grundsätzliche Bedingungen des geistig-kulturellen Lebens in der DDR verdeutlicht werden.

1

1955 erschienen fast zeitgleich die Erzählungen "Das Brandopfer" im Aufbau-Verlag und "Unruhige Nacht" im Union-Verlag, beide Berlin.

Unter dem Datum 30. März 1955 reichte der Cheflektor des Aufbau-Verlags, Max Schroeder, folgendes Gutachten über "Das Brandopfer" an den Verlagsleiter Walter Janka:

In dieser literarisch ausgezeichneten Erzählung wird die Barbarei des Naziantisemitismus scharf angegriffen, wie es mir aus unserer neuen Literatur, insbesondere der westdeutschen, kaum bekannt ist. Der Kern dieser Erzählung gehört zum Stärksten (sic, Is.) was im Kampf gegen den Nazifaschismus künstlerisch geschaffen ist. Am Rande hat die Geschichte einige Schwächen durch eine gewisse Verspieltheit in der Form, durch die philosophische Einstellung und die religiöse Haltung des Autors. Das ist meines Erachtens völlig unwesentlich gegenüber der Anklage. Ja, die Geschichte wirkt vielleicht gerade darum um so stärker, weil sie von einem der sogenannten "Stillen im Lande" kommt. Ich bitte Dich, diese kurze Geschichte zu lesen und - falls Du meine Meinung teilst - Verhandlung über eine Lizenzausgabe einzuleiten. Man muß sich natürlich auch etwas näher über den Autor orientieren. Meines Wissens können Huchel und Kantorowicz etwas Auskunft über ihn geben. Soweit ich weiß, ist er ein ausgesprochen religiöser Mann und nicht feindlich gegen uns aufgetreten. Ich bitte, auch zu versuchen, seine früheren erzählerischen Bücher durch S. Fischer Verlag zu beschaffen. Die essayistischen Arbeiten kommen offenbar für uns nicht in Frage. (1)

Janka scheint Schroeders Ansicht geteilt zu haben; denn bereits am 18. 4. 1955 schrieb er gleichlautende Briefe an Alfred Kantorowicz und Peter Huchel. Daran heißt es: Da wir über Goes nichts Genaues wissen, wäre es uns sehr lieb, von Ihnen etwas über seine Person zu hören, vorausgesetzt, dass Ihnen Genaueres bekannt ist. (2)

Vom 21. 4. 1955 datiert eine Aktennotiz von Janka für Herrn Schroeder. Ich habe mich mit Kantorowicz und Huchel betr. Albrecht Goes in Verbindung gesetzt und folgendes in Erfahrung gebracht:

Huchel: Goes hat 1954 in Hamburg den Lessing-Preis erhalten. Seit einigen Jahren ist er nur noch als freier Schriftsteller tätig, er ist Mitglied der Darmstädter Akademie. Politisch ist Goes nicht belastet, weder pronazistisch noch antikommunistisch. "Les Lettres Francaises" soll vor zwei Jahren einen sehr positiven Artikel über Albrecht Goes veröffentlicht haben. Ich werde mich bemühen, diesen Artikel heraussuchen zu lassen. Huchel meint, daß der Verlag sich ein großes Verdienst erwerben würde, wenn wir mit Albrecht Goes in Verbindung kämen und unter Umständen einiges in der DDR verlegen würden. Goes sei vom Literarischen her eine viel bedeutendere Persönlichkeit als zum Beispiel Weismantel. Durch seine Anti-Kriegserzählung "Die Nacht der Entscheidung" hätte Goes sich eindeutig zum Antimilitarismus und gegen die Nazibarbarei bekannt. Ich bemühe mich, diese Erzählung herbeizuschaffen.

Kantorowicz kann nichts wesentliches aussagen, da er ausser den Angaben, die im Kürschner zu finden sind, zusätzlich nichts in Erfahrung brachte.

Sobald ich Antwort vom S. Fischer-Verlag erhalte, werden wir auf Goes zurückkommen. (3)

Ergänzend sei die für Janka bestimmte Notiz eines Telefongesprächs mit Kantorowicz vom 30. 4. angeführt. Kantorowicz habe "Das Brandopfer" von G. gelesen. Er findet das Büchlein in den ersten Partien sehr schön, am Schluß jedoch fällt es etwa ab, es wird mystisch, symbolistisch. Bei der Lektüre hätte er es sehr bedauert, daß es nicht bis zum Schluß durchhält. Abgesehen von diesen Abschwächungen hätte K. keinen Einwand. (4)

Unter dem 13. 6. 1955 verfasste Max Schroeder ein Gutachten auch zu "Unruhige Nacht":

Die Erzählung "Unruhige Nacht" von Albrecht Goes behandelt die letzte Nacht eines Soldaten der deutschen Wehrmacht, der zu den sowjetischen Partisanen übergegangen war, wieder aufgegriffen und zum Tode verurteilt wurde. Erzähler ist der Wehrmachtspfarrer, der dem Verurteilten einen letzten Beistand zu geben versucht (und mit dem sich de Autor, selbst früher Wehrmachtspfarrer (sic, Is.) identifiziert). In der außerordentlich starken Erzählung ist eine tiefe Verurteilung des Nazifaschismus und des Eroberungskrieges enthalten. Sie ist von echtem Humanismus getragen, der Autor erkennt selbst in der negativsten der faschistischen Figuren den durch die Gesellschaft entstellten Menschen und betrachtet ihn nicht einfach als ein bestialisches Phänomen. Der Autor erkennt auch die problematische Position, die er und seine Berufsgenossen als christliche Seelsorger in der Wehrmacht einnehmen, in der sie Im Grunde zur Deckung der faschistischen Verbrechen mißbraucht werden. Die Erzählung gehört inhaltlich und künstlerisch zu den stärksten Stücken antifaschistischer Prosa. (5)

Umgehend bemühte sich der Aufbau-Verlag nun, auch die Erzählung "Unruhige Nacht" herausbringen zu können. Am 17. 6. 1955 schrieb Walter Janka an Goes und bat um die Lizenz für "Das Brandopfer" und "Unruhige Nacht": Wir würden uns sehr freuen, wenn es bald zu einer Verständigung käme und halten es für absolut notwendig, zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Voraussetzungen zu schaffen, Ihre Bücher in der Deutschen Demokratischen Republik wirksam zu verbreiten. (6)

Goes antwortete am 27. 6. 1955: Ich wäre von mir aus einverstanden, aber die Ordnungen meiner Originalverträge sehen vor, daß Verhandlungen nur über S. Fischer bzw. Wittig geführt werden können. (7)

Am 8. Juli 1955 schrieb Walter Janka an den Friedrich Wittig Verlag Hamburg, wo die Rechte für "Unruhige Nacht" liegen, und bat um die Lizenz. Eine erste Auflage im Aufbau-Verlag sollte 10.000 Exemplare betragen. Janka teilte dem Hamburger Verlag mit, dass er mit dem S. Fischer-Verlag in Vertragsverhandlungen (8) über die Herausgabe der Erzählung "Das Brandopfer" stehe. "Unruhige Nacht" sollte noch im November 1955 oder Anfang 1956 im Aufbau-Verlag erscheinen.

Da Wittig im Urlaub war, fragte Janka am 9. 8. 1955 noch einmal an.

Bereits vor Walter Jankas Bemühungen hatte sich aber der der CDU gehörende Union-Verlag die Lizenz für "Unruhige Nacht" gesichert. So mußte Janka am 7. 9. Wittig folgendes mitteilen:

Nach meiner Rückkehr sprach ich sogleich mit dem Leiter des Union-Verlages über das Buch "Unruhige Nacht" von Albrecht Goes. Zu meiner größten Betrübnis gelang es mir nicht, Herrn Wagner zum Rücktritt zu bewegen. Ich bedaure dies um so mehr, weil ich in der Tat glaube, daß es richtiger gewesen wäre, neben dem "Brandopfer" auch die "Unruhige Nacht" bei uns erscheinen zu lassen. Vorerst wird dies aber leider nicht möglich sein. (9)

Dennoch fragte Janka am gleichen Tag bei Albrecht Goes an, ob er sich beim Verlag Friedrich Wittig einsetzen wollte, dass "Unruhige Nacht" beim Aufbau-Verlag und nicht beim Union-Verlag erscheinen könnte.

Eine Antwort von Albrecht Goes befindet sich nicht bei den Unterlagen. Bereits am 31. 8. hatte er die korrigierten Druckfahnen von "Das Brandopfer" an Walter Janka geschickt.

Die Auflage betrug 10.000 Exemplare. Am 18. 10. 1955 erhielt Albrecht Goes vom Aufbau-Verlag Berlin die Belegstücke der DDR-Ausgabe von "Das Brandopfer".

Danach ist im Aufbau-Verlag kein Buch von Albrecht Goes mehr erschienen; es kam auch zu keiner Nachauflage des "Brandopfer".

Die Verbindung zwischen dem Verlag und Albrecht Goes war damit aber noch nicht beendet.

Am 21. 9. 1955 wurde Albrecht Goes für den November zum zehnjährigen Verlagsjubiläum des Aufbau-Verlags, zu einer Lesung in Leipzig sowie zur Thomas-Mann-Gedenkfeier nach Berlin oder Weimar eingeladen. Am gleichen Tag schickte Walter Janka an den stellvertretenden Kulturminister der DDR, Alexander Abusch, die "Durchschrift einer vorläufigen Einladung zur Teilnahme an unserem Verlagsfest, die an folgende Schriftsteller in Westdeutschland und im Ausland verschickt wird" (10). Aus der Bundesrepublik sollten folgende sieben Schriftsteller eingeladen werden: Leonhard Frank, Johannes von Guenther, Dr. Eberhard Meckel, Albrecht Goes, Günther Weisenborn, Gotthold Gloger und Wolfgang Weyrauch.

Auf zwei Gästelisten steht Albrecht Goes u. Frau (11) vermerkt. Aus mehreren Gründen fiel das Verlagsfest aus. Albrecht Goes hatte bereits am 28. 9. sowohl die Teilnahme am Verlagsjubiläum als auch an der Lesung in Leipzig aus Termingründen abgesagt.

Zum 50. Geburtstag am 22. 3. 1958 sandte der Verlag ein Glückwunschtelegramm an Albrecht Goes. Spätere Belege für eine Verbindung zwischen Albrecht Goes und dem Aufbau-Verlag sind im Archiv des Verlages nicht nachweisbar. Alle späteren Buchveröffentlichungen von Albrecht Goes in der DDR erschienen fortan in den beiden der CDU gehörenden Verlagen Union-Verlag Berlin und Koehler & Amelang Leipzig sowie in der Evangelischen Verlagsanstalt Berlin.

Aus dem Jahr 1964 stammt ein umfangreiches Gutachten zu dem Band "Aber im Winde das Wort", das der Schriftsteller Friedrich Döppe für den Aufbau-Verlag angefertigt hat. Es ist aus mehreren Gründen aufschlussreich.

Zum einen versucht der Gutachter, Albrecht Goes im Sinne der Kulturpolitik der DDR ideologisch einzuordnen und, so weit es geht, zu vereinnahmen: G. ist bekanntlich evangelischer Geistlicher. Er hat sich auf der Grundlage seiner christlichen Weltanschauung eine sehr klare geistige Position erarbeitet, die er in vielen seiner Arbeiten propagiert. Sie läßt sich kurz formulieren: entschiedener Antifaschismus, christlicher Humanismus mit betonter Toleranzhaltung nicht nur gegenüber anderen Religionen (sic, Is.) sondern auch gegenüber religionsfreier Weltanschauung (wobei naturgemäß hier und da ein Unverständnis für die materialistische Weltanschauung nicht verborgen werden kann). Wiederholt spricht G. seine Sorge um die politische Entwicklung in Westdeutschland aus und fordert immer wieder dazu auf, unermüdlich nach Möglichkeiten der Verständigung zu suchen. Er verabscheut den Krieg. er setzt sich in vielerlei Äußerungen und sehr entschieden für das Prinzip der friedlichen Koexistenz ein, wenngleich er diesen Terminus nirgends verwendet. (12)

Trotz einiger kritischer Anmerkungen (Gedanken, die wohl von ungenügenden Informationen über unsere gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmt sind; pazifistisch - das war fast ein Schimpfwort) kommt der Gutachter zu dem Schluss: Alle im vorliegenden Buche abgedruckten Arbeiten könnten unbedenklich bei uns herausgegeben werden; sie werden natürlich vorwiegend ein christlich orientiertes Publikum ansprechen. (13) Diese Bewertung ist deshalb interessant, weil in der Ausgabe, die zwei Jahre später im Union-Verlag erschien, neun Texte nicht enthalten sind, die die Originalausgabe des G. B. Fischer Verlags Frankfurt/M. enthält.

Das Gutachten schließt mit dem Satz: Sofern es um eine Übernahme des gesamten Bandes geht, dürfte die Zuständigkeit wohl mehr beim Union-Verlag als beim Aufbau-Verlag liegen. (14)

Der Aufbau-Verlag, 1945 als Verlag des Kulturbunds zur demokratischen Erneuerung Deutschlands im sowjetischen Sektor Berlins gegründet, entwickelte sich schnell zum führenden Belletristik-Verlag der sowjetisch besetzten Zone und später der DDR. Seine Gründer wollten ihn zum Sammelbecken aller antifaschistischen, humanistischen Literatur werden lassen, wobei selbstverständlich der sozialistisch-kommunistischen Literatur besondere Bedeutung beigemessen wurde. Für die Breite des Verlagsprogramms während der ersten fünf Jahre spricht, dass neben Romanen und Erzählungen von Anna Seghers der erste Gedichtband von Nelly Sachs, "In den Wohnungendes Todes", ebenso im Aufbau-Verlag erschien wie Ernst Wiecherts "Totenwald" oder Victor Sterns "Stalin als Philosoph".

Dass sich der Aufbau-Verlag in dieser frühen Phase intensiv um die gesamtdeutsche Literatur bemühte, war ein Hauptanliegen Johannes R. Bechers, der sowohl zu den Gründern des Kulturbunds als auch des Aufbau-Verlags gehörte. Er war zutiefst von der Idee der Zusammengehörigkeit der deutschen Nation durchdrungen und wollte vor allem durch Kulturpolitik den Zusammenhalt und die Einheit Deutschlands fördern. Dass er damit später in Widerspruch zu den wirklich Mächtigen in der DDR geriet, ist ein anderes Thema. Aber zu der Politik, Deutschland als Einheit zu begreifen, gehörte auch das Werben des Aufbau-Verlags um Albrecht Goes.

Am Beginn der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Verlagswesen der DDR zentralistisch neu strukturiert und "Zuständigkeiten" festgeleget. Nun war klar, dass ein Autor wie Albrecht Goes in einen CDU-Verlag und nicht in einen der SED nahestehenden gehört.

Der Schlusssatz von Friedrich Döppes Gutachten trägt dieser neuen Situation Rechnung.

2

1955 erschienen fast zeitgleich "Das Brandopfer" im Aufbau-Verlag und "Unruhige Nacht" im Union-Verlag. Damit war den Lesern in der DDR ein deutschsprachiger Autor zugänglich gemacht worden, dessen Antifaschismus außer Frage stand, ohne dass er Kommunist gewesen wäre. Ähnlich wie Luise Rinser ("Jan Lobel aus Warschau") verkörperte er einen Antifaschismus, der nicht notwendig zur Entscheidung für die DDR, den "ersten Staat der Arbeiter und Bauern auf deutschem Boden" führte. Goes war besonders für die Generation der im Krieg und unmittelbar danach Geborenen wichtig. Die Behutsamkeit und Genauigkeit, mit denen er formulierte, ermutigten trotz der verordneten Einheitsideologie zum eigenen Denken.

Mit der Herausgabe von "Unruhige Nacht" begann im Union-Verlag ein über zwanzig Jahre währender Einsatz für das Werk von Albrecht Goes. Leider waren uns die Gutachten und der Briefwechsel des Verlags mit Goes selbst und mit dem Kulturministerium nicht erreichbar, so dass wir nicht wissen, wie schwer oder leicht es für den Verlag war, kontinuierlich Bücher von Albrecht Goes zu veröffentlichen.

1956 kam eine zweite, 1959 eine dritte Auflage von "Unruhige Nacht" heraus. 1958 erschien unter dem Titel "Der Gastfreund" eine Auswahl von Erzählungen, Gedichten und Betrachtungen, für den Union Verlag von Albrecht Goes zusammengestellt (15). Nach Angabe des S. Fischer Verlags Frankfurt/M. war für diesen Band eine Auflage von 15.000 Exemplaren vereinbart. (16)

Der für DDR-Leser zweifellos wichtigste Text darin war die Rede, die Albrecht Goes 1953 zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels an Martin Buber in der Frankfurter Paulskirche gehalten hatte, "Martin Buber, der Beistand".

Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels war in der DDR lange Zeit verpönt. Um so erstaunlicher war es, dass er indiesem Band erwähnt werden durfte.

Anlässlich Bubers wurde über den modernen Staat Israel geredet. Goes sprach von den Kibbuzim..., den Gemeinschaften, die nun den Acker von Erez Israel gewannen, mit unsäglicher Geduld, mit heißer Ungeduld, mit unduldsamer Leidenschaft wohl auch (17). Als Lehrer, als Professor sei Buber im Grunde der gleichen Aufgabe verschrieben, der diese Siedler dienen (18).

Ähnlich wie in der später gehaltenen Rede zu Bubers 80. Geburtstag und ähnlich wie in dem Aufsatz "Urteil und Vorurteil" (aus dem Band "Aber im Winde das Wort") klang hier etwas an von der Unbedingtheit und Leidenschaft, mit der Israelis ihr Land in Besitz nehmen und ihre Gesellschaft gestalten.

Die offizielle Sprachregelung der DDR lautete anders. Da war Israel der imperialistische Aggressor.

Von besonderer Bedeutung für die Leser in der DDR war ebenfalls das 1959 im ebenfalls der CDU gehörenden Verlag Koehler & Amelang Leipzig erschienene Bändchen "Wagnis der Versöhnung". Es enthält Reden über Hesse, Buber und Johann Sebastian Bach, wovon die Rede zu Martin Bubers 80. Geburtstag vom 8. Februar 1958 die stärkste politische Brisanz besaß.

Die DDR hatte den Staat Israel nicht anerkannt; Antizionismus gehörte zur Staatsdoktrin (dass sich dahinter oft genug Antisemitismus verbarg, gehört nicht zu unserem Thema, sei aber wenigstens erwähnt). Wenn öffentlich über den Staat Israel gesprochen wurde, geschah das bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts meist im Ton des Hasses und der Verachtung.

Bei Goes war nun völlig selbstverständlich davon die Rede, dass den jungen Studenten Buber in Wien Herzls zionistischer Ruf ergriffen (19), dass ihn der zionistische Gedanke und das mit frühentfalteter Leidenschaft aufgenommene sozialistische Lebensgut (20) geprägt hätten, sowie dass die Geduld ihn auf dem Weg zionistischen Verlangens (21) begleitet habe.

Zionistischen Gedanken und sozialistisches Lebensgut in einem Atemzug zu nennen und als gleich bedeutsam hinzustellen, die Existenzberechtigung des Zionismus nicht zu hinterfragen musste den Ideologen der DDR wie ein Sakrileg erscheinen.

Mit derselben Selbstverständlichkeit wie Herzls Zionismus wurde Friedrich Nietzsche erwähnt, der Buber unverloren (22) blieb. Nietzsche war bis in die achtziger Jahre hinein in der DDR eine Unperson. Sein Einfluss konnte nur zerstörerisch, negativ sein. Hier nun wurde er als Bildungsgut und Gegenstand unvoreingenommener geistiger Auseinandersetzung genannt - wo es diese unvoreingenommene geistige Auseinandersetzung doch gar nicht geben durfte.

Über diese einzelnen Beobachtungen hinaus war der Buber-Vortrag auch deshalb wichtig, weil von Buber selbst in der DDR keine Bücher erschienen waren. Bubers Name tauchte in der Öffentlichkeit, auch in der literarischen und philosophischen Öffentlichkeit, wenn es denn eine solche gab, nicht auf. Moderne Dialektik existierte für die sozialistischen Ideologen nur als dialektischer Materialismus. In Goes’ Rede wurde ansatzweise sichtbar, dass es auch eine andere zeitgenössische Dialektik gab.

Dass Albrecht Goes in der dritten Rede, einer Predigt auf dem 35. Deutschen Bachfest in Stuttgart 1958, einen gesamtdeutschen Ton anschlug, mochte 1959. als sie bei Koehler & Amelang Leipzig erschien, noch durchgehen. Als die Rede aber 1969 in einem Sammelband der Evangelischen Verlagsanstalt Berlin erneut herauskam, befand sich die DDR gerade auf striktem Abwehrkurs gegen die deutsche Einheit. Die offizielle Sprachregelung lautete, es gebe "zwei Nationen auf deutschem Boden"; jede besondere Beziehung zwischen der DDR und der BRD wurde geleugnet. Eine wie auch immer geartete "gesamtdeutsche" Realität sollte nicht mehr existieren. Was 1959 harmlos geklungen hatte, war 1969 eine Provokation geworden: lasset uns auch dies klar bedenken, daß Bachfeste für uns völlige Feste nicht sind ohne das Wagnis einer Bruderschaft jetzt mit Eisenach und Mühlhausen und Arnstadt und Leipzig, nicht ohne das Wagnis des Brückenbaus. (23)

1969 sollte es keinen Brückenbau zwischen Ost- und Westdeutschland mehr geben.

Hatten Goes’ Reden vom 27. September 1953 und vom 8. Februar 1958 eine breitere Öffentlichkeit in der DDR erstmals auf Buber hingewiesen, den Zionismus nicht verteufelt und den "imperialistischen Staat" Israel nicht mit Hass überschüttet, so führte die Rede "Wo ist dein Bruder?" noch weiter. Sie behandelte, unter anderem, den Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn auf eine für die DDR völlig unübliche Weise.

Goes hatte diese Rede zur Woche der Brüderlichkeit gehalten, sie war 1956 in der "Deutschen Rundschau" abgedruckt. 1962 erschien sie in dem Sammelband "Die Gabe und der Auftrag" auch in der DDR.

Über Israel und die arabische Welt heißt es: Wir denken an die Synagoge in Jerusalem, in der das Friedensgebet gesprochen und der große Versöhnungstag begangen wird, und denken an die, die ernstlich daran leiden, daß nun diese Versöhnung nicht weiter reicht als bis zum nächsten Dorf. Und wir sehen die Araber - wir ahnen: es ist etwas von einer messianischen Unbedingtheit in beiden; beide können nicht nachgeben, weil nachgeben hier schon ist wie "sich selbst aufgeben". (24)

Dass Israel nicht "nachgeben" kann - wo ist dies sonst in der DDR gesagt und gedruckt worden? Dass "Nachgeben" für Israel "Sich-selbst-Aufgeben" hieße, widersprach allen lauten Verurteilungen des "Aggressors" Israel. Wenn ein ernsthafter, friedliebender Mensch, ein Humanist wie Goes, die Situation im Nahen Osten so sehen konnte, dass es nicht am guten Willen Israels allein lag, Frieden zu schaffen, dass nicht die Araber die Guten und die Israelis die Bösen sind, dass beide Seiten unter dem Unfrieden leiden - dann musste auch anderen Menschen zugestanden werden, sich dem verordneten Freund-Feind-Schema zu verweigern. Freilich hätte sich im Ernst niemand auf Albrecht Goes berufen können - aber es war auch in der DDR nun öffentlich gesagt, gedruckt worden. Und der abwägende Gedanke, dem es nicht um Schuldzuweisung, sondern um die Wahrheit und um Versöhnung ging, konnte nicht wieder zurückgenommen werden.

Hinweise auf Buber und Leo Baeck (25) daneben waren wohltuende Vertiefung und Horizonterweiterung.

3

Zu den wichtigsten Veröffentlichung von Albrecht Goes in der DDR gehört der große Auswahlband "Aber im Winde das Wort". Er erschien 1966 im Union-Verlag Berlin.

Hatte Friedrich Döppe 1964 im Gutachten für den Aufbau-Verlag geschrieben, alle ... Arbeiten könnten unbedenklich bei uns herausgegeben werden, entschied sich der Union-Verlag anders oder - wurde von der Zensurbehörde zu einer anderen Entscheidung aufgefordert. Bei der langen Herstellungszeit der Bücher ist davon auszugehen, dass der Union-Verlag mit der Vorbereitung der Veröffentlichung 1964 begann; politische Entwicklungen, die zwischen Döppes Gutachten und der Entscheidung des Union-Verlags lägen, sind daher auszuschließen.

In der DDR-Ausgabe fehlen folgende neun Texte, die in der Ausgabe des G. B. Fischer Verlags Frankfurt/M. enthalten sind: "Ein Brief" (1955), "Nun, da die Nacht kommt" (1955), "Verlorener Heimat eingedenk" (1954), "Gandhis Grab gedenkend" (1961), "Gehe leide warte" (1962), "Das Unvollendete will Vollender" (1957), "Die notwendige Übersetzung" (1962), "Die Fragen des Rabbi Hillel" (1958) und "Leises Gespräch" (1960). Dafür enthält die Ostberliner Ausgabe die Erzählung "Das Löffelchen", die in der westlichen Ausgabe fehlt. Damit waren die drei großen Erzählungen, "Unruhige Nacht", Das Brandopfer" und "Das Löffelchen" für Leser in der DDR ohne Schwierigkeiten erreichbar.

Da wir die Unterlagen des Union-Verlags nicht einsehen konnten, sind wir auf Vermutungen angewiesen, weshalb die genannten Texte aus dem Band herausgenommen wurden.

Zu "Ein Brief" hatte Döppe geschrieben: Ein Brief - gerichtet an eine junge Frau in der Magedburger Gegend anläßlich der Geburt ihres ersten Kindes; einige sehr weitgefaßte, durch Zitate erläuterte Bemerkungen über die Verantwortlichkeit der Mütter im Weltgeschen, daneben auch Gedanken. die wohl von ungenügenden Informationen über unsere gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmt sind. (26)

Zurückhaltend und auch beim bösesten Willen nicht zwangsläufig auf die Zustände in der sowjetischen Zone und in der DDR zu beziehen schreibt Goes von einer Begegnung 1948 in der Magdeburger Gegend: daß an Anlässen, sich zu fürchten, kein Mangel war, das wußten wir gut; aber wir sprachen nicht darüber. Man macht ja, zumal als ein Gast, der für zwei, drei Tage kommt, nichts besser, wenn man die Schwierigkeiten ausspricht, dort, wo man keinerlei Lösung anbieten kann. (27)

Weiter heißt es: An den politischen Ausblicken, an der Tatsache, daß kleine Wiege und große Welt miteinander zu tun haben, kann man ja gerade in ihrem Dorf nicht vorbeileben. (28)

Dies konnte freilich auf ein ostdeutsches Dorf nahe der innerdeutschen Grenze bezogen werden. Aber gerade im Sinne der sozialistischen Ideologie war es andererseits folgerichtig, auf dem angeblich unlösbaren Zusammenhang zwischen Privatleben und Politik zu bestehen.

Über das "sozialistische Bruderland" China schreibt Goes: das Land mit seinem ungeheuren und - muß man nicht sagen: uns unheimlichen? - Menschenzuwachs? (29) Kritik an der Bevölkerungspolitik eine sozialistischen Staates von außen war nicht erlaubt.

Die Bezeichnung der rote Zar des Drachenreiches (30) für den Präsidenten der Volksrepublik China war vermutlich der Grund, dass das Gedicht "Gandhis Grab gedenkend" nicht veröffentlicht werden konnte.

"Nun, da die Nacht kommt" nennt Friedrich Döppe im Gutachten für den Aufbau-Verlag eine Huldigung an das Redetalent des aus dem Amte scheidenden Churchill. (31) Dass dem Herausforderer Stalins und scharfen Kritiker der Sowjetunion in der DDR kein Loblied gesungen werden sollte, scheint verständlich. Goes’ vorurteilsfreie Sicht auf die britische Monarchie und seine Formulierung, in der jungen, festen Stimme von Königin Elizabeth II. läge Verheißung für die Zukunft, für das Leben jenseits vieler Abschiede (302), passte nicht ins sozialistisch Geschichts- und Weltbild.

Dass das Gedicht "Verlorner Heimat eingedenk - Königsberg" in der DDR nicht erscheinen durfte, verwundert nicht. Das Thema Vertreibung war absolut tabu. Der Verlust der Heimat durfte nicht einmal benannt, geschweige denn beklagt werden.

Wir hatten festgestellt, dass die Reden zu Martin Bubers 80. Geburtstag und "Wo ist dein Bruder?" die Existenz des modernen Staates Israel als berechtigt darstellen und den Israelis nicht allein die Schuld am Unfrieden in der Region geben. In der Rede "Gehe leide warte" preist Goes geradezu hymnisch Land und Volk. Israel: das ist die gesammelte Aufmerksamkeit, mit welcher ein wortkundig-sprachmächtiges Volk sich dem Recht zuwendet... Israel: das ist die leidenschaftliche Liebe, mit welcher ein zähes, arbeits- und festfreudiges Volk sich dem Hiersein zuwendet, der Sorge um Leben und Gesundheit... Israel: der unablässige Eifer, dem anvertrauten Zeugnis eine Stätte zu bereiten. (33)

Wenn er die von Juden besonders entwickelten Stände und Berufe aufzählt, in denen sie - als Folge der Aussperrung aus den anderen Berufen - (34) hervorragendes leisten, nennt er zu Recht auch David Shaltiel..., den General der israelischen Armee, den Verteidiger Jerusalems in jüngster Geschichte (35).

Goes redet von der Liebe der Israelis zu ihrer schönen Heimat, und diese Liebe bewegt ihn.

Ganz gleich, ob der Union-Verlag von sich aus diesenText gar nicht erst zur Druckgenehmigung eingereicht hat, oder ob die Zensurbehörde ihn nicht genehmigt hat: eine solche Liebeserklärung an Israel durfte in der DDR nicht erscheinen.

Bis gegen Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts war der 20. Juli 1944, mit wenigen Ausnahmen, kein Gegenstand für Politiker und Historiker der DDR. Die Attentäter standen nicht in hohem Ansehen. Einer der Vorwürfe, der ihnen gemacht wurde, lautete, dass sie keinen klassenlosen Staat errichten, sondern wieder eine bürgerliche Demokratie installieren wollten. Bereits aus diesem Grund war die Rede, die Albrecht Goes am 19. Juli 1957 in Berlin-Plötzensee gehalten hatte, "Das Unvollendete will Vollender", für die Kulturbehörden der DDR uninteressant. Ein Satz aus dieser Rede aber muss geradezu provozierend empfunden worden sein: Wir möchten niemanden kränken von all denen, die in diesen Jahren nach 1945 Last und Verantwortung der Führung auf sich genommen haben - aber wir können doch Annedore Lebers Buch "Das Gewissen steht auf", in dem zu Recht Bild und Wort beisammen sind, nicht durchblättern, ... ohne umzugehen mit dem einfältigen Seufzen: dies ist die verlorene Elite der Nation. (36)

Die in der DDR an die Macht gekommenen Kommunisten erklärten, nur der Widerstand von Kommunisten und einiger Sozialdemokraten sei wirkungsvoll gewesen. Sie hielten sich selbst für die Elite der Nation und zu deren Führung befähigt, da sie die angeblichen Gesetzmäßigkeiten des historischen Materialismus erkannt und zur Grundlage ihres politischen Handelns gemacht hätten. Sie wussten sich als einzige in Übereinstimmung mit der historischen Entwicklung und sahen sich, um einen erst später viel benutzten Ausdruck hier zu gebrauchen, als "Sieger der Geschichte".

Goes’ Rede zum Volkstrauertag 1962, "Die notwendige Übersetzung", hatte Friedrich Döppe im Gutachten für den Aufbau-Verlag mit dem Wort pazifistisch abqualifiziert. Dass sie nicht in der DDR veröffentlicht wurde, hat wohl noch einen viel banaleren Grund: den Volkstrauertag gab es in der DDR nicht, und es durfte ihn aus ideologischen Gründen nicht geben. Offiziell betrauert werden durften nur diejenigen, die im Kampf gegen die faschistische deutsche Armee gefallen waren. Eine allgemeine, allen Kriegstoten geltende Trauer wurde den Hinterbliebenen nicht zugestanden.

Dass "Die Fragen des Rabbi Hillel" in die DDR-Ausgabe nicht aufgenommen wurde, liegt gewiss an der Feststellung, wir lebten in einem Zeitalter, in dem der Druck auf die Gewissensunabhängigkeit des einzelnen durch die Diktatur der Funktionärsmehrheit gang und gäbe geworden (37) sei.

Der Aufsatz "Leises Gespräch" gilt T. S. Eliots Schauspiel "Ein verdienter Staatsmann" und konnte auf keinen Fall in der DDR erscheinen. Während Goes Eliots Bedeutung betont, die künstlerische Meisterschaft gerade dieses Stücks herausarbeitet und es in die Nähe von Sophokles stellt, wurde Eliot in einem Literaturlexikon der DDR von 1965 als einflußreicher Vertreter der bürgerlich-dekadenten und reaktionären Richtung bezeichnet. In seiner Dichtung gestaltete er mit symbolistischen Stilmitteln, beeinflußt von den Imagisten, ein metaphysisch verzerrtes Bild der Nachkriegssituation, das durch Ausweglosigkeit, Verzweiflung und innere Leere bestimmt ist. (38)

Ihm wurden die Darstellung eines enthumanisierten Menschenbildes sowie konservativ-reaktionäre Ansichten (39) vorgeworfen.

Wir sind relativ ausführlich auf die Texte eingegangen, die aus der Originalausgabe von "Aber im Winde das Wort" nicht in die Lizenzausgabe für die DDR übernommen wurden, und hoffen, damit verdeutlicht zu haben, wo die Toleranzgrenzen der DDR-Kulturpolitik lagen. Absolut tabu waren die Mauer durch Berlin sowie die Grenzbefestigungsanlagen entlang der innerdeutschen Grenze. Wer die Mauer in Frage stellte, disqualifizierte sich damit zum Feind der DDR und zum Feind des Friedens. Entsprechende Äußerungen eines westlichen Schriftstellers konnten dazu führen, dass seine Bücher auf Jahre hinaus in der DDR keine Druckgenehmigung erhielten. Erklärungen dieser Art von Albrecht Goes sind in der DDR nicht bekannt geworden. Aber auch ihm wurde nicht erlaubt, die Vertreibung aus den ehemals deutschen Ostgebieten zu thematisieren. Auch er durfte expressis verbis kein Bekenntnis zur Existenzberechtigung des Staates Israel ablegen (was etwas anderes ist, als von dessen Existenz auszugehen, was gerade noch toleriert wurde). Auch er durfte die "führende Rolle der Arbeiterklasse unter Führung einer marxistisch-leninistischen Partei" bei der Weiterentwicklung der Gesellschaft nicht leugnen. Und die nach außen kritiklos scheinende unbedingte Solidarität der "sozialistischen Bruderländer" untereinander durfte, erst recht nicht von einem westlichen Schriftsteller, untergraben oder spöttisch betrachtet werden.

Albrecht Goes, der in der DDR viele Leser hatte, sollte auf einen humanistischen "Friedenskämpfer" aus christlicher Gesinnung zurecht gestutzt werden. Zwar hatte er die Bedeutung des Marxismus nicht erkannt, aber durch seine Versöhnungsbereitschaft, seine Unvoreingenommenheit und seine leisen Töne schien er als Beispiel dafür geeignet, dass aller wahre Humanismus in der DDR eine Heimstatt habe und dass andererseits die DDR die geistige Größe besitze, auch Andersdenkende im Kampf für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung zu unterstützen.

Dass zum Humanismus die Achtung vor der Freiheit des einzelnen Menschen sowie die Erlaubnis, frei zu denken und zu reden, gehört, wurde auch im Falle Albrecht Goes’ verschwiegen. Wenn er darauf andeutungsweise oder offen zu sprechen kam, wurden seine diesbezüglichen Texte nicht veröffentlicht.

Trotz der Beschränkungen, die dem Erscheinen des Buches "Aber im Winde das Wort" auferlegt wurden, war es für die Leser in der DDR sehr wichtig. Es enthielt die drei großen Erzählungen, "Unruhige Nacht", "Das Brandopfer" und "Das Löffelchen", eine repräsentativer Gedichtauswahl sowie wichtige Arbeiten zu Goethe, Mozart und Mörike und autobiografische Texte. Der Dichter Albrecht Goes wurde in allen Formen und mit allen Themen seines Werkes vorgestellt.

Wieder war wohlwollendes über den modernen Staat Israel zu lesen. In dem Beitrag "Urteil und Vorurteil" von 1959 heißt es, daß gerade Israel nun in den großartigen Kibbuzim, den Gemeinschaftssiedlungen, der Dämonie des Geldes in einer einzigartigen Entschlossenheit zu widerstreiten weiß (40).

In der offiziellen sozialistischen Ideologie gab es eine "Dämonie des Geldes" nicht. Und wenn eine Gesellschaftsordnung in der Lage war, die schädlichen Auswirkungen des kapitalistischen Wirtschaftssystems zu überwinden, dann nur die sozialistisch-kommunistische, aber keinesfalls die ebenfalls auf der "Ausbeutung des Menschen durch den Menschen" beruhende Gesellschaftsordnung Israels.

Freilich, Goes verurteilt in diesem Beitrag Vorurteile gegen die Kommunisten (41). Diese Tatsache hat vermutlich erleichtert, dass die Betrachtung in der DDR gedruckt werden durfte. In dem Gutachten für den Aufbau-Verlag heißt es über "Urteil und Vorurteil": Ein Artikel gegen das Dickicht der Vorurteile, die in Westdeutschland u. a. gegen die Juden und gegen die Kommunisten errichtet worden sind. (42)

So einfach konnte man sich dem Anspruch, der in Goes’ Aufsatz erhoben wurde, entziehen, indem man sich selbst für vorurteilsfrei hielt und andere zur Überprüfung ihrer Ansichten aufforderte.

In dem Aufsatz "Über das Zögern", 1961, gibt es folgende Passage über das grundgeduldige Rußland, über die Sowjetunion: Wie: ist es durch die Erschütterung der letzten sechzig Jahre in einen Zwiespalt geraten? Verleugnet es sein Gestern, allein noch der schier unerschöpflichen Kraft seines Heute bewußt, voll Mißtrauen gegen den unbekannten Gott, der es wagt, die Herrschaft über den Satellitenhimmel in Händen zu halten? Oder schickt es sich an, von neuem im Bündnis zu leben mit seinem ganzen Erbgut in der strengen Stille seiner Laboratorien und seiner Universitäten, erinnerungsreich und zögernd in einem - auf den Lippen freilich noch immer den stolz-grollenden Anti-Choral: "Wacht auf, Verdammte dieser Erde -"? (43)

Bis zum Überdruss wurde der erste bemannte Weltraumflug eines sowjetischen Kosmonauten für die antireligiöse Propaganda in der DDR ausgenutzt: Gagarin habe im Weltraum keinen Gott gesehen, also gebe es ihn auch nicht.

Das Wort vom unbekannten Gott, über dem Satellitenhimmel musste für die einen wie ein Provokation wirken, für die anderen war es Trost und Bestätigung.

Vermutlich schwerwiegender war, dass Goes das "grundgeduldige Rußland" dem, wie es hieß, aufstrebenden Sowjetstaat als bewahrenswert gegenüberstellte. Gerade mit frommer Geduld und Demut sollte der "neue Mensch" des Sozialismus sich nicht mehr belasten.

Albrecht Goes hat seine Überlegungen sehr zurückhaltend formuliert. Wer aber weiß, wie empfindlich sowohl die DDR-Führung als auch die sowjetischen Funktionäre in der DDR schon auf die kleinste Kritik am Sowjetsystem reagierten, wundert sich, dass dieser Passus die Zensur unbeschadet passiert hat.

4

Bereits im Oktober 1964 waren in der Evangelischen Verlagsanstalt (Ost-)Berlin innerhalb einer "Schriftenreihe Frühmittelalterliche Buchmalerei" Abbildungen aus der Wiener Genesis erschienen. Es handelte sich dabei um die Lizenzausgabe eines 1956 im Friedrich Wittig Verlag Hamburg herausgekommenen Bandes. Albrecht Goes hatte dazu eine Einleitung sowie Betrachtungen zu den einzelnen Bildern verfasst. Die Auflage der Evangelischen Verlagsanstalt betrug 4000 Exemplare. (44)

Der einleitende Essay ist unter dem Titel "Genesis" auch in dem Sammelband "Aber im Winde das Wort" enthalten.

Als Lizenz aus dem Furche-Verlag Hamburg erschien 1969 in der Evangelischen Verlagsanstalt Berlin ein Bändchen mit vier Texten zu Johann Sebastian Bach, "Stunden mit Bach". Die Predigt zum Bachfest 1958 in Stuttgart, war, wie erwähnt, bereits in dem Bändchen "Wagnis der Versöhnung" aus dem Verlag Koehler & Amelang 1959 in der DDR veröffentlicht worden. Die Betrachtung "Morgenstunde mit Bach" war in dem Band "Die Gabe und der Auftrag", Union-Verlag 1962, enthalten.

"Stunden mit Bach" erlebte drei Auflagen; die erste August/September 1969 mit 8000 Exemplaren, die zweite Februar 1971 mit 7000 Exemplaren und die dritte September 1984 mit 10.000 Exemplaren. (45)

Die wichtigste Buchveröffentlichung mit Werken von Albrecht Goes in der Evangelischen Verlagsanstalt ist der von Ilsemarie Sänger herausgegebene Sammelband "Keine Stunde schwindet" aus dem Jahr 1988. Er enthält neben den beiden großen Erzählungen "Unruhige Nacht" und "Das Löffelchen" Betrachtungen, Gedichte und ein Gespräch, das die Herausgeberin anlässlich seines 80. Geburtstages mit Albrecht Goes geführt hatte. Die Auflage betrug 12.000 Exemplare (46).

Die zweifellos wichtigsten Text darin waren die Rede, die Albrecht Goes zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels an Martin Buber in der Frankfurter Paulskirche gehalten hatte, sowie die Dankesrede zur Verleihung des Lessing-Preises in Hamburg, beide von 1953. Die Buber-Rede war zwar bereits 1958 in dem Band "Der Gastfreund" erschienen, aber da dieses Buch längst nicht mehr lieferbar war, besaß die erneute Veröffentlichung große Bedeutung.

Mit der Lessing-Preis-Rede lag zwar kein Text von politischer Brisanz vor, aber sie dokumentierte ein Stück kulturelles Leben in der Bundesrepublik und ergänzte die bereits in der DDR veröffentlichten Goes-Texte um einige wichtige Überlegungen zum Beruf des Schriftstellers.

5

Nach "Aber im Winde das Wort" war "Keine Stunde schwindet" der bedeutendste Auswahlband mit Werken von Albrecht Goes in der DDR. Es scheint, als habe sich der Union-Verlag nach der Herausgabe von "Aber im Winde das Wort" darauf beschränkt, nur noch die drei großen Erzählungen herauszubringen, und habe sich um neuere und kleinere Texte nicht mehr bemüht. Es scheint, als seien diesbezügliche Aktivitäten nun von der Evangelischen Verlagsanstalt wahrgenommen worden.

Im Union-Verlag waren 1961 "Unruhige Nacht" und "Das Brandopfer" gemeinsam in einem Band herausgekommen. Mit den Lizenzgebern in der Bundesrepublik war dafür eine Auflagenhöhe von 20.000 Exemplaren vereinbart worden (47).

1977 brachte der Union-Verlag einen Band "Novellen" mit einem Nachwort von Günther Wirth heraus. Er enthielt die drei großen Erzählungen. Das war das letzte Buch, das im Union-Verlag von Albrecht Goes herauskam.

Bereits an den Verlagen, in denen Bücher von Albrecht Goes erschienen, lässt sich ein Stück Kulturpolitik der DDR ablesen:

1955 erschien "Das Brandopfer" im wichtigsten belletristischen Verlag der DDR, im Aufbau-Verlag. Intensiv bemühte sich die Verlagsleitung, auch für "Unruhige Nacht" die Lizenz zu erhalten.

Fast zeitgleich kam "Unruhige Nacht" im Union-Verlag heraus; die folgenden sechs Bücher von Albrecht Goes erschienen in den beiden der CDU gehörenden Verlagen (von "Genesis", 1964 in der Evangelischen Verlagsanstalt erschienen, abgesehen; das Büchlein erschien dort innerhalb einer speziellen Buchreihe).

Ab 1969 erschienen drei Bücher von Goes in der Evangelischen Verlagsanstalt.

Die drei "Novellen" 1977 im Union-Verlag waren den Lesern zwar hochwillkommen, sie brachten aber nichts neues. Der Union-Verlag zog sich so zu sagen auf gesichertes Terrain zurück.

Albrecht Goes war vom Zentrum des Verlagswesens an dessen Rand gelangt.

Die beiden kirchlichen Verlage der DDR, der katholische St. Benno-Verlag und die Evangelische Verlagsanstalt, wurden nur von christlichen Lesern wahrgenommen. Ihre Bücher wurden nicht über den zentralen Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel (LKG) ausgeliefert, sondern beide Verlage besaßen eigene Auslieferungen. Daher zeigten sie ihre Neuerscheinungen auch nicht in dem wöchentlich als Beilage zum "Börsenblatt für den deutschen Buchhandel", Leipziger Ausgabe, erscheinenden Vorankündigungsdienst (VD) an, der von vielen Literaturinteressierten abonniert wurde und der in jeder Buchhandlung eingesehen werden konnte. "Börsenblatt" und "VD" waren die Informationsmittel über Neuerscheinungen und Nachauflagen der DDR. Was dort nicht auftauchte, existierte für viele Leser nicht. Lediglich in den Sondernummern des "Börsenblatts" zu den Leipziger Buchmessen zeigten der St. Benno-Verlag und die Evangelische Verlagsanstalt einige Neuerscheinungen an.

Spielten bei den Bemühungen des Aufbau-Verlags noch die literarische Qualität und die Vorstellung von der Existenz einer gesamtdeutschen humanistischen Literatur eine wichtige Rolle, so sollte später der Einfluss eines christlich motivierten Humanismus in der DDR zurückgedrängt werden. Literatur dieses Inhalts, um die künstlerische Qualkität ging es dabei nicht, wurde zunehmend den christlichen Verlagen überlassen. Die großen Verlage hatten daran kein Interesse mehr - oder durften es nicht mehr haben.

Albrecht Goes’ Wanderung vom Aufbau-Verlag zur Evangelischen Verlagsanstalt bezeichnet auch den sinkenden Einfluss des Christentums in der DDR. Von Anfang an hatte die Vernichtung des Christentums oder wenigstens seine Marginalisierung zu den erklärten Zielen der SED in ihrem Einflussbereich gehört. Vielleicht war die SED auf keinem Gebiet so erfolgreich wie auf dem Gebiet der Kirchenpoltik.

Dass Bücher von Albrecht Goes in der DDR erscheinen konnten, war für die christlichen Leser ein Glücksfall. Seine Texte waren keine frommen Traktätchen, sondern sie waren und sind Literatur, Dichtung. Einige seiner Erzählungen und Gedichte gehören zum besten, was im 20. Jahrhundert in Deutschland geschrieben wurde. Seine Texte sind zugänglich, ohne banal zu sein. So erreichte Albrecht Goes breite Leserschichten und war nicht auf ein intellektuelles Publikum angewiesen.

Neben der künstlerischen Bedeutung, die seinem Werk zukommt, hatte es für Leser in der DDR darüber hinaus große geistige Bedeutung, vor allem weil es wiederholt vorurteilsfrei und wohlwollend das jüdische Schicksal im 20. Jahrhundert in den Blick brachte, weil es stets ideologiefrei war. Albrecht Goes’ Werk ist kein Gegenentwurf zu einem totalitären Staat. Aber es ermutigt zum eigenen Denken und Fühlen; es ermutigt zu einem Leben nach eigenen Grundsätzen; es kann trösten (nicht vertrösten) und erfreuen, weil es den einzelnen Menschen ernst nimmt.

Das haben wir Leser in der DDR, und hier soll nun zum Schluss doch ein persönlicher Satz stehen, das haben wir dankbar wahrgenommen.

Anmerkungen

Folgende Bücher von Albrecht Goes sind in der DDR erschienen:

1955 Das Brandopfer. Aufbau-Verlag, Berlin

1955 Unruhige Nacht. Union-Verlag, Berlin

1956 Unruhige Nacht. Union-Verlag, Berlin

1958 Der Gastfreund. Union-Verlag, Berlin

1959 Unruhige Nacht. Union-Verlag, Berlin

1959 Wagnis der Versöhnung. Verlag Koehler & Amelang, Leipzig

1961 Unruhige Nacht. Das Brandopfer. Union-Verlag, Berlin

1962 Die Gabe und der Auftrag. Union-Verlag, Berlin

1964 Genesis. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin

1966 Aber im Winde das Wort. Union-Verlag, Berlin

1969 Stunden mit Bach. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin

1971 Stunden mit Bach. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin

1977 Novellen. Union-Verlag, Berlin

1984 Stunden mit Bach. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin

1988 Keine Stunde schwindet. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin

1989 erschien im Union-Verlag, Berlin, eine Monografie: Günther Wirth und Hans-Martin Pleßke, Albrecht Goes. Der Dichter und sein Werk. Auf dieses Buch gehen wir nicht ein, da es sich dabei, wie die Autoren in der Vorbemerkung, S. 7, selbst betonen, lediglich um eine gleichsam synthetische Zusammenschau seines Dichtens und Denkens handelt. Das literarische Werk des Dichters und seine Homiletik werden nicht in ihren Entfaltungsprozessen analysiert. In den Abschnitten über die Essays und die Predigten werden die Überlegungen Albrecht Goes’ wohlwollend nachgezeichnet, ohne dass die Autoren interpretierend oder wertend darüber hinaus gingen.

(1) Das Archiv des Aufbau-Verlags wird als Depositum 38 von der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz betreut. Zitate daraus werden wie folgt nachgewiesen: Dep. 38, Mappennummer.

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek. Das Gutachten von Schroeder wird in der Mappe 1155 verwahrt.

(2) Dep. 38, Mappe 608

Kantorowicz hatte 1947 bis 1949 die Zeitschrift "Ost und West" herausgegeben; danach war er Professor für neueste deutsche Literatur; 1957 floh er in die Bundesrepublik Deutschland. Huchel war 1949 bis1962 Chefredakteur der Zeitschrift "Sinn und Form"; 1971 wurde ihm die Ausreise aus der DDR gestattet.

(3) Dep. 38, Mappe 606

Den Lessing-Preis der Stadt Hamburg erhielt Albrecht Goes 1953 (nicht 1954) gemeinsam mit Wilhelm Lehmann. Die Dankesrede erschien 1988 in dem Auswahlband "Keine Stunde schwindet" in der DDR.

Leo Weismantel gehörte vor allem in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu den von der offiziellen DDR-Kulturpolitik umworbenen westdeutschen Autoren. Als Mitinitiator des so genannten "Wartburg-Kreises" christlicher Schriftsteller und als Mitglied des internationalen vorbereitenden Komitees der Weltjugendfestspiele erhofften sich führende Kulturfunktionäre der DDR, er könnte in der Öffentlichkeit der BRD für die so genannte Friedenspolitik der DDR werben. 1963 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Ostberliner Humboldt-Universität verliehen. 1955 erschienen erstmals zwei Bücher Weismantels in der DDR, im Berliner Union-Verlag der Roman "Dill Riemenschneider" und im Leipziger St. Benno-Verlag "Die guten Werke des Herrn Vinzenz".

(4) Dep. 38, Mappe 608

(5) Dep. 38, Mappe 2681

(6) Dep. 38, Mappe 608

(7) ebenda

(8) ebenda

(9) ebenda

(10) Dep. 38, Mappe 1762

(11) ebenda

(12) Dep. 38, Mappe 2681

(13) ebenda

(14) ebenda

(15) A. Goes, Der Gastfreund. (Ost-)Berlin 1958, S. 4

(16) Diese Angabe verdanke ich einer Mitteilung von Frau Dagmar Schreiber, Abt. Rechte und Lizenzen des S. Fischer Verlags Frankfurt/M., vom 28. Juni 2002

(17) A. Goes, Der Gastfreund. (Ost-)Berlin 1958, S. 127

(18) ebenda

(19) A. Goes, Wagnis der Versöhnung. Leipzig 1959, S. 41

(20) a. a. O., S. 45/46

(21) a. a. O., S. 56

(22) a. a. O., S. 45

(23) a. a. O., S. 75/76, sowie: A. Goes, Stunden mit Bach. (Ost-)Berlin 1969, S. 34

(24) A. Goes, Die Gabe und der Auftrag. (Ost-)Berlin 1962, S. 147

(25) a. a. O., S. 145 und S. 150

(26) Dep. 38, Mappe 2681

(27) A. Goes, Aber im Winde das Wort. Frankfurt/M. 1963, S. 13

(28) a. a. O., S. 14

(29) ebenda

(30) a. a. O., S. 197

(31) Dep. 38, Mappe 2681

(32) A. Goes, Aber im Winde das Wort. Frankfurt/M. 1963, S. 42

(33) a. a. O., S. 209/10

(34) a. a. o., S. 210

(35) ebenda

(36) a. a. O., S. 225. Das von Goes erwähnte Buch "Das Gewissen steht auf. Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933-1945", hrsg. von Annedore Leber, enthält Biografien, Lebenszeugnisse und Bilder von Antifaschisten, die hingerichtet wurden

(37) A. Goes, Aber im Winde das Wort. Frankfurt/M. 1963, S. 237

(38) Helmut Findeisen und Georg Seehase, Englische Literatur. Bibliographisches Institut, Leipzig 1965, S. 96

(39) Helmut Findeisen in: Lexikon fremdsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart, hrsg. von Gerhard Steiner, Herbert Greiner-Mai und Wolfgang Lehmann. Band 1. Bibliographisches Institut, Leipzig 1977, S. 480

(40) A. Goes, Aber im Winde das Wort. (Ost-)Berlin 1966, S. 84

(41) a. a. o., S. 85

(42) Dep. 38, Mappe 2681

(43) A. Goes, Aber im Winde das Wort. (Ost-)Berlin 1966, S. 354

(44) Diese Angabe verdanke ich einer Mitteilung von Frau Annegret Braun, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, vom 4. 7. 2002

(45) wie Anm. 42

(46) wie Anm. 42

(47) wie Anm. 16


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