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[Kirche von unten]

Gott dem Herrn Dank sagen

Festschrift für Gerhard Heintze

Nachwort des Herausgebers

Alle 15 Jahre eine Festschrift: zum 60. Geburtstag 1972 die erste, zum 75. Geburtstag 1987 die zweite und nun zum 90. Geburtstag 2002 die dritte: Nun lasst uns Gott dem Herrn Dank sagen. Was sonst?

Auf dem höckerichten Weg in der Nachfolge Jesu kann einem schon manchmal die Stimme versagen und der Schritt sauer werden. Eine Festschrift wie diese soll Ehepaar Heintze und die Leserinnen und Leser mit ihm zum Dank ermuntern. Es ist uns nicht verheißen, dass wir ernten werden, was wir gesät haben. Zumal wir selber ja auch geerntet haben, wo wir nicht gesät haben. In dieser Festschrift ist kleingedruckt auch von der aufgegangenen Saat die Rede. Wieder ein Anstoß zum Dank.

Wer die Festschrift von 1987 nochmal zur Hand nimmt, wird nachdenklich lesen, wer von den Autoren uns vorausgegangen ist. Wenn wir in einer Kirche leben, in der Christus über Tote und Lebende Herr sei, dann schließen wir sie im Glauben in den Chor der Dankenden ein. Sie gehören dazu, die ich nun nicht mehr anschreiben konnte.

Die meisten haben sich erneut eingefunden. Sie sind auch 15 Jahre älter geworden. Manche von ihnen sind ebenfalls nicht mehr im aktiven Dienst. So erzählen wir uns, wie es inzwischen weitergegangen ist, was wir erlebt haben und sehen gemeinsam mit dem Ehepaar Heintze zurück.

Viele sind dazugekommen, die keine persönlichen Erinnerungen mehr an unsere Landeskirche in der Zeit um 1970 haben. Sie wollen Ehepaar Heintze teilnehmen lassen an dem, was heute in unserer Landeskirche geschieht, wie unterschiedlich exegisiert, gebetet und nachgedacht wird. Es geht also unverdient weiter in der holprigen Nachfolge: Nun laßt uns Gott dem Herrn Dank sagen.

Es gibt zwei Sorten von Blumensträußen: gekaufte, edle, mit Papier drum herum. Und solche ohne Papier, beim Spaziergang übers Feld gepflückte: bunte Blumen, von unterschiedlicher Höhe, solche, die als kostbar und selten gelten und "gewöhnliche". Es gibt auch zwei Sorten von Festschriften: edle, erlesene, von standardisierter Qualität und solche mit höchst unterschiedlichen Beiträgen. Diese Festschrift ist eine Freundesgabe über den Rain gepflückt. Ein kräftiger, mit viel Anteilnahme entstandener Feldblumenstrauß.

Er vereinigt Pfarrerinnen, Pfarrer und sog. Laien – wir wissen: wir sind alle ordiniert durch die Taufe zum einen Amt der Kirche - Alte und Junge, Aktive und Emeritierte, Professoren und mehr Lernende, Linke und Rechte, Kirche von unten und Kirche von oben, kritische und charismatische Geister. Daß auch in dieser Festschrift sich zusammenfindet, was sonst in der Landeskirche als Gegensatz empfunden oder gar nicht wahrgenommen wird, ist wieder ein neuer Grund zum Danken. Und dass die Grenzen unserer kleinen Landeskirche zu anderen Konfessionen und Ländern, sichtbar an den Beiträgen aus Holland, der Schweiz und England – und aus Hannover! - niedriger geworden sind und auch niedrig bleiben, - es ist tröstlich, sich derlei bei der Lektüre dieser Freundesgabe bewußt zu machen.

Der Freundeskreis für Braunschweiger Kirchen- und Sozialgeschichte als Herausgeber dankt allen, die sich an der Herausgabe dieses Buches verdient gemacht haben, insbesondere für die profunde technische Hilfe von Pfarrer Eckhard Etzold, für einen nennenswerten finanziellen Zuschuß bei der Landeskirche, für die Herstellung des Satzes und der druckfertigen Vorlage beim Foedusverlag und Pfarrer Jörg Schmidt und der Breklumer Druckerei Manfred Siegel.

Wie schon zum 75. Geburtstag grüßt der Freundeskreis das Ehepaar Heintze mit einem Zitat von Matthias Claudius: "Was wird es sein mit einem, der ewigen, unvergänglichen Dingen vertraut, der eines neuen Himmels und einer neuen Erde wartet? Der wird auf dieser Erde den Fuß in Ungewittern und das Haupt in Sonnenstrahlen haben, wird unverlegen und immer größer sein als was ihm begegnet." Eine Karte mit diesem Spruch liegt der Festschrift als Buchzeichen bei.

Braunschweig den 9. September 2002

Der Vorstand des Freundeskreises für Braunschweiger Kirchen- und Sozialgeschichte

Michael Künne Regine v. Geibler Dietrich Kuessner

 


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Impressum und Datenschutzerklärung, http://bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/FS90Heintze/, Stand: 18. November 2002, dk