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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 41 - November 1989


Geöffnete Grenze

von Herbert Erchinger

In jeder freien Minute höre ich in diesen bewegenden Tagen Radio und sehe fern, zum ersten Mal auch die Sender der DDR. Die Entwicklung ist atemberaubend. Während ich den "Bittgottesdienst für den Frieden" vorbereite, nach einem Formular, was von den Kirchen der DDR und der Bundesrepublik gemeinsam er-arbeitet ist, merke ich, daß die Entwicklung längst über diese Texte hinweggegangen ist. Die Mauer ist offen, die Menschen tanzen auf ihr herum und auch in Helmstedt kommen die lange ein-gesperrten Menschen in Massen über die Grenze.
Als grenznahe Landeskirche sollten wir schnell reagieren und uns überlegen, wie wir auf die zu erwartende Reisewelle zu uns antworten. Halbherzigkeit ist nicht angesagt. Können wir nicht Gäste aus der DDR in kirchlichen Räumen übernachten lassen? Hotels können sie nicht bezahlen. Unsere Gastfreundschaft wird in der nächsten Zeit gefordert sein. Oft genug haben wir die Gastfreundschaft unserer Partnergemeinden genossen. Jetzt kommt der lange ersehnte Gegenbesuch. Da sollten wir nicht kleinlich sein. Und Geld wird auch gebraucht. Könnten wir nicht einen Teil des Weihnachtsgeldes zugunsten der Gäste aus der DDR einsetzen?




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Impressum und Datenschutzerklärung  http://bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/kvu041/geoeffnetegrenze.htm, Stand: November 1989, dk