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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 42 - Dezember 1989


Zum Text der eigentlichen Erklärung

Zur Erklärung anläßlich der Grenzöffnung
eine Dokumentation

von Dietrich Kuessner

Am Tag nach der Öffnung der Grenze, dem 9. November, entstand der Wortlaut der Erklärung, die im Gottesdienst zum Thema "Gerechtigkeit,Friede, Bewahrung der Schöpfung" in der Katharinenkirche in Braunschweig am 11.November erstmals öffentlich plakatiert und verlesen wurde. Inzwischen ist die Erklärung von über 20o Frauen und MÄnnern,darunter Juristen,Lhhrern,Künstlern,Hausfrauen und Handwerkern,24 aktivenund emeritierten Pfarrerq darunter ermutigend solchen aus der Bekennenden Kirche (Rohlfsund Wicke), 21 weiteren kirchlichen Mitarbeiterinnen und Kirchenvorsteher, Dozenten und Professoren der Technischen Universität Braunschweig, dem Fachschaftsrat der Theologischen Fakultär Göttingen, der Studentengemeinde Braunschweig, dem Sprecherrat der Friedensinitiative in der Braunschweiger Landeskirche, Einigen aus der katholischen Kirche, Vielen auch ohne kirhcliche Bindungen, Vereinzelten aus Bremen,Osnabrück, Hannover, vor allem aber aus dem Braunschweiger Land unterzeichnet worden. Den Landessynodalen, die die Erklärung inoffiziell vorgelegt wurde, reagierten mit Übergehen. Das wird sich in Zukunft ändern.

Unerwartete aber strategisch wichtige Unterstützung kam durch eine Presseerklärung des Landtagsabgeordneten Reinemann(CDU), Dadurch bekam die Erklärung eine erfreuliche Publizität in Tageszeitungen sogar der DDR ( Magdeburger Volksstimme und Neues Deutschland). Im Helmstedter Lokalteil der Braunschweiger Zeitung erschienen an drei Tagen massenhafte Leserbriefe halbseitig. Bischof i.R. Krusche und Bischof Leich aus der DDR äußerten sich sehr unterschiedlich. Überwiegend ablehnend wurde die Erklärung von kirchlichen Mitarbeitern der Haldensleber Superintendentur aufgenommen. Nachdem sich der Helmstedter Pfarrkonvent in einer von der Presse so genannten "Ehrenerklräung" keines wegs für den Inhalt aber gegen Disziplinarmaßnahmen ausgesprochen hatte( so auch das Landeskirchenamt), gab MdL Reinemann in einem kleinen Pastoren-kreis schriftlich zu Protokoll,daß er"bei seinen Forderungen in Stil und Form in diesem Fall zu weit gegangen sei.". Mit diesem Rückzieher war die Sache selber keineswegs erledigt. Bei einem von rund 10o Teilnehmern besuchten Diskussionsabend in Helmstedt fetzten sich die Vertreter der Parteien mit Ieuten aus der DDR, naja und mit mir auch.

Fortsetzung der Gespräche ist am 1o. Januar 1989 mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag Jürgen Trittin im Offleber Pfarrhaus und mit Gerhard Schröder (SPD) Mitte März. Die Sache selbst bleibt bis Mai aktuell. Bis dahin geht die Unterschriftensammlung.




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