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[Kirche von unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von unten Nr. 117, März 2006, Seite 55
(Download als pdf hier)


Anmerkungen zu Eberhard Fincke:
"Ich mag nicht mehr in die Kirche gehen!" (in KvU 116)

Ein Leserbrief von Bodo Sander

Alle Gottesbilder sind Entwürfe unseres eignen Selbst- und Weltverständnisses.
Sie zeigen nur, wie es in uns ausieht, nach welchen Prinzipien wir leben:

Der "allmächtige" Gott zeigt unser Allmachtsverlangen;

Gott "der Herr" zeigt unsere Sicherheitssuche in einem Herrschaftssystem von Belohnung und Bestrafung;

"Gott der Ewige" zeigt unsere Angst vor dem Tod und unser Bestreben, diese Angst zu verschleiern;

"Gott 'der einzig Wahre" über alle anderen Götter" zeigt unser Bedürfnis, uns zu schützen und dabei abzugrenzen mit Grenzen, die immer Gewalt und Krieg bedeuten.

Erst "Gott der Ohnmächtige", der ans Kreuz Geschlagene, vermag unsere liebe - die tiefste, bedingungslose - zu zeigen; denn diese Liebe ist immer ohnmächtig, wie es Jesus in der Bergpredigt deutlich macht.

Darum, wenn wir noch die Vokabeln "Gott" und "Herr" benutzen, sollten wir schon dazusagen, welchen Gott wir meinen und was unsere eigentliche Absicht ist. Müßte es nicht im Gottesdienst gerade darum gehen, unsere Gottesbilder zu analysieren und sie nicht einfach unhinterfragt zu benutzen?




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