Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Mit der vorliegenden Nummer erreicht die Kirche von Unten die stolze Zahl von 120 Ausgaben. Allen, die uns Beiträge zur Verfügung gestellt und mit Spenden den Druck und den Versand ermöglicht haben. sei an dieser Stelle wieder herzlich gedankt! Allerdings: diesmal sind die Kosten noch nicht gedeckt, wir sind also noch angewiesen auf weitere Senden, um die Rechnungen des ASTA (für den Druck) und der Lebenshilfe (für das Legen und Versenden) zu begleichen.

Was wird in diesen Tagen des Erscheinens der Nr.120 der KvU besonders beachtet und diskutiert?
Da ist einmal die rapide voranschreitende Zerstörung des Klimas (beschönigend meist Klimawandel genannt, die unaufhaltsam ist, solange der Kapitalismus nicht daran denkt, sein globales Wachstumsmodell zu korrigieren.
Da wäre zweitens zu nennen die Wiederentdeckung, daß wir in einer von oben in eine immer tiefere Spaltung getriebenen Klassengesellschaft (noch spricht man beschönigend von der "neuen Unterschicht") leben.
Ein drittes Moment wäre die Beobachtung, daß die Festung Europa, im Bemühen, die fremden Armen draußen zu halten, die letzten Schlupflöcher seiner Grenzen, die fragilen Seefluchten von Westafrika nach den Kanaren, verstopft. Uns Sonnentouristen kann man doch diese Elendsbilder nicht zumuten!
Im wesentlichen sind diese Kennzeichen des Herbstes 2006 in dem auf S.21 abgedruckten Brief der US-Kirchen an die ÖRK-Vollversammlung in Porto Alegre angesprochen. Wunderts wen, daß dieses politische Zeugnis von US-Christinnen von Seiten der EKD ohne Würdigung bleibt?
Mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen van der Redaktion
Ihr Kurt Dockhorn

P.S. Der Beitrag von Rudolf Mercker konnte noch zwischen S.38 und 39 eingeschoben, aber bei der Seitenzählung und im Inhaltsverzeichnis nicht mehr berücksichtigt werden. Wir bitten um Nachsicht.