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 Nicht von Paul GerhardtNach EG 503
 
Geh aus mein Herz und suche Freud,
 denn du hast nicht mehr lange Zeit,
 dich an Natur zu laben.
 Schau an der schönen Gärten Zier,
 solange Blume, Baum und Tier
 noch Raum zum Leben haben.
 
 Die Bäume stehen voller Laub,
 doch die Chemie senkt ihren Staub
 herab auf Wald und Weise.
 Narzissen und die Tulipan,
 die weichen heut der Autobahn.
 Im Abgas wächst Getreide.
 
 Die Glucke führt ihr Völklein aus,
 sofern sie nicht, bestimmt zum Schmaus
 nach dumpfer Mast verendet.
 Der schnelle Hirsch, das leichte Reh,
 sie sterben in des Menschen Näh,
 vom Nachtverkehr geblendet.
 
 
 
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