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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 122, Juni 2007, Seite 3-11
(Download als pdf hier)


Eine neue Schöpfungsgeschichte

von Ulrich Dämmgen

Weddel, Jubilate, 29.4.2007
Gen 1, 1 - 2,4a

Liebe Gemeinde,

Unsere Bibel enthält zwei Schöpfungsberichte, zwei Schöpfungsmythen. Da ist die Geschichte, die mit den Worten "Am Anfang war die Erde wüst und leer" beginnt, in der die Welt geschaffen wird und schließlich die Menschen und der Sabbat als Ruhetag, und dann geht es seltsamerweise weiter damit, dass Adam und Eva geschaffen werden mitsamt dem Paradies und dem Sündenfall. Wenn wir genauer hinsehen, wird alles zweimal geschaffen. Einmal die Tiere vor den Menschen, beim andern Mal danach. Nein - hier kann etwas nicht stimmen.

Des Rätsels Lösung ist, dass wir es mit zwei sehr getrennten "Berichten" zu tun haben, die wenig miteinander gemein haben. Der Bericht mit Adam und Eva ist der ältere. Man datiert die schriftliche Fassung auf etwa 950 v.u.Z. Der andere Schöpfungsbericht - "Am Anfang war die Erde wüst und leer" - ist in der Zeit nach dem babylonischen Exil entstanden, wahrscheinlich um 450 v.u.Z. Dazwischen liegt ein Zeitabschnitt wie der zwischen Luther und uns. Und offenbar hatte sich auch damals das Weltbild in 500 Jahren so dramatisch verändert wie bei uns seit Luthers Zeiten.

Ich will Sie nun auf einen kleinen Umweg locken. Wenn die Menschen geschaffen werden, dann sollten wir auch darüber nachdenken, wer wir Menschen denn eigentlich sind.

Wir Menschen sind eine sonderbare Art von Lebewesen. Freilich sind wir Säugetiere, und wer andere Säugetiere betrachtet, sieht, dass wir so sehr anders nicht sind. Wir haben weniger Haare am Leib als Hunde und Katzen, aber in Vielem sind wir ihnen ähnlich. Was ist anders? Dass wir Häuser bauen? Das tun andere Tiere auch. Dass wir sprechen können? Das können andere Tiere sehr differenziert auch. Dass wir zählen können? Auch da gibt es Tiere, die das sogar besser können als Menschen. Aber rechnen, so richtig rechnen? Man stellt fest, dass es Tiere gibt, die ähnlich intelligent entscheiden, wie wir Menschen das täten.

Man kann lange suchen, und dann findet man einen Unterschied: die menschliche Fähigkeit, Sinneseindrücke, Informationen im Hinblick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sortieren und Erlebtes auf neue Situationen zu übertragen. Auch das ist nicht auf Menschen beschränkt, aber wir Menschen tun das besonders ausgeprägt. Dass wir daraus Handlungen entwerfen, die unser Zusammenleben ordnen, auch das ist nicht auf Menschen beschränkt. Dass wir es aufschreiben, ist schon besonders. Und dass wir die Gedanken unserer Vorfahren ein-beziehen wollen in das, was wir über die Zukunft denken, ist wohl auch anders. Ganz anders ist, dass wir wohl über unseren eigenen Tod nachdenken und den Toten einen Kult widmen. Ganz anders ist auch, dass wir mit dem Sortieren von Informationen im Kopf etwas tun, was andere Tiere wohl nicht tun: Wir werden nicht fertig.

Sie werden fragen, wie das aussieht, dieses Nicht-fertig-werden. Nun, wir sortieren die Geschehnisse um uns herum nicht nur nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern auch nach Ursache und Wirkung, Sinn und Zweck. Dieses Sortieren ist uns so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir uns dessen gar nicht mehr recht bewusst werden. Und mit diesem Sortieren werden wir nicht fertig. Ein Beispiel: Wir erleben es bei kleinen Kindern, dass sie uns fragen: Wie bin ich auf die Welt gekommen? Und wenn man die Geschichte vom Klapperstorch nicht mehr erzählen mag, dann kommt die Frage: Und woher kommst du. Und woher kommen deine Eltern. Und schließlich hat man als Vater ein Loch im Bauch, aber man hat keinen ersten Anfang nennen können. Damit sind wir nicht zufrieden, dass wir den Anfang nicht finden können.

Und so geht es auch anders herum, dass man sagt: Du wirst einmal Kinder haben, und die werden Kinder haben. Und dann kommt die Frage nach dem Tod. Sicher wissen wir, dass alle Menschen sterben müssen. Das, so sagte ich schon, ist eine Gewissheit, die wir anders als die Tiere haben. Wie gehen wir damit um? Wir können uns die Welt nicht vorstellen ohne uns. Wir können uns nicht vorstellen, dass sich unsere Welt so grundlegend ändert, dass wir nicht mehr in ihr sind. Und das erzeugt immer dann, wenn wir darüber nachdenken, Angst. Auch Tiere haben Angst, und wenn wir sie medizinisch untersuchen, sind es dieselben Hormone, die ihre Organe ausschütten, und die Reaktionen sind die selben: Weglaufen, Unsichtbarmachen, Angreifen, Unterwürfigkeit - die Muster sind ununterscheidbar. Tiere empfinden offenbar auch Schuld, bestrafen einander und nehmen Strafe an. Unterscheidbar ist offenbar, dass der menschliche Kopf, wenn er nicht anders beschäftigt wird, etwa mit der Suche nach Nahrung, nach einem Weibchen oder Männchen oder mit Arbeit, sozusagen im Leerlauf ständig Projektionen des eigenen Lebens entwickelt, nach Ursachen und Wirkungen fragt und fragt und fragt und sich dabei mit diesen Ursache-Wirkung-Fragen - wir würden in unserer Computer-Sprache sagen - aufhängt.

Und dieses "Aufhängen" erzeugt Angst:

Wir haben Angst davor, unfertig zu sein, Angst davor, keine Lösung zu finden, mit dem Fragen nicht fertig zu werden, Angst vor fast jedem Wandel, Angst vor der Endgültigkeit von Antworten, die uns nicht ins Konzept passen, Angst vor unserer Endlichkeit, und schließlich Angst davor, mit all dem allein gelassen zu werden.

Menschen haben einen Weg gefunden, dieser Unsicherheit Ausdruck zu verleihen. Sie sprechen miteinander über die Angst. Das unterscheidet sie offenbar auch von den Tieren. Sie tun das selten direkt, sondern benutzen eine Sprache der Bilder, eine Sprache der Symbole. Das ist das Eine. Und sie denken sich Ursachen, wo sie keine beobachten können. Sie denken sich Wesen außerhalb des Bereichs des Menschlichen - Wesen, die die Kraft haben, in das menschliche Leben hinein zu wirken. Sie beleben die Welt mit Geistern, mit Göttern, mit Wirkkräften. Die bekommen allerlei Namen: Nymphen, Elfen, Kobolde, Götter, aber auch "die Kraft des Lebendigen", "die Weisheit der Ahnen". (Die "Vorsehung" ist wegen Missbrauchs ein wenig aus der Mode gekommen.) Das ist ein anderer Ausweg.

Menschen sprechen über ihre Angst mit anderen Menschen, mit denen sie sehr vertraut sind - und mit solchen, zu denen sie gar keine Bindung haben. Menschen sprechen auch mit den eingebildeten nichtmenschlichen Wesen, den Geistern, den Göttern, und bedenken ihr Leben vor und mit ihnen.

Wenn mein Kopf im Leerlauf dreht, entdeckt er, das er in der Vergangenheit manchmal unangemessen reagiert hat, dass wir - und jetzt identifiziert sich der Kopf mit dem Menschen um sich herum - einen anderen Menschen nicht so behandelt hat, wie es besser gewesen wäre. Er entdeckt Schuld. Und diese Schuld entdeckt er auch gegenüber den gedachten Wesen, die die Welt bevölkern, den Schicksalsmächten, denen er sich ausgesetzt fühlt. Er beginnt, mit diesen Schicksalsmächten zu verhandeln - in Gedanken und schließlich auch in Taten. Er spricht mit diesen Mächten, hört ihre Stimmen, treibt Handel mit ihnen. In unserer Sprache heißt das: Er betet, er erhält Offenbarungen, er opfert. Er baut sich Denkwelten, in denen all das Platz hat und die wenig Störungen enthalten. Er wird religiös, der Mensch.

Das hängt zusammen: Die Eigenschaft des Kopfes, des Datenverarbeitungssystems, nach Ursachen und Wirkungen, Sinn und Zweck zu suchen, die Daseinsangst, die Unmöglichkeit, sich die Welt vollständig vorzustellen, und der Versuch, in Religionen Scheinantworten zu finden, Versatzstücke, Ersatzwirklichkeiten, die das Leben leichter machen. Es zeigt sich freilich, dass viele dieser Religionen neue Tyranneien der Angst aufbauen. Sie entwerfen Regeln, die die Götter und Mächte gnädig stimmen, Ordnungen, die das Heil zwingen: Kein Fleisch am Freitag, kein Geschlechtsverkehr in der Fastenzeit, in der Kirche einen Hut tragen, sofern man Frau ist, in der Synagoge einen Hut tragen, sofern man Mann ist, sich die Haare nicht oder nur in einer bestimmten Weise schneiden lassen, bestimmte Kleidung tragen. Sie entwerfen Regeln und nennen sie göttliche Regeln: Wer als Frau eine Hose trug, verstieß gegen die göttliche Kleiderordnung. Das reichte für den Scheiterhaufen '. Wer anders dachte als die Kirche, verdiente den Tod. Die göttlichen Ordnungen, die die Menschen sich ausgedacht haben, waren noch schrecklicher als die menschlichen Ordnungen, weil sie Angst und Schuldgefühle auf einer besonderen Gewissensebene erzeugten.

Davon nun spricht der Schöpfungsbericht im ersten Kapitel des ersten Buchs Mose. Und er macht einen Vorschlag, wie man aus dem Dilemma der Unzulänglichkeit des menschlichen Kopfes heraus kommen kann.

Ich sagte eingangs schon: Auch, wenn dieser Bericht am Anfang der Bibel steht, so ist er doch zu ziemlich das modernste Stück des Alten Testaments, geschrieben etwa 450 v. u. Z.

Der Bericht beginnt mit einer Beschreibung: Am Anfang war die Erde wüst und leer. Das ist nicht die Beschreibung einer Landschaft, sondern eines der Bilder, von denen ich sprach: Die Erde ist nicht die Erde als Landschaft, sondern der Wohnort der Menschen, die Welt, in der ich lebe - meine Welt. Und diese meine Welt ist ohne Struktur. Sie enthält nicht das, was ich am meisten brauche, besser: was mein Kopf am allermeisten braucht: Konturen und Abgrenzungen. In dieser Welt kann ich nichts fassen. Das ist schrecklich. Und es ist dunkel. In dieser Welt kann ich nichts sehen. Die Sinne, die mir helfen, die Welt zu begreifen und zu erkennen, versagen. Das erzeugt Angst. Das ist die Angst, für die in der Bibel das Wort „die Wasser” steht. Eigentlich ist der hebräische Begriff nicht richtig übersetzbar: Urflut, schwarzes, tiefes, wildes konturloses ungeheuerliches Etwas.

Wir müssen also übersetzen: Am Anfang also war die Angst. Und die Angst ist überall. Und über der Angst weht und webt ein furchtbarer "Gottessturm". Auch hier - wenn man so will - bei Gott, ist Chaos und Angst.

Und nun beginnt Schöpfung. Sie beginnt damit, dass Gott Licht werden lässt. Das heißt, dass er Orientierung ermöglicht und damit die Grundangst überwinden hilft, nicht zu wissen, wo man ist und wohin man gehört.

Zusammen mit dem Licht schafft er Tag und Nacht und damit die Möglichkeit, Zeit einzuteilen. Auch das ist ein Grundbedürfnis des Menschen, unterscheiden zu können zwischen dem, was war, und dem was ist, zwischen dem, was schon fertig ist, und dem, was noch nicht fertig ist.

Dann lässt Gott in der Urflut, in der Angst, festes Land entstehen. Festes Land, auf dem man sich sicher bewegen kann. Jeder Schritt kann geplant getan werden. Es ist ein Platz der Sicherheit, auch wenn er nach wie vor von Angst umgeben ist: Man weiß von der Angst, man kann sie sehen, aber sie kann einen in der Sicherheit des festen Landes nicht überwältigen.

Auf dem festen Land sollen nun Pflanzen wachsen. Nicht einfach so, sondern sie sollen so wachsen, dass sie Samen hervorbringen, der die Existenz der Art sicherstellt. Das stellt auch sicher, dass immer Nahrung vorhanden ist, denn die Nahrung vermehrt sich von selbst. Damit wird die Existenznot der Menschen angesprochen. Es wird gesagt: Die Angst, dass morgen oder im nächsten Jahr das Lebensnotwendige ausgeht, ist unbegründet. Diese Pflanzen sind derart, dass sie den Menschen gegeben werden. Sie enthalten im Gegensatz zu den Pflanzen der Griechen keine Götter, die - umgekehrt - auf die Menschen einwirken.

Am Himmel - wir müssen ihn uns wie eine Käseglocke vorstellen, hinter der wiederum Urflut, Angst, ist - am Himmel werden nun Lichter aufgehängt: Sterne, der Mond, die Sonne. Sie sind Lampen. Wir vermögen uns kaum vorzustellen, wie wichtig diese Aussage ist! In einer Welt, in der die Himmelskörper Götter waren, die das Leben der Menschen beeinflussten, werden aus Sternen, aus Mond und Sonne einfache Lampen. Das heißt: die Götter werden abgeschafft. Vor Göttern hat man Angst, das ist gerade die Grundlage der Beziehung zu Göttern. Vor Lampen hat man gemeinhin keine Angst.

Liest man in der griechischen Mythologie, dann wird deutlich, wie oft Götter ihren Schrecken senden, indem sie wilde Tiere senden, und andere, heilige Tiere, für sich beanspruchen. Wenn nun keine Götter mehr da sind, dann ist es einfach Aufgabe der Tiere, zu wimmeln und sich zu vermehren. Tiere sind haben mit den Göttern nichts zu tun; Tiere sind Selbstverständlichkeiten.

All das Geschaffene ist "grundsätzlich" da und wird nicht "grundsätzlich" in Frage gestellt.

Als diese Voraussetzungen geschaffen sind, beginnt der Mensch, Mensch zu sein. Wenn er all das erkannt hat, beginnt er, Mensch zu sein. Ja. Er lebt auf dem trockenen Land. Die Wasser umgeben das trockene Land weiterhin, aber er kann damit umgehen. Er lebt angesichts der Angst, aber sie macht sein Leben nicht mehr unmöglich. Er lebt ohne Götter. Er lebt in der fröhlichen Zuversicht, dass Tiere und Pflanzen da sind. Er muss sie nicht durch Zauber bannen und sie sich verfügbar machen. Es reicht, ihre Wirklichkeit in das Bedenken des Lebens einzubeziehen. Es passt also, wenn der Bericht nun auch die Schöpfung des Menschen beschreibt - mit den Voraussetzungen für ein Leben, das Angst beherrschen kann: Der Mensch von Anfang an mit anderen Menschen geschaffen wird, die einander zugetan sind. Erst dann sind beide "Mensch".

Und wer hat nun dies alles gemacht?

Zunächst hieß es: der Geist Gottes. Dann heißt es: Gott. Und schließlich heißt es, der/die all das geschaffen hat, sei das Ebenbild des Menschen.

Ist ihnen aufgefallen, dass es in dieser Geschichte nur zwei "Personen" gibt: den Menschen und sein Ebenbild! Was soll das bedeuten? Was ist denn das anders, als dass da zwei Menschen sind?

Gottes Ebenbild: Mein Gott, was haben wir uns für Gedanken gemacht, was das bedeuten könnte. Wie haben die Priester dies gedreht und gewendet, bis es nicht mehr stimmte, und dicke Bücher darüber geschrieben, bis das Ebenbild nicht das Ebenbild ist!

Ich nehme das hier ganz ernst, dass der schöpferisch Wirkende Wesentliches mit den Menschen gemein hat. Und das wird auch deutlich, wenn man sich diesen "Geist Gottes" näher ansieht: Dieser Gottesgeist, der über der Urflut, über der Angst ist, ist offenbar kein sanfter Geist, sondern ein aufwühlender Geist und ein aufgewühlter Geist. Aufgewühlt in dem überall herrschenden Chaos? Ist er Gottes Antriebskraft, das Chaos zu ordnen? Ist er das, was in Gott unter dem Chaos, unter der Angst leidet?

Es würde passen. Denn dann kommt ein Bild zustande, das uns jemanden zeigt, der oder die die Angst nicht mehr aushält, und sich daran macht, der Angst ihre Voraussetzungen zu nehmen, Schritt für Schritt. Als es ihm gelungen ist, mit seiner eigenen Angst umzugehen, da kann er den wichtigen Schritt unternehmen, auf andere zu zu gehen, ihnen Vertrauen vermitteln, ihnen Mut machen, sie selbst und vertrauende Gefährtin und vertrauender Gefährte in dieser Welt zu werden.

Dass das gelingt, ist Grund zum Feiern.

Feiern - das ist Zeit, inne zu halten, sich zu besinnen, den Dingen Zeit zu geben, sich auch im Kopf zu ordnen. Feiern ist notwendig, denn der schöpferische Umgang mit der Angst kostet Kraft. Feiern ist notwendig, denn das neue geordnete Bild von der Welt ruft nach neuem Schöpfen. Die Schöpfung ist am Sabbat ebenso wenig zu Ende wie die Woche am Sonntag.

Weil Feiern dazu dient, Gedanken zu ordnen, ist Feiern auch ein wichtiges Element im Bewältigen der Angst.

Wenn das nun so zueinander passt, dann bleibt eigentlich nur der Schluss, dass in dieser Erzählung der klassische Gott auch seiner Göttlichkeit beraubt wird, dass hier nicht von einem Gott als Person, sondern von Gott als einer Funktion gesprochen wird. Die Funktion, die Menschen untereinander wahrnehmen, um miteinander mit Angst umgehen zu können, wird als das grundlegend Göttliche beschrieben. Also kein Gott im Himmel, sondern Gott in uns und auf der Erde!

Das ist sicher nicht das, was unsere Kirche uns gelehrt hat, wohl aber das, wovon Jesus immer wieder gesprochen hat: Gott ist in euch, Gott ist unter euch. Ihr seid von Gott nicht unterscheidbar. Ihr sollt einander Gott sein. Martin Luther wird mit den Worten zitiert: "Ihr könnt einander zum Christus werden", was wohl auf das gleiche hinausläuft.

Schöpfung ist also nicht Produkt einer Allmacht, nicht ein "vor der Physik", nicht Anfang der Physik, kein Urknall. Dieser erste Schöpfungsbericht der Bibel enthält überhaupt keinen Hinweis auf Übernatürliches. Er bewegt sich im Natürlichen und beschreibt, wie wir miteinander umgehen können, damit Angst den ihr gemäßen Platz am Rand des Lebens bekommt und Glück möglich wird.

Es geht also nicht darum, Gott zu verehren, indem man ihm einen Altar baut, sondern darum, ihn im Leben miteinander wirklich werden zu lassen.




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