Ausstellung in Bad Harzburg über den Soldaten Heinz Gondlach

(Download als pdf hier)

In der ersten Septemberhälfte fand im Rathaus von Bad Harzburg eine Ausstellung über das Schicksal von Heinz Gondlach statt, der 1943 in Wolfenbüttel hingerichtet worden war. Die Ausstellung war von der Oberstufe des dortigen Niedersächsischen Internatsgymnasiums in einem Projekt des Geschichtsunterrichtes sorgfältig vorbereitet und inhaltlich unter Leitung des Lehrers Markus Weber gründlich recherchiert worden. Weber hat auch eine halbe Stelle an der Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel inne.

Das Schulgebäude war 1943 Reservelazarett. Bei den Erkundungen über das Schulgebäude zur NS-Zeit stießen die Schüler auf den dort eingelieferten, verwundeten Soldaten Heinz Gondlach.

Heinz Gondlach, im Juli 1923 im Leimbach geboren, war in einer kinderreichen Familie groß geworden. Der Vater war früh gestorben. Heinz war aufsässig, kräftig gebaut und wusste sich zu wehren. Er wurde bis zum 14. Lebensjahr in die Schule des Landeserziehungsheimes Nordhausen eingewiesen. Seinen Traum, Fernfahrer zu werden, konnte er sich nicht erfüllen. Er wechselte mehrfach die Arbeitsstelle, und musste 1941 im Jugendgefängnis Marienschloß eine geringe Strafe absitzen. Danach wurde er als Soldat eingezogen und an der Ostfront wiederholt verwundet. So kam er 1943 ins Reservelazarett Bad Harzburg, wo er ausrückte, geschnappt wurde und vom SS- und Infanteriegericht Braunschweig zum Tode verurteilt wurde. Kurz vor Weihnachten 1943 wurde das Urteil vollstreckt.

Bei der Eröffnungder Ausstellung trugen Schülerinnen und Schüler Gedichte von Tucholski und Brecht vor, ein Schüler stellte das Leben von Heinz Gondlach vor, ein Lehrer musizierte französische Chansons und eigene Stücke, Lehrer Weber gab Erläuterungen zum Ermessensspielraum der damaligen Militärjustiz, und ich wurde um eine Ansprache des damaligen Milieus gebeten.