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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 129 - März 2010


Merkels Beihilfe zur Entwürdigung von Menschen

von Dietrich Kuessner
(Download als pdf hier)

Es ist alles schon längst bekannt. Viele hatten auf Änderung durch eine neue US-Politik gehofft. Tatsächlich aber werden jetzt wieder Zehntausende von jungen Amerikanern, die in 12 Wochen zu "Kampfmaschinen", zu Mördern, ausgebildet worden sind, nach Afghanistan geschickt. Diese jungen Männern können nur töten. Was anderes haben sie nicht gelernt. Im Umfeld dieser "Kampfmaschinen" ist jede Aufbauhilfe völlig undenkbar.

Wer eine solche Politik unterstützt wie Frau Merkel, leistet Beihilfe zur Entwürdigung des Menschen.

Merkel rühmt die Freiheit Amerikas, aber die US Politik raubt jungen Leuten in USA und Afghanistan ihre Freiheit. Da können und dürfen wir Deutschen nicht mitmachen.

Und die Christen schon lange nicht! Friede auf Erden? Aber nicht mit Obama und den USA, nicht mit Merkel und ihrer Regierung.

Sage mir, mit wem du kämpfst, und Du kannst dir selber ausrechnen, ob das noch mit der Würde des Menschen zu vereinbaren ist.

"Das Camp der Kampfmaschinen (Auszug aus SPIEGEL Online 1.12.09)

Jede Woche spuckt Parris Island Hunderte neue Marines aus. Ein Fließband des Krieges: Pro Jahr durchlaufen 21.000 Kids diese Tortur, deren Hauptziel es ist, ihnen jede Individualität zu rauben - eine oft menschenverachtende Prozedur...

"Wir brechen sie", erläutert Lieutenant Colonel Gabrielle Chapin, eine kleine, drahtige Offizierin mit straffem Dutt. "Und dann setzen wir sie wieder so zusammen, wie es passt."

Teil: Gehirnwäsche ab der ersten Minute Bereit zum Krieg? Hat er keine Angst, in Afghanistan zu sterben? "Nein, Sir", lächelt er. "Ich bin bereit, meinem Land zu dienen."

Diese Floskel hört man überall, von Rekruten, von Offizieren, von Colonel Eric Mellinger, dem kompakt-gedrungenen Kommandeur von Parris Island, der selbst erst im Juli aus Afghanistan zurückgekehrt ist. "Wir nehmen Zivilisten und verwandeln sie in gefechtsfähige Marines", sagt er. "Eine wundersame Transformation."

Man kann es auch Gehirnwäsche nennen. Die beginnt schon in den ersten Minuten, da die Neuzugänge hier ankommen. "Ihr esst, schlaft, atmet als ein Team!", brüllt ein Offizier sie an. "Die Worte 'ich' und 'mein' gibt es nicht mehr!"

"Physisch und psychisch fit, Führungsqualität, keine Vorstrafen", so beschreibt Staff Sergeant Earl Blue die rudimentären Qualifikationen eines Marines. Blue, ein leibhaftiger "Ledernacken", ist Musterungsoffizier - er tingelt durch die High Schools in der Provinz, um die Schüler in den Krieg zu locken. Sind sie unter 18, müssen die Eltern ihre Erlaubnis geben, aber Blue fragt sie auch so: "Selbst Marines brauchen positives Familien-Feedback."

Die Abschlusszeremonie für die 528 Rekruten, die ihre zwölf Wochen hinter sich gebracht haben, findet auf dem windigen Paradeplatz statt. Es gibt Reden, ein Gebet des Kaplans ("Gott, wir danken dir für die Kraft und Disziplin, ein Marine zu werden"), das Camp-Maskottchen wird vorgeführt, eine Bulldogge namens Hummer in eigener Corporal-Uniform.

Anschließend fallen die neuen Marines ihren angereisten Familienangehörigen in die Arme. Einige verkneifen sich nur mühsam die Tränen. Zehn Tage haben sie nun frei, dann müssen sie sich bei ihren Stammkompanien melden. Von dort geht es später an die Front."

"Im Gefangenenlager Bagram (Auszug aus SPIEGEL On ine 29.11.09)

Im September erließ Obama neue Richtlinien für die Behandlung der Gefangenen von Bagram - eines der berüchtigsten Anti-Terror-Gefangenenlager, das die USA im Ausland betreiben. In dem Knast nördlich von Kabul werden mehr als 600 Gefangene ohne Anklage festgehalten...

Neue Foltervorwürfe, die jüngst von mehreren US-Zeitungen aufgegriffen wurden, befeuern nun die Debatte um den Anti-Terror-Kampf der Regierung Obama.

Der "Washington Post" zufolge wurden während der Amtszeit Obamas in Bagram Jugendliche misshandelt. Die Zeitung berichtete am Samstag auf ihrer Internetseite über das Schicksal der afghanischen Teenager Issa Mohammed und Abdul Raschid, die nach eigenen Angaben von US-Wächtern in Bagram geschlagen und nackt fotografiert wurden. Außerdem seien sie mit Schlafentzug und zweiwöchiger Einzelhaft in Betonzellen gequält worden.

Der 17-jährige Mohammed und Raschid, der jünger als 16 Jahre sein soll, wurden dem Bericht zufolge über mögliche Verbindungen zu den radikalislamischen Taliban befragt. Die fensterlosen Betonzellen seien so niedrig gewesen, dass man darin "gerade einmal aufrecht stehen" konnte, zitiert die Zeitung die Jugendlichen. Immer wieder seien sie von Wächtern angeschrien, geschlagen und getreten worden.

Geschlagen, getreten, angebrüllt.

Laut "Washington Post" seien die Angaben der Jugendlichen von unabhängiger Seite nicht zu bestätigen. Allerdings seien die Aussagen detailreich und ohne Widersprüche. Raschid berichtete demnach, die Ermittler hätten ihn unter anderem gezwungen, auf pornografische Bilder neben Fotos seiner Mutter zu schauen.

Auch die "New York Times" (NYT) zitierte am Wochenende drei frühere Insassen, die von Foltermethoden und unmenschlicher Behandlung berichten. Die Beschreibungen der teilweise brutalen Haftbedingungen deckten sich mit früheren Berichten von Menschenrechtsorganisationen.

Unabhängige Beobachter vom Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) hätten zu den Zellentrakten keinen Zutritt bekommen. Das IKRK hat das Recht, Kriegsgefangene und internierte Zivilisten zu besuchen und ohne Zeugen mit ihnen zu sprechen.

Ein geheimer Nebenknast?

Hamidullah, ein Schrotthändler aus Kandahar, sagte der NYT: "Dieser Knast war der gefährlichste und schrecklichste Ort in Bagram. Sie haben niemanden zu uns gelassen. Keiner durfte mit uns reden oder uns sehen. Ich wusste nie, wie spät es ist, deshalb wusste ich nie, wann ich beten soll."

Die Ex-Häftlinge waren nach eigenen Angaben zwischen 35 und 40 Tage in Bagram inhaftiert. Alle drei wären direkt nach ihrer Festnahme in einen separaten Zellenblock untergebracht worden, bis sie schließlich in das Hauptgebäude verlegt wurden. Es hatte bereits in der Vergangenheit Berichte über einen eigenen Verhörtrakt in Bagram gegeben, bislang war jedoch wenig über die dortigen Haftbedingungen bekannt."




Was ist gut in Afghanistan? Warum vereinen sich die lutherischen Bischöfe nicht zu einem andauernden Protest? Wer jetzt nichts sagt, so dass sich die kriegsführenden Parteien in Deutschland ärgern, leistet Beihilfe zum Mord. Kuessner




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