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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 130 - Juni 2010


Trauerfeier für Rudolf Mercker
am 22. März 2010

von Dr. Hans Dieter Schultze
(Download als pdf hier)

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Kreuzkirche, als am Nachmittag des 22. März 2010 die Trauerfeier für Rudolf Mercker stattfand. Die Familie von Rudolf Mercker mit Frau, Kindern und Enkelkindern hatte im Querschiff vor der Orgel Platz genommen, gegenüber saß eine stattliche Abordnung der Lehndorfer Feuerwehr. Viele Teilnehmer verharrten vor Beginn in stillem Gedenken vor dem blumengeschmückten Sarg.

Die Trauerfeier ließ dann erkennen, wie stark Rudolf Mercker in der Kreuz-Gemeinde in Alt-Lehndorf verwurzelt war. Vom ersten Lied an bestimmten Texte von Rudolf Mercker den Ablauf. Die von ihm eingeführte Liturgie mit Taize-Liedern, das von ihm formulierte neue Glaubensbekenntnis mit der besonderen Betonung der Bedeutung Jesu, das abschließende Gemeindelied "Auf dem Weg zum Leben lass Dich nicht beirrn" mit dem von ihm gedichteten Text - der ganze Gottesdienst war geprägt von Formulierungen Rudolf Merckers. Gerade vor dem Hintergrund der langen Krankheit Rudolf Merckers gewannen die Texte besondere Bedeutung. Sie zeigen Rudolf Mercker als in seinem Glauben geborgenen Menschen, der in der Nachfolge Jesu tätige Nächstenliebe praktiziert hat.

In seiner einfühlsamen Predigt kennzeichnete Pastor Klaus Meyer Rudolf Mercker als einen Mann, der seinen Gemeindemitgliedern etwas zutraute und sie zur Arbeit in der Gemeinde motivieren konnte. Die vielen Gruppen in der Kreuzgemeinde sind ein Zeichen dafür. Insbesondere die Arbeitslosen-Selbsthilfegruppe "Zuversicht" ist ein Zeichen für diese besondere Begabung Rudolf Merckers, Menschen durch Übertragung von Aufgaben ihre Würde wiedergewinnen zu lassen. Pastor Meyer hob auch hervor, wie stark Rudolf Mercker Mann des Wortes war, der Freude an der Formulierung seiner Ansichten in Liedern und Gedichten hatte. Auf Wunsch der Familie hatte Pastor Meyer als Predigttext die Stelle aus dem Markusevangelium ausgewählt, wo es um den verdorrten Feigenbaum ging. Das war die Intention von Rudolf Mercker, daß der christliche Glaube Früchte tragen muß und sich nicht in leerem Gerde erschöpfen darf.

Oberlandeskirchenrat Collmar überbrachte die Grüße der Kirchenleitung der Landeskirche Braunschweig. Er zitierte aus einem Gedicht Rudolf Merckers, das eine weitere Seite des Verstorbenen zeigte: Seine tiefe Geborgenheit in Gott.

Das Orgelnachspiel mit seinen schmerzlichen Dissonanzen vermittelte eine Ahnung von dem schweren Leiden und Sterben Rudolf Merckers, das er bis zuletzt tapfer ertragen hat.




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