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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 131 - Oktober/November 2010


Beachtliche Anmerkungen von Domprediger Hempel zum Geschichtsschmöker

(Download als pdf hier)

Hempel an Hoffmann

Auszüge aus einem Brief vom Sommer des Jahres

Liebe Frau Hoffmann, es mehren sich Fragen, Anfragen und Kritik. Es gibt Fragen zur neueren Mittelalterforschung, zur Zeitzeugenschaft der Ereignisse um die Rückgliederung von Blankenburg, um den völlig unzureichenden Beitrag zum Thema Islam, zur wirklich kirchenpolitischen Bedeutung der Bischöfe (und damit verbunden der Frage, was das sog. Kollegialprinzip für die Leitung der Kirche bedeutet), warum tauchen neuere Gemeinde- und Kirchenarbeitskonzeptionen überhaupt nicht auf (Gemeindekolleg VELKD, Kirchen City- Arbeit), die Autoren zählen weithin zur Pensionärsgeneration, die ihre eigene kirchliche Arbeit in den 50-70er Jahren vollzogen hat.
Grundsätzlicher sind Anfragen an die kirchengeschichtlichen Positionen der Autoren, an Quellensichtung und Unterscheidung von Auswahl der dargestellten Fakten und der jeweils sehr ausführlichen Wertung und Interpretation.
Diese Anregungen sind inzwischen bei mir eingegangen; sicher gibt es noch mehr..“

Hempel ist vor einigen Jahren in einem reichlich autoritären Verfahren von Klaus Jürgens zum Vorsitzender des Arbeitskreises für braunschweigische Kirchengeschichte gewählt worden. Nichts liegt näher, dass die wichtigen und berechtigten Anfragen von Hempel in diesem Arbeitskreis durchgearbeitet werden. Hempel braucht das nur zu organisieren. Der Apparat stünde ihm zur Verfügung. Das Echo wäre beträchtlich und kompetent. Hempel schwebte eine Folge von Rundgesprächen im Herbst und Winter dieses Jahres vor. Aber er macht es nicht. Im Februar soll nämlich zwei Tage lang im Theologischen Zentrum mit den Autoren über die Braunschweiger Kirchengeschichte gesprochen werden. Die Autoren haben schon alle zugesagt. Man weiß, wie so was ausgeht: alle Autoren werden gebeten, eine Kurzeinführung in die Darstellung zu geben, überschreiten natürlich ihre Zeit, zu Rückfragen bleib t wenig Zeit, der Nächste bitte. Und das zwei Tage lang! Herr, erbarme dich. Alle Zusagen, da würde man schon aufpassen und so was passiere nicht, sollte man rasch runterspülen und den Deckel schließen. Da wären fortlaufende Abende in einem Zweiwochenrhythmus sehr viel ergiebiger. Jedenfalls schließen sich beide Veranstaltungsvorhaben keinesfalls aus.
Es sollte nicht der Eindruck entstehen, als ob Frau Hoffmann das kritische Gespräch fürchtet. Sie ist Geschäftsführerin des Arbeitskreises, dem Hempel vorsitzt. Es gibt einen weiteren Vorsitzenden: Wolfgang Juenke. Dieser hatte den Arbeitskreis zum 6. Oktober zu sich in das Gemeindehaus eingeladen. Wer nicht kam, war Hempel. Was nicht besprochen wurde, die Anfragen aus dem obigen Brief. Der Geschichtsschmöker kam überhaupt nicht vor, sondern Juenke las aus einem schon zurückliegenden Manuskript über das kirchliche Bauen vor, ohne z.B. den Artikel von Renner über dieses Thema im Geschichtsschmöker zu erwähnen.
Es soll eben nichts „zerredet“ werden. Wir wollen uns alle erst mal paar Jahre lang freuen, dass dieses umfassende Werk überhaupt erschienen ist. Ausdruck einer lebendigen kritischen Gemeinde ist das nicht.




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