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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 132 - Dezember 2010


Zum Abschied von Kirchenrätin Bosse

von Dietrich Kuessner
(Download als pdf hier)

Im November verabschiedete sich Frau Landeskirchenrätin Freia Bosse nach 29 Jahren aus ihrer leitenden Arbeit in der Propstei Braunschweig. Sie war die unverzichtbare rechte Hand aller Pröpste. Diese waren auf ihre profunden Rechtskenntnisse angewiesen und vor allem auf ihre unermüdliche Vermittlungstätigkeit gegenüber der rechtsungeübten und rechtsunkundigen Braunschweiger Pfarrerschaft. Diese sei durch manche Mitteilung im ersten Moment regelrecht geschockt gewesen und sie selber hätte sich dabei als Dornenhecke empfunden. Nach dem Schock jedoch wäre dann mit wachsender Aufklärung und Verständnis der Situation ein vertrauensvolles Miteinander entstanden. Frau Bosse war auch im Gespräch als Oberlandeskirchenrätin in Wolfenbüttel, was jedoch an der Behörde scheiterte.

Frau Bosse kam aus dem Hessischen und hatte sich dort schon bei Kirchens engagiert und die nach meinem Geschmack untypische, eher seltene Verbindung von Jura und Religion/Kirche angebahnt.
Frau Bosse geht nicht etwa aus Altersgründen. Sie ist 55 Jahre jung. Aber es reicht ihr offensichtlich. Denn immer neue Aufgaben kamen dazu, so die Kirchengemeinden aus dem Helmstedter Bereich, die sich der Verwaltungsstelle anschlossen mit der daran hängenden Personalverwaltung. Wenn eine solche Fachkraft mit 55 Jahre ihren Dienst quittiert, müssten in der Landeskirche an den leitenden Stellen alle roten Lampen angehen und sie müssten sich fragen: Was können wir tun, um die Dame zu halten? Ne, war offenbar nicht. Derlei war jedenfalls bei ihrer Verabschiedung während der Propsteisynode am 22. November nicht zu hören. Es war von Wolfenbüttel noch nicht einmal jemand gekommen. Ein stichhaltiger Grund für ihren Abschied ist ein geruhsamerer gemeinsamer Lebensabschnitt mit ihrem als Magdeburger Landgerichtspräsident pensionierter Ehemann Peter Bosse, lange Mitglied der Landessynode, auch Mitglied der Kirchenregierung. Das war jedenfalls für einen Braunschweiger Kirchengeschichtler ein bemerkenswertes Ehepaar, für das die Redaktion noch wunschgemäß gestaltete erfüllte Jahrzehnte erhofft.




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