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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 132 - Dezember 2010


Recht, Gerechtigkeit und Gesetz

von Eberhard Fincke
(Download als pdf hier)

Dies sind nicht nur juristische Begriffe, sondern sie haben in Bibel und Theologie eine zentrale Bedeutung. In der Theologie war das jedoch immer nur dann der Fall, wenn die Christen sich mit ihrem Glauben der sozialen und politischen Wirklichkeit stellten bzw. sich auf den Kern ihres Glaubens besannen. Dann wurde Theologie spannend; denn die Frage, wie Gesetz und Gebot zu verstehen sind, wird regelmäßig zur Streitfrage, sobald sie überhaupt gestellt wird.
Gegenwärtig ist die Theologie in Kirche und Universität langweilig. Zum Thema Recht, Gerechtigkeit und Gesetz fällt ihr nicht viel ein. Allenfalls dort, wo man das christlich-jüdische Gespräch sucht und sich über das Verständnis der Tora austauscht, spielt der Begriff „Gesetz“ eine Rolle; denn die „Tora“, die fünf Bücher Mose, werden oft als „Gesetz“ bezeichnet, was aber viel Verwirrung stiftet.


Eberhard Fincke


Das Recht
liegt auf der
Hand

Ein Erbe der Revolution

Münster 2011, ca. 200 Seiten, AT Edition,
19,90 Euro


In dem Buch, das demnächst erscheint, behandele ich die Begriffe Recht, Gerechtigkeit und Gesetz eher juristisch, beschreibe einen Gang durch die Rechtsgeschichte und zeige auf, welche rechtspolitischen Entscheidungen und Missverständnisse zu dem Recht geführt haben, das jetzt weltweit herrschend ist und den Kapitalismus stützt.
Doch zwischen den Zeilen lugt sozusagen immer auch die Theologie hervor; denn in der Nachfolge Jesu muss das Gesetz kritisiert werden, weil es Gewalt zu seiner Verwirklichung braucht. Jene, die mich kennen, wird es nicht wundern, dass ich in dem Buch zeige, wie die Hand mit den Fingern gleichsam als Kompass dient, um durch die Fülle des Stoffes hindurchzufinden.
An den Grenzen des Wachstums nehmen die Verteilungskämpfe zu und auch die Forderung nach Gerechtigkeit. Doch staatliche Institutionen und gesetzlicher Zwang werden wenig ausrichten. Sie provozieren eher noch Protest und Widerstand. Das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 oder die Antiatomkraft-Bewegung sind nur Vorboten dieser Entwicklung.
Es ist darum notwendig, aber auch möglich, das Urteil darüber, was Recht ist, nicht Fachleuten zu überlassen, sondern allen Menschen zuzutrauen. Das Recht zu ermitteln, unabhängig von religiösen Vorschriften und akademischer Wahrheitsfindung, ist jedem Menschen von der Evolution mitgegeben und an der Hand zugänglich.




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