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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 132 - Dezember 2010


Aus dem Lage- und Tätigkeitsbericht des Arbeitsbereiches Religionspädagogik
für die Jahre 2008/2009 der letzte Abschnitt:
Evangelische Akademie

von Dr. Hans Georg Babke
(Download als pdf hier)

Seit ihrer Neugründung im Jahre 1986 war die Evangelische Akademie ein Appendix zunächst des ARP, dann des ARPM. Dessen jeweiliger Leiter war gleichzeitig Geschäftsführer der Akademie. Die 4 – 6 jährlichen Wochenendtagungen im Haus Hessenkopf wurden gemeinsam vom Wissenschaftlichen Beirat und dem Geschäftsführer thematisch und personell geplant, vorbereitet und durchgeführt. Der Wissenschaftliche Beirat verstand sich nicht als Aufsichtsgremium, sondern als operativen Programmbeirat. Bis zur Umstrukturierung der Gesamtkirchlichen Dienste am 1.1.2004 war im Haushalt eine 0,5-Stelle für eine Verwaltungsangestellte zum Versand der Einladungen, zur Entgegennahme der Anmeldungen sowie zur Gäste- und Referentenbetreuung während der Tagungen eingestellt. Diese Stelle wurde mit Einführung der neuen Struktur aus dem Stellenplan des ARPM gestrichen. Die damit einhergehende geplante Zuordnung der Akademiearbeit zum Predigerseminar wurde nach dem massierten Protest des Wissenschaftlichen Beirats zurückgenommen, ohne dass jedoch die Stelle wieder in den Stellenplan des ARPM eingestellt wurde. Die Verwaltungs- und Betreuungsaufgaben wurden zunächst vom Haus Hessenkopf, in den letzten Jahren von einer Mitarbeiterin des ARPM auf der Basis von Freizeitausgleich zu Lasten der Lehrerfortbildungsaufgaben wahrgenommen.

Die Gründe für die Zuordnung der Akademie in den 1980er Jahren zum ARP waren die geringen Personal- und Sachkosten sowie die berechtigte Unterstellung eines wechselseitigen Nutzens: Die Akademie profitierte von den Kontakten des jeweiligen Leiters der Lehrerfortbildung zu ausgewiesenen Referenten. Das ARPM wiederum publizierte Akademiebeiträge insbesondere zu theologischen, ethischen, religionswissenschaftlichen und philosophischen Themen in den „braunschweiger beiträgen“.

Trotzdem unterstützte der Wissenschaftliche Beirat die neuerliche Initiative des Landesbischofs, Akademie und Klosterforum zur Abt-Jerusalem-Akademie am Standort des Predigerseminars zu vereinigen auf Grund des Versprechens einer institutionellen Stärkung der Akademiearbeit und auf Grund des Versprechens der unmittelbaren Anbildung der Akademie an das Landeskirchenamt. In mehreren Sitzungen hat der Beirat intensiv an dem Satzungsentwurf für die neue Akademie mitgewirkt. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass auch die künftige Akademie ein Ort offener Diskurse mit dem Ziel der Selbstbildung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bleibt. Strikt abgelehnt wurde ein Konzept von Akademiearbeit als verlängerter Arm landeskirchlicher Öffentlichkeitsarbeit. Entsprechend der Satzung sollten bis zur Errichtung einer Akademieleiter-Stelle für eine Übergangszeit von zwei Jahren der Leiter des Predigerseminars und der Leiter des ARPM gleichberechtigt die Geschäftsführung übernehmen. Aber bereits bei den ersten Gremiensitzungen zeigte sich, dass der bisherige Geschäftsführer der Evangelischen Akademie weder über geplante Maßnahmen informiert noch an der Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen beteiligt wurde. Geschlossene Publikationsverträge mit Verlagen wurden nur unter dem Gesichtspunkt erörtert, wie man aus diesen Verträgen herauskommt, nicht aber wie man die bisherige Qualität halten kann. Daher hat der bisherige Geschäftsführer seinen Rücktritt erklärt. Mit ihm haben zwei Beiratsmitglieder ihr Amt entweder niedergelegt oder lassen es ruhen. Auf Grund dieser Vorgänge erhöht sich der Erfolgsdruck auf die neue Akademie, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob sie den Ansprüchen einer kritisch-reflexiven und Teilnehmer orientierten Bildung gerecht wird.

Wolfenbüttel, 21. Mai 2010




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