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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 132 - Dezember 2010


Zu diesem Heft

von Herbert Erchinger und Dietrich Kuessner
(Download als pdf hier)

Wer sind wir? Eine kleine Hausgemeinde, immer noch an Kirche interessierte, auch über unsere eigenen persönlichen Interessen hinaus, über unsern Tellerrand guckend. Das ist sehr altmodisch, aber so was gibt’s, wie man lesen kann.
Wir verschicken und verteilen 200 Exemplare. Das bedeutet, da normalerweise pro Exemplar drei Leser gerechnet werden, also 600 Leutchen, fast alle in unserer Landeskirche. Die weit überwiegende Zahl sind Gemeindemitglieder, ganz wenige aktive Pfarrer und Pfarrerinnen, einige Altgediente wie wir. Über jene, die uns im internet lesen, wissen wir nichts. Aber da kommen wohl noch ca 300 Klicker hinzu, das ist 1 Prozent der tatsächlichen Benutzer.
Wir sind dank der zahlreichen Spenden unabhängig. Wir sind regional verortet. Wir haben unseren heftigen alternativen Charakter verloren. Aber wir sind die einzigen, die neben der EZ aufsammeln, was so in unserer Landeskirche passiert und ansonsten unter den Tisch fällt.

Wir danken für Ermunterung, überhaupt, wenn sich jemand korrigierend oder auch abgrenzend äußert. Schriftlich oder mündlich. Jede Äußerung bringt uns weiter. KvU Leser Arnold aus Astfeld korrigierte die Mitteilung in der letzten KvU über den Eigentümer des Klosters Riechenberg. Es gehört der Klosterkammer Hannover, die das Kloster für 9 Millionen saniert habe.

Uns erreichte die traurige Nachricht, dass „Transparent“, die alternative Zeitung für die rheinische Landeskirche, die sehr viel nobler aufgemacht ist als das unsrige, ihr Erscheinen einstellen wird. Dann sind wir wahrhaftig die einzigen innerhalb der EKD, wie uns eine Berliner Leserin bestätigte. Ich finde es sehr schade, dass es auf EKD Ebene nicht eine evangelische Zeitung gibt, wie es sie bis 1944 gab. Mit Nachrichten aus den anderen Landeskirchen. Wir erfahren herzlich wenig aus Süddeutschland, Thüringen und Sachsen.

Vielleicht liegt das auch daran, dass wir immer mehr eine Eventkirche werden. Event will den Knaller, es muss immer was los sein in der Kirche, Riesenangebot. Event will den Augenblick, für Geschichte ist er nicht zu haben. denn ein Event löst den andern ab. Geschichte will Zusammenhänge, Event will den Kick, das religiöse Highlight. Event ist rücksichtslos und zielt auf die momentane Zustimmung der jeweils Versammelten. Ob man da von Gemeinde sprechen kann, ist mir zweifelhaft. Frau Schröder-Köpf am Bußtag im Dom „predigen“ zu lassen, ist so ein Event. Mit Buße hat das gar nichts zu tun. Aber die Leute kommen, die BZ berichtet, also: ein Erfolg für Kirchens.
Die sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums am 1. Advent aufzuführen, wie in Martini geschehen, erniedrigt das Musikwerk zum Event. Wie kann man sich die Weihnachtsgeschichte „Es begab sich aber zu der Zeit..“ am 1. Advent zu Gemüte führen? Als Event geht das, im Zusammenhang mit dem Kirchenjahres geht das nicht. Was ist dann am 25. Dezember dran? Das ist piepe, eben ein anderer Event.
Event oder Advent – da muss man sich entscheiden.
Der jahrzehntelange Kantoreisänger und KvU Leser Ernst Christian Lerche schrieb dazu an die EZ u.a.: „Man hat ein ungutes Gefühl. Diese Musik ist doch auch ein Stück Verkündigung. Eine positive Alternative gab der Helmstedter Kantor Michaely zur Jahreswende 2001/02. Er brachte die 6 Kantaten an den von Bach vorgesehenen sechs Feiertagen an sechs verschiedenen Helmstedter Kirchen. Mich hat noch nie ein Weihnachtsoratorium so berührt.“

Dieses Heft ist illustriert mit Texten und Zeichnungen von Rudolf Koch, einem heute weithin vergessenen Schriftsetzer der 20er Jahre. Gestorben 1934. Einige Wände der Paramentenwerkstatt in Marienberg sind von ihm beschriftet. Die Abbildungen verdanken wir Büchern aus der Bibliothek von Frau Wandersleb, Helmstedt, wofür wir herzlich danken. Herbert und ich hatten einen informativen Vormittag in ihrem Haus.

Das Heft bringt 17 Beiträge von insgesamt zehn Verfassern. Ja, ja alles sehr unterschiedlich nach Interesse und Stil, aber eben ein Querschnitt durch die Denke unserer Landeskirche.
Wir hatten uns geschworen, keine Artikel über sechs Seiten zu veröffentlichen. Nun sind doch zwei erheblich längere Beiträger dabei. Deshalb: lieber etwas liegen lassen bis zur nächsten Nummer.

Das nächste Heft ist zu Ostern geplant, wenn der Herr der Geschichte uns nicht den Griffel vorher aus der Hand nimmt. In diesem Jahr waren es insgesamt vier Hefte, nicht schlecht, oder?

Gesegnete Feiertage, einen geruhsamen Jahreswechsel wünscht
Ihre Redaktion
Herbert Erchinger und Dietrich Kuessner und
für das Internet zuständig Reemt S. Heijen.




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