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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 133 - Februar 2011


Zu diesem Heft

(Download als pdf hier)

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern unserer kleinen KvU Hausgemeinde ein ersprießliches, fruchtbares neues Jahr 2011. Die Jahreslosung soll uns begleiten: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Das war unser Leitsatz als Antwort auf die Zerstörung der Wolkenkratzer in New York. Unsere Politik hat das Böse nicht mit Gutem zu überwinden vermocht, sondern in Afghanistan Böses mit Bösem vergolten. Und immer mehr junge Menschen hineingezogen, Frauen und Kinder ihrer Väter und Liebhaber beraubt, mit Geld bestochen und, wenn es schief ging, als Helden mit nationalen Phrasen zugedeckt. Eine Schande für Deutschland.

Deutschland sichert Arbeitsplätze mit todbringenden Rüstungsgütern. Nicht zu knapp. Die andauernde „Verlängerung“ des Afghanistaneinsatzes hängt natürlich auch mit den Zusagen der Regierung an diese Rüstungsfirmen zusammen. Es gibt in der Kirche noch Leute, denen das auffällt, die das unvereinbar halten mit ihrem christlichen Glauben und die das auch sagen. In diesem Heft nachzulesen.

Wir haben in unseren KvU Ausgaben und Artikeln keineswegs immer das, was wir für schädlich und böse ansahen, mit Gutem überwunden und überwinden wollen, sondern „dagegengehalten“. Also: wir lassen uns die Losung selber eine dringliche Mahnung sein. Andrerseits wird auch in unsrer kleinen Landeskirche so viel verkleistert, unter den Teppich gekehrt, getrickst und ein falsches Spiel getrieben, dass jede Form von Kritik natürlich als „böse“ angesehen wird. Wir werden die Jahreslosung nicht als Aufruf zur Kritiklosigkeit missverstehen.

Wir beklagen den Tod von Eckard Etzold, der ein interessierter Leser und häufig auch ein Artikelschreiber für KvU war. Er schenkte mir kurz vor Weihnachten im Krankenhaus eine CD mit Musik, die er selber zusammengestellt, irgendwie elektronisch komponiert hatte. Muntere, teils unbeschwerte, mal pathetische Musikstücke. Bei seiner Beerdigung in Gr. Elbe wurde auch eins davon abgespielt. Ich hatte ihn im Gottesdienst mit der Gitarre erlebt, von ebensolcher, Kirchendistanzierte auch ansteckenden Fröhlichkeit. Er hat uns durch ausführliche Berichte an seiner Krankheit teilnehmen lassen, für KvU schrieb es noch 14 Tage vor seinem Tod einen Text. Er begründete die Ausführlichkeit mit dem Satz, man solle „informiert beten“. Er wusste, dass er damit manche auch überforderte. Im Sommer war die Familie in USA, im Spätherbst war er noch mal wegen eines antiken Fernsehgerätes kurz in England, über Weihnachten aus dem Krankenhaus zu Hause im Pfarrhaus in Broitzem und hat dann nach einem schmerzvollen Ende sein 50 Jahre währendes Leben überwunden. Wir werden alle zu unserer Zeit folgen. Die Familie finde in dieser Trauerzeit „Zuflucht bei dem alten Gott“.

Das Heft hat mehrere Artikel von verschiedenen Verfassern zu Afrika. Ein anderer Schwerpunkt ist noch mal das Geschichtsbuch über die Landeskirche.

Es geht uns wie Neumeyer, der seinen Buchladen am Bohlweg schließt, weil er keinen Nachfolger gefunden hat. Das ist für die theologisch sowieso magere Landschaft in Braunschweig ein Verlust. Neumeyer hatte in etwa die Nachfolge von Wollermann und Bodenstab angetreten, der klassischen, jahrzehntelangen theologischen Buchhandlung am Bohlweg. Wir suchen Leute, die KvU weitermachen, wenn uns der Griffel aus der Hand fällt. Bis dahin danken wir allen, die KvU durch ihre Spende ermöglichen.

Mit guten Wünschen für die nächste Zeit

die Redaktion

Herbert Erchinger und Dietrich Kuessner




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