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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 136 - März 2015


Zu diesem Heft

von Herbert Erchinger und Dietrich Kuessner
(Download als pdf hier)

Vorsicht: in der Evangelischen Kirche sind einige Oberkirchräte von der Kette los, laufen durch die Landeskirchen wie brüllende Löwen und suchen, welche Ortsgemeinden sie verschlingen. Während des Wormser Pfarrertages haben sich zahlreiche Pfarrerinnen und Pfarrer entschlossen: Dem widerstehen wir fest im Glauben. Das ist der satirische, biblische Zusammenhang für das Zitat auf Seite eins.

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Waaaaaaaaaas?? Sollen wir noch mal anfangen?? Das letzte Heft erschien im Mai 2012, das erste Heft im September 1983 und seither 135 Nummern, eine Fundgrube für die Landeskirchengeschichte jener Zeit.
Im Heft 135 war ein noch letztes Heft angekündigt worden, darauf warteten nun einige unentwegte Leser. Auch die Leibnizbibliothek in Hannover fragte immer wieder an, wann das nächste Heft erschienen sei.
Die Pause hatte viele Gründe: der Copyladen am Hagenmarkt, mit dem wir prima kooperiert haben, hatte dicht gemacht. Keiner war so preiswert wie dieser. Wir hatten uns vergeblich umgesehen. Ein anderer Grund: es kamen keine Beiträge mehr. Man wollte konsumieren, aber sich nicht selber äußern.
Und: Wir sind älter geworden und haben andere Schwerpunkte.

Andrerseits: unsere Landeskirche steht an vielen Scheidepunkten: die kirchliche Berichterstattung hat sich geändert. Im Internet berichtet der Pressesprecher M. Strauss über Ereignisse in der Landeskirche. Aber das Büro des epd in der Gliesmaroderstraße ist geschlossen, es gibt keine Außenstelle der EZ in Braunschweig. Das Ende des Braunschweiger Volksblattes, so hieß die EZ am Anfang, ist gekommen. Die kirchliche Presse ist für unsere Landeskirche praktisch zusammengebrochen. Die EZ wird nicht mehr von der Landessynode finanziell unterstützt und veröffentlicht nur noch spärlich. Für den Herbst plant das Pressereferat einen Ersatz. In die Lücke sind andere Blätter gestoßen: die vier Kirchengemeinden in Goslar geben seit kurzem das Journal der Ev. luth. Gemeinde in Goslar heraus, 11.000 Exemplare kostenlos. Heft Dez. 2014/15 50 Seiten farbig. Seit Pfr. Ehgart in Gandersheim tätig ist (ab 2009), ist in ebenfalls farbiger Aufmachung ein Blatt für die Stiftskirche erschienen, auch DIN A 4 mit Infos aus dem Gemeindeleben. Vier Helmstedter Gemeinden geben einen gemeinsamen Gemeindebrief im DIN A 5 Format, farbig, Ausgabe 1 2015 40 Seiten heraus, diesmal mit Bildern vom feierlichen Gottesdienst anlässlich der Fusion zur einer Georg Calixt Einheitsgemeinde. Und nicht zu vergessen die Vielzahl der regionalen Gemeindeblätter.

An einem weiteren Scheidepunkt stehen die Kirchengemeinden durch die von der Kirchenbehörde aufgedrängte grundlegende Umgestaltung der Ortsgemeinden, ohne die Beratungen und eine Entscheidung der Landessynode im Mai abzuwarten. Die dadurch in vielen Kirchengemeinden entstandene Unruhe ist ein Schwerpunkt dieses Heftes.

In Busan, Korea, fand Anfang November 2013 die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen statt. Von unserer Landeskirche nahm Frau Pfarrerin Hinzpeter daran teil und berichtete der Landessynode und auch in der Thomaskirche in Wolfenbüttel. Ansonsten scheint mir das Echo in unserer Landeskirche ziemlich mau gewesen zu sein.
Anregungen von Busan nahm die Ökumenische Versammlung in Mainz Anfang Mai 2014 auf. An dieser Versammlung nahm Pfr.i.R. Arnold Kiel, Wolfenbüttel teil und berichtet von seinen Eindrücken auf S.34. Außerdem ist die Positionsbestimmung von Mainz im Auszug wiedergegeben, die in einer Grundsatzkritik einer „Kirche im Kapitalismus“ besteht. Über „Kirche im Nationalsozialismus“ ist reichlich gearbeitet worden. Über „Kirche im Kapitalismus“ gibt es wenig systematisches.

Wie sollten wir auf den plötzlichen Tod von Altbischof Friedrich Weber eingehen? Noch einen Nachruf? Keiner seiner Vorgänger hat sich für die kirchliche Zeitgeschichte in unserer Region so eingesetzt wie er, und dabei keine Lorbeeren geerntet. Wir eröffnen dieses Heft mit seinem letzten ausführlichen Vortrag, den er verfasst hat und in Oelber a.w.W. selber nicht mehr vortragen konnte. Wir konfrontieren seinen Tod mit der liturgischen Ordnung anlässlich eines Eintrittes in den Ruhestand und fragen nach der Erfüllung der dort genannten Verheißungen.

Fast noch tragischer, weil mitten aus dem Dienst war der Tod des Fahrers der Bischöfe Krause und Weber. Wir geben die Traueransprache des Gemeindepfarrers wieder als ein Beispiel
einfühlsamer Seelsorge in einer schwierigen Situation.
Wir wissen nicht, wann wir aufhören und ob es nun das letzte, vorletzte oder allerletzte Heft ist.

Wir wünschen nachdenkliche Lektüre in der Stillen Zeit. Herbert Erchinger, Dietrich Kuessner




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