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Kirche von Unten
Extrablatt - Mai 2009
zum 75sten Geburtstag von Dietrich Kuessner
Wo die wilden Kerle wohnen... Impressionenvon Herbert Erchinger
Der Dieterich der Dieterich
der ist ein arger Wüterich Er mischt die ganze Kirche auf Und ändert manchmal ihren Lauf Er rügt das Landeskirchenamt Wenn es mit den Finanzen schlampt Er regt sich über alles auf Und haut dann plötzlich tüchtig drauf Doch halt: Das ist nur seine Schale Und du erkennst mit einem Male: Der Dietrich liebt die Kirche sehr Und darum macht er´s ihr so schwer Heiß liebt er die Gemeinden Und dräuet ihren Feinden…… Wer Dietrich Kuessner in seinem Garten erlebt hat, entdeckt seine weiche und behutsame Seite. Er gerät ins Entzücken über seine wild wuchernden pontischen Azaleen. Originell und staunenswert seine unkonventionelle Art, den Baumschnitt in Form eines großen Köhlerhügels zu kompostieren. Die großen Bäume werden zurückgedrängt. Alles im Dienste der kleinen Blumen, die Licht brauchen. Auch das ein Akt rücksichtsloser "Aufklärung". Und dann muss man ihn erlebt haben, wie er mit dem Fahrrad Berlin erkundet: Voller Neugier und Interesse. In der Neuen Nationalgalerie kann er sich nicht satt sehen an den Expressionisten. Inbrünstig betrachtet er die Bilder von Beckmann und Co. Er hat dabei seine ganz eigenen Maßstäbe. Sein Urteil ist immer für eine Überraschung gut. Als Historiker zeichnet ihn aus, dass er mit Energie und unendlichem Fleiß Einzelfragen nachgeht. Er schreckt vor keiner Taufstatistik oder Gesangbuchversanalyse des 18.Jh zurück. Auch hier entdeckt er die kleinen Blumen und stutzt die großen Bäume zurück. Sein Modell der Kirche sind Fischerboote und nicht Kreuzfahrtschiffe. Ihm gilt Offleben mehr als der Vatikan. Frömmer kann man nicht sein. |