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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 124 - Dezember 2008


Zu diesem Heft

(Download als pdf hier)

Nun ist es 25 Jahre her, dass Kirche von Unten in unserer Landeskirche besteht. Das ist innerhalb der Zeitschriften, die es früher in unserer Landeskirche gegeben hat, wie z.B. „Ruf und Rüstung“ als Blatt der Lutheraner oder „Freier Christenglaube“ als Blatt der Liberalen, rekordverdächtig. In anderen Landeskirchen gab es in den 70er und 80er Jahren auch kleinere alternative Zeitschriften wie „Kreuz und Quer“ in Tübingen, aber sie haben alle inzwischen ihren Geist aufgegeben. Nur in der rheinischen Landeskirche erscheint immer noch „Transparent“, allerdings mit einem ganz anderen finanziellen Hintergrund und einem professionellen Aussehen. Im Herbst 1983 also gabs die erste Nummer von KvU und seither 124 Ausgaben. Im Frühjahr nächsten Jahres ist es dann die 125. Oft haben wir uns gesagt: es soll nun die letzte Nummer sein. Auch dieses Mal.

Aber dann kam die sichtliche Anerkennung durch die Spendenbereitschaft der Leserinnen und Leser, sodass wir die Ausgabe wenigstens nicht auf Pump machen mussten. Und das Leben mit der Landeskirche und was so alles drum herum passiert, erweckt nach wie vor unsere Neugier, unser Interesse und unsern Einspruch. Diesmal auch wieder.

Es ist also ein Heft mit grundsätzlichen theologischen Überlegungen, mit Anregungen für den Gottesdienst, mit leichter Kost, mit gesellschaftstheologischem Blickwinkel, mit Rückblick auf Ereignisse des vergehenden Jahres, auch mit Biografischem geworden. Es ist alles aus unserer Landeskirche und für unsere Landeskirche geschrieben.

Befindet sich unsere Landeskirche zur Zeit im Rückwärtsgang? Sollen Entscheidungen aus der Reformzeit zurückgenommen werden?
Das würde in das gesellschaftliche Umfeld passen: der Kriegsschauplatz in Afghanistan, auf den keiner der dortigen Provinzfürsten die deutsche Regierung gerufen hat, ist eine dauerhafte Absage an eine Friedenspolitik. Die unerhörte Bereicherung der Banken, die sich selber untereinander nicht helfen wollen und die die CDU/SPD Regierung zu Lasten der Steuerzahler reingelegt haben, die massiven Zinssenkungen ausgerechnet vor Weihnachten, die die Banken noch fetter und die Sparer um ihre sowieso kümmerlichen Zinsgewinne betrügen, sind eine klare Absage an eine soziale Marktwirtschaft, von der Kanzlerin so gerne schwafelt.
Die Wirtschaft hat die Regierung fest im Griff und verteilt die Millionen unter sich. Am 4.12 berichtet die BZ, dass die paar VW Manager unter sich zu Weihnachten 25 Millionen verteilen. Das erforderte scharfe Einsprüche der Kirchenleitungen, aber nicht wohlfeile Erklärungen.
Das ist mehr als ein Rückwärtsgang, das sind irreparable Fehler, die auch nicht mehr durch eine Wahl beseitigt werden können.
Zu diesem Rückwärtsgang passt die endlich endende Amtszeit des gemeindefernen EKD-Ratsvorsitzenden Huber, der die evangelische Kirche in den Wahn vom Wachsen gegen den Trend gestürzt hat und die Probe in seiner eigenen Berlin-Brandenburgischen Landeskirche extrem schuldig geblieben ist; der sein Scheitern mit dem Projekt „Kirche der Freiheit“ nicht zugeben will, und die EKD nunmehr 2 Millionen in zwei der sinnlos projektierten Leuchttürme investiert lässt.

Wir hoffen, dass unser Schifflein auch bei hohem Wellengang im neuen Jahr hin und wieder auftaucht und Positionslichter aussenden kann.

Die Redaktion grüßt die Leserschar in der Stillen Zeit und wünscht einen geruhsamen Jahreswechsel und dass wir in Verbindung bleiben.




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