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[Kirche von Unten]

Alternatives aus der/ für die
Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 135 - Mai 2012


Zu diesem Heft

(Download als pdf hier)

Als Gustav Heinemann gefragt wurde, ob er, weil noch rüstig, für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident kandidieren würde, erwiderte er, man soll gehen, solange man laufen kann, verzichtete dankend auf den dussligen Zapfenstreich, bestieg mit seiner Frau die Eisenbahn und begab sich nach Hause ins Ruhrgebiet.
Die KvU Redaktion macht sich den Spruch Heinemanns zu eigen: wir sind noch rüstig, könnten noch einige Nummern lang laufen, aber wir wollen gehen. Sie haben also mit dieser 135. Nummer die letzte Ausgabe von Kirche von Unten in den Händen. Im Herbst soll es noch eine allerletzte Nummer geben mit einer Rückschau auf die 30 Jahre, in denen wir der Landeskirche in guten und bösen Zeiten die Treue gehalten haben. Ich hoffe, die Artikel jeweils unter einem Stichwort zusammenzufassen, vielleicht auch ein Personenverzeichnis zu erstellen. KvU soll auch noch einige Zeit im Internet lesbar bleiben. Immer wieder kommen Anfragen von Leutchen, die uns im Internet entdeckt haben. 30.000 klicken es durchschnittlich pro Monat an, 5 % da von werden vielleicht Leser sein, immerhin sehr viel mehr, als wir auf Papier verschicken.
Wenn Sie uns für die allerletzte Nummer einen Winke-winke Abschiedsgruß zukommen lassen, den wir auch abdrucken dürfen, dann könnte das eine lustige Nummer werden.
Dazu brauchen wir auch noch etwas Spendengeld, nachdem wir die beiden letzten Nummern ohne Überweisungsschein haben herausgehen lassen. Die Post schickt uns auch keine mehr. Die nehmen wieder irgendeine kundenunfreundliche Umstrukturierung vor. Beim Impressum finden Sie die Postschecknummer.
Das Osterzitat vorne ist einem Aufsatz von Pfarrer Helge Martens aus der Märznummer des Deutschen Pfarrerblattes mit dem Titel „Am Anfang war das Trauma“ entnommen.
Die Illustrationen stammen von Fritz Griebel „Zeichen der Christenheit“, nach meinem Geschmack etwas zu überladen, aber als Dekoration gut brauchbar. Er hatte sich von Symbolzeichnungen aus den Katakomben und Basiliken in Italien anregen lassen.
Ja und inhaltlich? Das Heft bietet einen Blick in das bunte Leben der emeriti: der eine predigt noch, ein anderer geht auf Reisen, ein dritter versinkt in den Papyrussümpfen der Archive, einer dichtet selber, einer wird Bürgermeister. Ja so sind sie, die Pensionäre. 1,4 Milliarden € sind in der Pensionskasse gesammelt, die bis kürzlich vom früheren OLKR Fischer in der Norddeutschen Versorgungskasse angesammelt wurden. Es ist also vorgesorgt, dass es weitergehen kann.
Die Aktiven unter den Aktiven hatten die Kirchenvorstandswahl im März zu organisieren. Wie das gelungen ist, lässt sich teilweise nachlesen. Etwa 40 Aktive trafen sich
im Februar auf Einladung des Pfarrervereins zu einem Vortrag von OLKR Hofer „Auf dem Weg zu einer missionarischen Volkskirche“. Ach, ihr Jungen, diese Zukunft haben wir seit einiger Zeit hinter uns. Volkskirche ist längst vorbei – Minderheitenkirche sind wir. Mission ist auch längst vorbei – einladende Kirche ja. Gastfreie Kirche – o ja, aber dann sollten auch alle zum Abendmahl eingeladen sein und nicht nur die eigenen konfirmierten Schäfchen.
Das Heft beginnt mit einem nahrhaften Referat des Bischofs über Bonhoeffer vom Februar d. J. in Braunschweig und setzt sich fort mit einem zentralen Anliegen Bonhoeffers, nämlich der Friedensarbeit, wie sie im Braunschweiger Friedenszentrum seit 25 Jahren geleistet wird. Immer wieder möchte man den außenpolitisch Verantwortlichen hinters Ohr schreiben: „Es gibt keinen Frieden auf dem Weg der Sicherheit.“ (Bonhoeffer 1932) Auch der folgende Beitrag von Goswin Clemen, der mit beispielhafter Zielstrebigkeit das Projekt „Brasilien“ der Braunschweiger Stadtkirchenjugend weiterverfolgt, ist eminente Friedensarbeit.
Aktuelles? Nach der Aufregung in der Presse über dass Grassgedicht mit ihrer peinlichen Gleichförmigkeit lässt sich das Gedicht, das m.W. nicht in der BZ abgedruckt war, noch mal in Ruhe nachlesen. Ist das nun wirklich mehr als eine normale Meinungsäußerung zum Kriegsgefasel aus Washington und Teheran und Tel Aviv?
Die Predigt über den Gelähmten von Hans Martin Brackhahn liest sich noch eindrücklicher in dem Wissen, dass er selber viele Jahre im Ruhestand bis zum seinem Tod gelähmt war.

Zum Schluss wieder paar Frechheiten.

Es wünschen eine entspannte, vorletzte Lektüre
Dietrich Kuessner und Herbert Erchinger




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