Kirche von unten: Home - Archiv - Geschichte - Vorträge, Beiträge - Cyty - Glaube

[Kirche von Unten]

Zum Hitlerbild in der Deutschen Evangelischen Kirche

und

Ein Beitrag zur Kirchlichen Mitte

von Dietrich Kuessner

(Download des Buches einschließlich Anmerkungen als pdf hier)




Geleitwort des Bischofs


Verehrte Leserinnen und Leser,

mit dem vorliegenden Band „zum Hitlerbild in der Deutschen Evangelischen Kirche und zur Kirchlichen Mitte“ legt Dietrich Kuessner die zweite, veränderte und ergänzte Auflage seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Schuld der Kirche in der NS-Zeit vor. Neu hinzugekommen ist ein weiterer Teil, in dem es um die fehlende bzw. in eine falsche Richtung führende Auseinandersetzung der Kirchen mit ihrer Schuld in der Nachkriegszeit geht.

Dietrich Kuessner hat viele beachtenswerte kirchengeschichtliche Werke verfasst und sich damit große Verdienste um die Ev.-Luth. Landeskirche in Braunschweig erworben. Kritisch und bisweilen schonungslos ist er in seinen Werken mit der Vergangenheit der evangelischen Kirchen insgesamt und besonders unserer Landeskirche ins Gericht gegangen.

Sein neues Buch schlägt einen weiten Bogen ausgehend von den Reaktionen kirchlicher Gruppen und Kirchenleitungen auf die Selbstinszenierung Hitlers als „christlichem Staatsmann“ über das, was Kuessner „die kirchliche Mitte“ zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche nennt bis hin zu der Frage, wie man sich nach 1945/46 in der Kirche mit dem Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat.

Man muss den Thesen Kuessners nicht an jeder Stelle folgen. Aber darum geht es dem Autor auch nicht. Er möchte einladen zum kritischen Diskurs. Dabei hat er besonders die Altersgruppe der Pfarrerinnen und Pfarrer im Blick, die keine Kriegskinder oder Kriegsenkel mehr sind. Ihnen sei dieses Buch besonders ans Herz gelegt.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte kann niemals objektiv sein. Schließlich geht es auch um das, was die eigenen Vorfahren gedacht, gesagt oder getan und später oft verschwiegen haben. Mit seinen Büchern trägt Dietrich Kuessner dazu bei, dieses Schweigen zu überwinden, oft anhand von sehr persönlichen und authentischen Quellen.

Bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, dem Erkennen und Benennen von Schuld und Versagen, von Irrtümern und Fehleinschätzungen, geht es nicht einfach um eine Abrechnung mit den eigenen Vorfahren oder der Kirche. Es geht darum, sich dieser Vergangenheit zu stellen, mit ihr umzugehen und, davon ausgehend, das eigene, gegenwärtige Denken und Handeln kritisch zu prüfen.

Das war und ist ein Anliegen Dietrich Kuessners. Dafür sei ihm von Herzen gedankt.


Wolfenbüttel, in der Woche des Sonntags Kantate 2021


Landesbischof Dr. Christoph Meyns



Zum nächsten Kapitel
Zum Inhaltsverzeichnis


[Zurück] [Glaube] [Helfen]
Impressum und Datenschutzerklärung  http://bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/gesch/Hitlerbild/, Stand: Dezember 2020, dk