Eine Leserstimme

Wolfgang Jünke, Pastor i.R. ,
Vorsitzender des Arbeitskreises Braunschweigischer Kirchengeschichte

Wie schön, dass der „Altmeister“ der Kirchengeschichtsforschung in unserer Landeskirche auch im fortgeschrittenen Alter geistig noch fit ist wie ein Turnschuh…

So hat er jetzt eine Ausarbeitung zur sogenannten „Kirchlichen Mitte“ in der NS-Zeit vorgelegt. Sie ist allerdings –was unsere Region betrifft- grenzüberschreitend. Warum waren die Deutschen Christen und die Bekennende Kirche als die Antipoden rechts und links die Minderheit? Warum versuchte eine große Mehrheit in der Kirche, angefangen von den Gemeindegliedern bis hin zu den oberen Repräsentanten, Nationalsozialismus und Christentum „friedlich“ nebeneinander zu praktizieren?

Kuessner liefert Beispiele für eine propagandistische Darstellung Hitlers als angeblich gläubiger Christ, der immer wieder „den Allmächtigen“ beschwor und so den gutgläubigen Bürgern eine christenfreundliche Grundeinstellung vorgaukelte. Das beruhigte (leider) viele Gewissen. Dass das aber eben nur Show war, wird durch zahlreiche Karikaturen, vornehmlich aus der ausländischen Presse, illustriert.

Diese Abbildungen „erfrischen“ die Lektüre und sind sicher manchem in dieser Zusammenstellung auch noch nicht bekannt. Einiges ist zwangsläufig Wiederholung aus vorangegangenen Werken des Autors. Trotzdem empfiehlt sich diese kompakte Zusammenstellung.

(Detailanmerkung: Ob die Gültigkeit der Taufe Edda Görings angezweifelt werden kann, müsste eine noch zu erfolgende Recherche erbringen)