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Über die Geschichte der Braunschweiger Landessynode in der Zeit der Reformen (1964-1982)
VI. Sitzungsperiode der Landessynode (1976 - 1982)
Politische Grunddaten
1976
03.10. Bundestagswahl: CDU: 48,6 % 243 Sitze; SPD: 42,6 % 214 Sitze; FDP: 7,9 % 39 Sitze. Fortsetzung der SPD/FDP Koalition unter Kanzler Schmidt. Der Bundestagswahlkampf stand unter dem CDU-Motto: Freiheit statt Sozialismus.
1977
19.02. Massenprotest in Brokdorf gegen das Atomkraftwerk
19.05. Massenprotest (220.000) in Grohnde gegen das Atomkraftwerk
07.04. Ermordung von Generalbundesanwalt Buback durch die RAF
28.04. Im „Stammheimer Terroristenprozess“ Andreas Baader, Jan Carl-Raspe und Gudrun Ensslin zur lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt
30.07. Ermordung vom Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank Jürgen Ponto durch die RAF
05.09. Entführung vom Präsidenten der Arbeitgeberverbände Hanns-Martin Schleyer durch die RAF
24.09. Massive Polizeibehinderungen beim Massenprotest in Kalkar gegen den „Schnellen Brüter“
13.10. Befreiung von Geiseln aus einer Lufthansamaschine in Mogadischu (Somalia)
18.10. Hanns Martin Schleyer in einem Kofferraum ermordet aufgefunden.
18.10. Selbstmord von Baader, Raspe und Ensslin in Stammheim
00.12. die katholische deutsche Bischofskonferenz entzieht Prof. Hans Küng die theologische Lehrerlaubnis
1978
17.02. Bundestag beschließt Antiterrorismusgesetze
04.-07.05. Breschnew besucht die Bundesrepublik
04.06. Landtagswahl in Niedersachsen: CDU: 48,7% 83 Sitze; SPD: 42,2% 72 Sitze. Regierung Albrecht (CDU).
07.08. Rücktritt des württembergischen Ministerpräsidenten Filbinger wegen seiner Tätigkeit als Marinerichter („Was damals Recht war, kann doch heute nicht Unrecht sein“).
1979
17.01. Der Bundestag verabschiedet Grundsätze zur Prüfung der Verfassungstreue im Öffentlichen Dienst. Erhebliche Einschränkungen des Radikalenerlasses vom 28.1.1972.
22.01. Fernsehsendung „Holocaust“.
25.-31.03. Treck von Gorleben nach Hannover unter Beteiligung zahlreicher Landwirte mit ihren Treckern; Demonstration von ca. 40.000 Kernkraftgegnern (andere sprechen von 100.000) gegen die geplante Atommüll-Deponie in Gorleben.
23.05. Karl Carsten zum Bundespräsidenten gewählt
00.08 Stationierung von sowjetischen SS 20 Raketen in Mitteleuropa
12.12. Aufstellung von US nuklearen Gefechtsköpfen in Westeuropa. NATO Doppelbeschluss (Aufrüsten und Verhandeln)
27.12. Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan
1980
25.04. US Präsident Jimmy Carter: Scheitern einer US Aktion im Iran zur Befreiung amerikanischer Geiseln
03.05. In Gorleben wird ein Protest-Hüttendorf errichtet und am 04.06. von der Polizei „geräumt“.
06.05. Schwere Krawalle in Bremen anlässlich des öffentlichen Gelöbnisses der Bundeswehr
15.05. Boykott der Olympischen Spiele in Moskau durch westdeutsche Sportler
17.09. Beginn des Golfkrieges
05.10. Wahl zum Bundestag.(Schmidt gg Strauss). CDU: 44,5 % 226 Sitze; SPD: 42,9 % 218 Sitze, FDP: 10,6 % 53 Sitze. Fortsetzung der SPD/FDP Koalition unter Kanzler Schmidt
15.-19.11. Papst Johannes Paul II. besucht die Bundesrepublik
16.11. Krefelder Appell gegen die Nachrüstung
28.11. Protest gegen die Startbahn West in Frankfurt
1981
08.08. Präsident Reagan entscheidet für den Bau von Neutronenwaffen
31.08. Bombenanschlag auf das US Hauptquartier in Ramstein
15.09. Anschlag auf den US Oberbefehlshaber Kroesen in Heidelberg
10.10. Friedensdemonstration in Bonn (500.000 Teilnehmer)
1982
21.03. Landtagswahl in Niedersachsen. CDU: 50,7 % 87 Sitze; SPD: 36,5 % 63 Sitze; Grüne: 6,5 % 11 Sitze; FDP: 5,9 % 10 Sitze. Fortsetzung der Alleinregierung Albrecht (CDU)
17.09. FDP verlässt die Bonner SPD/FDP Koalition
01.10. Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt
16.12. Abschaffung der Gewissensprüfung für Kriegsdienstverweigerer und Verlängerung des Zivildienstes von 16 auf 20 Monate.
Daten aus der kirchlichen Zeitgeschichte
1976
17.02. Ablehnung der Grundordnung der EKD von der Württembergischen Landessynode
27.05. Wahl von Landesssuperintendent Martin Kruse zum Bischof von Westberlin
18.08. Selbstverbrennung von Pfr. Oskar Brüsewitz vor der Michaeliskirche in Zeitz,
gestorben 23. 08.
1977
01.01 Gründung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche aus einem Zusammenschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staat, der Ev.-Luth. Kirche in Lübeck, Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holstein, Ev.-Luth. Landeskirche Eutin und des Kirchenkreises Harburg der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers.
12.06. Deutscher Ev. Kirchentag in Berlin „Einer trage des anderen Last“
18.06. Gründungsversammlung für ein Brüsewitz-Zentrum in Bad Oeynhausen
10.07. Gollwitzer erklärt den Terrorismus als Wahnsinn
13.-29. 07. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Daressalam "In Christus – eine Gemeinschaft"
25.09. Erklärung des Rates der EKD zum Terrorismus
30.10. Buß- und Bittgottesdienst in der Bonner Kreuzkirche anlässlich der jüngsten Terroranschläge.
14.11. Lehrbeanstandungsverfahren gegen den Hamburger Pfarrer Paul Schulz eröffnet
03.11. Hans Gernot Jung zum Bischof von Kurhessen-Waldeck gewählt
1978
01.01.Amtsantritt von Friedrich Hübner als Vorsitzender der Ev. Nordelbischen Kirche
29.01. 400 Theologen unterzeichnen einen Aufruf der Württembergischen Bruderschaft gegen die Stationierung von Neutronenbomben in der BRD
04.05. Amtseinführung von Sup. Werner Leich als Bischof der thüringischen Landeskirche
Kirchentage in Leipzig – "Leben heißt ein Ziel haben"
Erfurt - "Es geht ums Leben"
Stralsund – "Auf der Suche nach Leben"
Brandenburg – "Zurück zu Gott, mit Gott ins Leben"
24.-26.10. Boykott „Kauft keine Früchte der Apartheid“ von „Frauen für Südafrika“
26.10. Gerhard Heintze zum Leitenden Bischof der VELKD gewählt.
1979
13.06. Deutscher Ev. Kirchentag in Nürnberg – „Zur Hoffnung berufen“
1980
27.02.-01.02. EKD Synode in Garmisch-Partenkirchen. Ablehnung des Arbeitsberichtes des Ev. Missionswerkes Hamburg.
08.02. „Zur gegenwärtigen weltpolitischen Situation“. Erklärung des BEK in der DDR.
15.-23.03. „Kauft keine Früchte in Südafrika“ Boykottwoche der Ev. Frauenarbeit
25.-29.06. Festveranstaltung anlässlich der 450 Jahrfeier des Augsburger Bekenntnisses. Motto: „Den Glauben bekennen.“
07.11. Begegnung des Rates der EKD mit Papst Johannes Paul II in Mainz.
16.-22.11. „Frieden schaffen ohne Waffen“ der Aktion Sühnezeichen in der BRD
1981
06.03. Weltgebetstag der Frauen. Diskussion um die von Indianern empfohlene Gebetsordnung
17.-21. 06.Deutscher Ev .Kirchentag in Hamburg –„ Fürchte dich nicht“
19.-21.06. Kirchentag in Görlitz – "Füreinander leben, miteinander teilen"
in Dessau – "Miteinander leben, teilen, beten"
in Stralsund – "Mit Gott für den Menschen"
21.-24.10. Generalsynode der VELKD in Wolfenbüttel
05.11. Denkschrift der EKD „Frieden wahren, fördern, teilen“
1982
00.01. Lima. Konsenserklärung zu Taufe, Eucharistie und Amt.
05.03. Weltgebetstag der Frauen mit Texten von Frauen aus Nord-und Süd-Irland
12.06. Erklärung des Moderamens der Reformierten Kirche „Christus – und die Friedensverantwortung der Kirche.“
Daten aus der landeskirchlichen Zeitgeschichte
1976
26.-28.01. Treffen des Rates der Europäischen katholischen Bischofskonferenz (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Gandersheim
26.06. Einführung von Klaus Jürgens als Propst von Braunschweig
7.11. EKD Synode in Braunschweig. Thema: Umsiedler. Potter als Gast der Synode
01.12. Einführung von Dieter Jungmann als Propst von Helmstedt
1977
00.02. Tod von Ernst Fricke durch Verkehrsunfall
01.09. Tod von Altbischof Martin Erdmann
10.09. Ökumenischer Gottesdienst mit Weihbischof Machens und Bischof Heintze anlässlich der 850. Jahrfeier des Klosters Walkenried.
08.10. Braunschweiger Gespräche in der Stadthalle Braunschweig „Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit als politische Aufgabe"
23.10. Tod von Ilse Heintze mit 60 Jahren
25.-28.10. Generalsynode der VELKD in Gandersheim
1978
02.01.Trauerfeier für den verstorbenen Synodenpräsidenten Gremmels
05.03. Kirchenvorstandswahlen, 28 % Wahlbeteiligung
10.05. Pfarrer Hans-Peter Simon und Frau im Pfarrhaus Oker an der Haustür von einem verwirrten Mann getötet.
11.06. Krönungsmesse von Mozart Leitung Domkantor Helmut Kruse
16.09. Einweihungsfeier der wieder aufgebauten Brüdernkirche
16.09. 450 Jahrfeier der Reformation in der Stadt Braunschweig
24.09. „Te Deum“ von Giselher Klebe Uraufführung in St. Katharinen
30.09. Braunschweiger Gespräche „Kirche und Sozialstaatlichkeit“ (Stadthalle)
1979
00.01 Erster Neujahrsempfang der Landeskirche für Repräsentanten des öffentlichen Lebens im Altstadtrathaus, Braunschweig
1980
16.01.Neujahrsempfang der Landeskirche im Altstadtrathaus Braunschweig
19.-21. 09. Landesjugendtreffen auf dem Franzschen Feld in Braunschweig
28./29. 06. Landesposaunentag in Riddagshausen
1981
00.01. Neujahrsempfang der Landeskirche im Schloss Wolfenbüttel
27.-29.01. KEK und CCEE in Bienrode
18.05. Ernst Burkhard Müller als Nachfolger von Karl Heinz Oelker gegen Eberhard Grefe zum Propst von Wolfenbüttel gewählt.
13.06. Wahl eines neuen Landesbischofs scheitert
01.08. Ruhestand von Günter Wille nach 45 Jahren im Landeskirchenamt
13.10. Dom Helder Camara in Othfresen
11.11. Einweihung des Gemeindezentrums in Velpke
1982
31.03. Bischof Heintze beendete nach 17-jähriger Tätigkeit seinen Dienst.
00.06 Landeskirchentag in Braunschweig unter dem Thema: „Zum Glauben ermutigen“, sowie „Gegenkirchentag“ unter dem Motto „Zum Frieden ermutigen.“
30. 09. Einführung von Prof. Dr. Gerhard Müller, Erlangen, als sechster Landesbischof.
Vorgeschichte
Die Propsteisynoden wählen die Delegierten für die Landessynode.
Die Wahl von Vertretern wurde durch Änderung des Artikels 58 der Verfassung zum 1.4.1976 aufgehoben.
Die Namen der Synodalen zu Beginn der VI. Sitzungsperiode
01. Adam, Dieter, Pfarrer, Nordsteimke, neu.
02. Baatz, Ingeborg, Dr.,Oberstudiendirektorin, Thiede, seit 1970.
03. Bennecke, Wolfgang, Landwirt, Kissenbrück, neu.
04. Bernstorf, Hartwig, Oberstudienrat, Neuhof, neu.
05. Blümel, Walter, Propst, Königslutter, seit 1958.
06. Boetcher, Wolfgang, Pfarrer, Zorge, neu.
07. Bollmann, Susanne, Lehrerin, Goslar, neu, dafür
07. Güntler, Susanne, Lehrerin, Goslar.
08. Brackhahn, Hans-Martin, Propst, Lebenstedt, seit 1964.
09. Brammer, Karl-Heinz, Landwirt, Barnstorf, seit 1964.
10. Brauer, Alfred, Hauptlehrer i.R. Wendschott, neu, bis 1979, dafür
10. Biniok, Lothar, Bankdirektor, Vorsfelde.
11. v. Bülow, Eberhard, Pfarrer, Goslar, seit 1970.
12. Daniel, Hans-Joachim, Propst Schöppenstedt, seit 1952.
13. Drews, Klaus, Oberstudiendirektor, Lebenstedt, seit 1970.
14. Eckels, Gerhard, Richter am Landgericht, Braunschweig, neu.
15. Eysel, Horst Günter, Realschullehrer, Goslar, neu.
16. Gransow, Hans, Ltd. Regierungsschuldirektor, Braunschweig, seit 1964.
17. Grefe, Eberhard, Pfarrer, Naensen, neu.
18. Gutmann, Paul-Otto, Ausbildungsleiter, Immenrode, seit 1964.
19. Hartig, Hans-Peter, Pfarrer, Seesen, neu.
20. Hasse, Hans, Studiendirektor, Helmstedt, seit 1970.
21. Henkel, Fritz, Realschulkonrektor i.R., Braunschweig, neu.
22. v. Henniges, Segeband, Landwirt, Lucklum seit 1958.
23. Jürgens, Klaus, Propst, Braunschweig,, seit 1970.
24. Kahle, Helmut, stud. päd., Braunschweig, seit 1970.
25. Kasten, Hans-Hermann, Oberstudienrat, Lebenstedt, neu.
26. Knigge, Adolf, Rektor, Othfresen, neu.
27. Körner, Joachim, Stadtkämmerer, Braunschweig, neu.
28. Kutscher, Wilhelm, Präsident d. Landgerichts, Braunschweig, berufen, neu.
29. Kynast, Lothar, Oberstudienrat, Eitzum, neu.
30. Langerfeldt, Carl, Kaufmann, Braunschweig, neu, berufen.
31. Leiste, Franz, Konrektor Veltheim, seit 1970.
32. Märtens, Hubert, Forstamtmann, Münchehof, neu.
33. Müller, Ernst-Burkhard, Pfarrer, Braunschweig, neu.
34. Nebel, Adolf, Pfarrer, Helmstedt, seit 1970.
35. Nietzold, Rolf, Pfarrer, Braunschweig, seit 1970.
36. Okrusch, Martin, Prof. Dr., Braunschweig, neu.
37. Pfotenhauer, Anneliese, Ltd. Oberschwester, Bad Gandersheim, seit 1970.
38. Pramann, Rudolf, Architekt, Braunschweig, seit 1970.
39. Ramser, Karl-Heinz, Kreisoberrat, Helmstedt, seit 1970.
40. Roßmeyer, Marlene, Hausfrau, Lengde, neu.
41. Runge, Hans, Dr.med., Facharzt, Braunschweig, seit 1970.
42. Schliepack, Eckhard, Propst, Vechelde, seit 1970.
43. Schmidt, Kurt, Direktor des Diakonischen Werkes, Braunschweig, berufen, seit 1964.
44. Seifert, Fritz, Dreher, Lebenstedt, neu.
45. Seikowski, Oswald, Feinmechaniker, Braunschweig seit 1970.
46. Stammberger, Helmut, Pfarrer, Braunschweig, berufen, neu.
47. Stampehl, Gerhard, Dr.,Verwaltungsgerichtspräsident, Braunschweig berufen bis Mai 1976 verst., dafür
47. v. d. Lühe, Harald, Abteilungsdirektor, berufen, Oktober 1977 bis 1980, dafür
47. Walzer, Gottfried, Abteilungsdirektor bei der Bezirksregierung, berufen.
48. Steffen Helene, Dipl. Ing. Agr., Braunschweig, berufen, neu bis Oktober 1977, dafür
48. Siedentop, Renate, Pfarrverwalterin,
49. Tröger, Egbert, Pfarrer, Weddel, seit 1970.
50. Warmers, Erich, Propst Salzgitter - Bad, seit 1964.
51. Wecken, Martin, Landwirt, Bornum/Harz, seit 1970.
52. Wieja, Heinz, Vermessungsingenieur, Gebhardshagen, neu.
53. Wilhelm, Bringfried, Pfarrer, Ahlum, neu.
54. Wolter, Fritz-Joachim, Fernmeldeoberinspekteur, neu bis 1978, dafür
54. Schmidt Horst, Oberstudienrat, Schapen, seit Dezember 1978.
In die Landessynode zogen ca 22 neue Synodale ein, davon waren zwei Verwaltungsbeamte, drei Juristen, vier Landwirte und 14 Lehrer, die meisten davon im aktiven Schuldienst.
Bilder aus der 6. Synode 1976
Erich Warmers (1925 - 2000), rechts mit der Trompete, war 1964 als Leiter des Amtes für Volksmission in die Landessynode berufen worden. Er war maßgebliches Mitglied des Bugenhangenkreises und bereitete als Vorsitzender des Gemeindeausschusses einige Synoden vor. Er wurde 1971 Propst der Propstei Salzgitter-Bad und schied 1983 aus der Landessynode aus.
Die Mitglieder der Evangelischen Arbeitnehmerschaft nahmen, so berichtete mir das Synodalmitglied Seikowski nach eigener Einschätzung, maßgebenden Einfluss auf die Arbeit der Landessynode.
Bild unten: Zur Synode gehörten Oswald Seikowski und Fritz Seifert, der auch Mitglied der Kirchenregierung wurde.
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Termine und Themen
01. Sitzung am 28./29.05.1976 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 53 Synodale
Landesbischof Heintze: Überblick über die gegenwärtige Lage der Landeskirche.
Zum Präsidenten der Landessynode wurde Karl-Heinz Ramser gewählt (48:3 bei 3 Enthaltungen), als Vizepräsident von Bülow (49:2 bei 2 Enthaltungen) und als 2. Vizepräsidentin Anneliese Pfotenhauer (49:1 bei 3 Enthaltungen).
Es werden folgende Ausschüsse gewählt: Ältesten-und Nominierungsausschuss (Runge), Finanzausschuss (Körner), Rechtsausschuss (Kutscher), Gemeindeausschuss (Warmers), Bauausschuss (Okrusch), Bildungs- und Jugendausschuss (Kahle).
Ein Ausschuss für Öffentliche Verantwortung wird nicht wieder eingerichtet.
Quelle: LAW Syn 365/ Syn 296; Kurier Oktober 1976; EZ 6.6.1976.
02. Sitzung 23.10.1976 Samstag im Gemeindesaal St. Nikolai, Salzgitter-Bad
Anwesend: 48 Synodale
Bestätigung einer Kirchenverordnung vom 8.6.76 „zur Sicherung des Haushaltes“. Änderung des Kirchensteuergesetzes. Bericht über den Stand der Verhandlungen über das Missionswerk
Quelle: LAW Syn 366/ Syn 297; EZ 24.10.1976, 31.10. 1976
03. Sitzung am 10./11.Dezember 1976 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 46 Synodale; 2.Tag: 41 Synodale
Information der Kirchenregierung
Bericht des Bischofs (u.a. über die Kernenergie)
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1977.
Berichte über den Stand der Verhandlung zur Gründung einer Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.
Quelle: LAW Syn 367/Syn 298; KURIER 1/77 März 1977; EZ 12.12.1976; 19.12.; 26.12.1976.
04. Sitzung am 18./19.März 1977 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 41 Synodale 2. Tag: 42 Synodale
Fragestunde (Eckels, Kutscher)
Wahl der Kirchenregierung: Eberhard von Bülow, Eberhard Grefe, Gerhard Eckels, Hans Gransow, Rudolf Pramann.
Lage- und Tätigkeitsberichts des Bischofs (38 Seiten) und ausführliche Diskussion.
Grußwort von Bischof Easter Rag von der luth. Tamilenkirche.
Quelle: LAW 369/Syn 299; KURIER 2/77 Juli 1977; EZ 27.3.1977,
05. Sitzung am 05.-07.05.1977 Donnerstag, Freitag, Samstag im Tagungs- und Freizeithaus Hessenkopf
Anwesend: 1.+2. Tag: 44 Synodale; 3.Tag: 46 Synodale
Hartmut Padel hatte am 03.11.1976 in der Planungskommission zur Landessynode einen Vortrag gehalten über „Überblick über die verschiedenen Konfirmandenunterrichtsmodelle in unserer Landeskirche“.
Themensynode: Konfirmandenunterricht
Vorträge von Prof. Dr. Klaus Wegenast „Konfirmandenunterricht als Auftrag der Kirche heute“
Fünf Kurzvorträge:
Horst Länger „Herkömmlicher Konfir¬mandenunterricht in einer Stadtgemeinde“,
Martin Rauls, Destedt „Herkömmlicher Konfirmandenunterricht in einer Landgemeinde“, Bringfried Wilhelm, Ahlum „Konfirmandenunterricht als Geleit“,
Lothar Mischke, Lesse „Konfirmandenunterricht als Ferienseminar“,
Christoph Brinckmeier „Konfirmandenunterricht und Erwachsenenarbeit“.
Allgemeine Aussprache. Sechs Arbeitsgruppen:
AG 1: „Der Sinn der Konfirmation“,
AG 2: „Jugend zwischen 10 und 15“,
AG 3: „Der Auftrag der Gemeinde für ihre Konfirmanden“,
AG 4: „Erfolgreiches Lernen“,
AG 5: „Gewinnung von Mitarbeitern für den Konfirmandenunterricht“,
AG 6: „Freiheit und Verantwortung des Konfirmators“.
Wort der Landessynode an alle Mitarbeiter im Konfirmandenunterricht
Ein Wort der Synode an die Konfirmanden.
LAW Syn 371/Syn 300; KURIER 2/77 Juni 1977; EZ 1.5.; 8.5. 1977.
06. Sitzung am 21./22. Oktober 1977 Freitag/Samstag in der Heiliggeistkirche Wendschott, Wolfsburg
Anwesend: 1. Tag: 50 Synodale, 2. Tag: 44 Synodale
Fragestunde zur Zeitschrift „Wildes Huhn“ („So werden die Ziele der RAF propagiert.“) (Ball, Dockhorn, Kleiner, Schaper waren Mitglieder vom Wilden Huhn).
OLKR Kaulitz berichtet über die Fortentwicklung der Verfassung und Pfr. Brackhahn über das Dienstrecht des Pfarrers. Die Synode ist „streckenweise ein juristisches Kolloquium“ (EZ). Stellungnahme zum Religionsunterricht (Jugend- und Bildungsausschuss). Mitarbeiterrecht, Pfarrerrecht.
Quelle: LAW Syn 371/Syn 301; KURIER 3/77 November 1977; EZ 2.10.77; 23.10. 31.10.1977.
07. Sitzung am 09./10.12.1977. Freitag/Samstag im Gemeindehaus St. Katharinen,. Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 43 Synodale, 2. Tag: 42 Synodale
Grußworte vom Generalsekretär der KEK Williams
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1978.
Berichte aus den überregionalen Gremien.
Quelle: LAW Syn 372/Syn 302; KURIER 1/78 Februar 1978; EZ 11,.12., 26.12.1977.
08. Sitzung am 17./18.02.1978: Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 40 Synodale, 2. Tag: 43 Synodale
Landesbischof Heintze erstattet den „Bericht zur Lage“ mit Schwerpunkt der Einbindung der Landeskirche in die Konföderation, VELK und EKiD.
Ausführliche Beratung einer neuen Propsteiordnung und Beschlussfassung.
Zwischenbericht des Gemeindeausschusses zum Konfirmandenunterricht
Quelle: LAW Syn 373/Syn 303; KURIER 2/78 Mai 1978
09. Sitzung am 25.-27. Mai 1978 Donnerstag, Freitag, Samstag im Tagungs- und Freizeithaus Hessenkopf, Goslar
Der Beginn verzögert sich, weil nicht 2/3 der Synodalen (36) anwesend sind.
10 Synodale fehlen entschuldigt. Später max 43 Synodale anwesend.
Zahlreiche Gäste aus der Ökumene.
Themensynode: „Ökumenische Verantwortung der Ortsgemeinde und der Regionalkirche“. Vortrag Pfr. Thomas Wieser, Genf „Die bekennende Gemeinschaft“,
Prof. Günther Gaßmann, Hannover „Lutherische Identität“,
Landesbischof Heintze „Ökumenische Offenheit der Landeskirche“.
Vier Kurzreferate:
1. Bericht aus der röm.-kath. Kirche von Prälat Prof. Dr. Franz Wothe, Hildesheim,
2. Bericht über die Freikirche in Deutschland von Pastor Lothar Nittnaus, Stadthagen,
3. Bericht über die charismatische Bewegung von Prof. Lorenz Hein, Oldenburg/Holst.,
4. Bericht über die griech.-orth. Kirche von Priester Immanouel Vakdur, Einbeck.
Sechs Arbeitsgruppen:
AG 1: Berichtausschuss zum Referat „Gegenwärtige Fragestellungen und Aufgaben im Weltrat der Kirchen“ von Thomas Wieser.
AG 2: Berichtausschuss zum Referat „Lutherische Identität heute“ von Prof. Dr. Günter Gaßmann und zum Referat von Bischof Heintze.
AG 3: „Die geistliche Dimension der Ökumene“.
AG 4: Die missionarische Dimension der Ökumene“.
AG 5: Die diakonische Dimension der Ökumene (auf lokaler Ebene)“.
AG 6: „Die diakonische Dimension der Ökumene (auf globaler Ebene)“.
Allgemeine Aussprache.
Briefe an den ökumenischen Rat der Kirchen, an die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Niedersachsen, an die Propsteisynoden und Kirchengemeinden.
Ökumenischer Gottesdienst in der Frankenbergkirche, Goslar, am 26.05. mit Predigten von Bischof Heinrich Maria Janssen, Hildesheim, Bischof Heintze und Pfarrer Nittnaus, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christl. Kirchen in Niedersachsen.
Zustimmung zum Kirchengesetz zur Änderung des Lektionars und der Wochenlieder und eines Kirchengesetzes über ökumenisch formulierte Texte des Vaterunser, Credo und Nicänum.
Quelle: LAW Syn 374/Syn 304, 305, 306; KURIER 3/78 Juli 1978; EZ 23.5. 28.5./ 11.6.1978
10. Sitzung am 20./21.Oktober 1978 Freitag/Samstag im Amsdorfhaus, Goslar
Anwesend: 1. Tag: 45 Synodale, 2. Tag: 44 Synodale
Sehr ausgiebige Antworten auf sechs Fragen von fünf Fragestellern.
Mehrstündige Debatte über eine Gesetzesvorlage zur Bildung einer Konföderation niedersächsischer Kirchen. Die erste Lesung wird verschoben. „Selten hat die Landessynode ein so lebendiges Beispiel der oft geschmähten Demokratie in der Kirche geliefert.“
Teilnahme von Kindern am Abendmahl soll in Kirchengemeinden und im Gemeindeausschuss beraten werden. Bericht über die Zusammenarbeit der gesamtkirchlichen Dienste.
Quelle: LAW Syn 375/307; KURIER 4/78 November 1978.
11. Sitzung am 8./9. Dezember 1978 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 40 Synodale, 2 Tag: 36 Synodale
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1979.
Zwischenbericht des Bildungs- und Jugendausschusses zur Lage des Religionsunterrichtes.
Quelle: LAW Syn 376/Syn 308; KURIER 1/79 März 1979,
12. Sitzung am 23./24.März 1979 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 40 Synodale, 2. Tag: 45 Synodale
Fragestunde: von Pfr. Stammberger wegen Morsleben, Asse, Schacht Konrad. Umweltfragen von OLKR Kaulitz ausführlich beantwortet.
Lage- und Tätigkeitsbericht der Kirchenregierung durch den Bischof und sehr ausführliche Diskussion.
Berichte der Ausschüsse. Sehr ausführlicher Bericht über die Arbeit der Konföderation durch Pfr. Block.
Die Teilnahme von Kindern am Abendmahl vor der Konfirmation soll nur für den Einzelfall und als Ausnahme gelten. Dazu eine dreijährige Erprobungszeit.
Quelle: LAW Syn 376/ Syn 309; KURIER 2/79 Mai 1979.
13. Sitzung am 24.-26.Mai.1979 Donnerstag, Freitag,Samstag im Tagungs- und Freizeitheim Hessenkopf, Goslar
Anwesend: 1. Tag: 36 Synodale; 2. Tag: 40 Synodale, 3. Tag: 41 Synodale
Frage von Runge zur Besetzung des Braunschweiger Domes durch Atomkraftgegner. Bedenken gegen eine gewaltsame Räumung.
Themensynode: „Kirche und Arbeitswelt“, vorbereitet von Propst Warmers, dem Vorsitzenden des Gemeindeausschusses und Oswald Seikowski.
Einleitender Vortrag Pfr. Förster, Amt für Industrie- und Sozialarbeit, Bayern. „Kirche in der Arbeitswelt“.
AG 1: Dir. Hans-Joachim Hahne, Arbeitsamt Braunschweig „Arbeitslosigkeit-Ursachen-Wirkungen und Möglichkeiten einer Situationsverbesserung“,
AG 2: Dr. med. Berndt Büttner vom Gesundheitszentrum der Stahlwerke Peine „Streß-Leistungsdruck-Verantwortung“,
AG 3: Dr. Rolf Schreiber von der IHK, Braunschweig „Berufsfindung-Berufsbildung-Berufsausübung-Entfaltung und Erhaltung der Persönlichkeit“ und Fritz Seifert „Selbstverständnis und Aufgabe der evangelischen Arbeitnehmerschaft“.
Die Vorträge werden in gleichnamigen drei Arbeitsgruppen gehalten und diskutiert.
Elf Beschlüsse.
Quelle: LAW Syn 377/ Syn 310; KURIER 3/79 November 1979
14. Sitzung am 23./24. November Freitag/Samstag 1979 im Gemeindehaus St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1.Tag: 46 Synodale, 2. Tag: 44 Synodale
Beim Eröffnungsgottesdienst predigte der Generalsekretär des Luth. Weltbundes Carl H. Mau. Die Synodalen Hasse, Runge, Siedentop berichten außerordentlich ausführlich über die VELKD-Synode in Rendsburg.
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1980.
Quelle: LAW Syn 378/ Syn 311; KURIER 1/80 Februar 1980
15. Sitzung am 14./15.März 1980 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 46 Synodale, 2. Tag: 45 Synodale
Bericht des Landesbischofs zur Lage „Wo stehen wir? Wohin gehen wir?“.
Missionsdirektor Dr. Reinhard Müller, Hermannsburg: Bericht über die Arbeit des ev. luth. Missionswerkes in Niedersachsen
Helmut Kahle: die Situation des ev. Religionsunterrichtes an den Schulen.
Quelle: LAW Syn 378/Syn 312; KURIER 2/80 Mai 1980
16. Sitzung am 8.-10.Mai 1980 Donnerstag, Freitag, Samstag im Mutterhaus Salem, Bad Gandersheim
Anwesend: 1. Tag: 39 Synodale, 2. und 3. Tag: 41 Synodale
Elf Synodale sind für alle Tage entschuldigt. Zahlreiche Gäste.
Fragestunde:
Seifert fragt nach der Umsetzung der Berichte aus der Tagung „aus der Arbeitswelt“. Fragen vom Synodalen Kahle zur Situation der Gastarbeiter.
Themensynode: „Missionarische Dimension kirchlicher Arbeit“,
Einführungsreferat von OKR Hasselhorn, Hannover. Zu dieser Synode Vertreter von 13 Propsteisynoden und landeskirchlichen Werken. Sieben Arbeitsgruppen.
AG 1: Der Inhalt der missionarischen Verkündigung
AG 2: Die Kirche als Träger der missionarischen Verkündigung.
AG 3: Die missionarische Aufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit
AG 4: Die missionarische Aufgabe in der Erwachsenenarbeit
AG 5: Die missionarische Aufgabe in der Diakonie
AG 6: Die missionarische Aufgabe in der Seelsorge
AG 7: Die missionarische Aufgabe im Gottesdienst und bei Kasualien.
Telegramm an die Weltmissionskonferenz Melbourne.
Berichte an den Gemeindeausschuss zur Weiterarbeit.
Heintze kündigt seinen Rücktritt zum 01.12.1981 an. Konstituierung eines Bischofwahlausschusses unter dem Vorsitz von Dr. Runge.
Quelle: LAW Syn 379/ Syn 313; KURIER 3/80 Juli 1980
17. Sitzung am 28./29. November 1980 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 44 Synodale, 2. Tag: 47 Synodale
Information der Kirchenregierung
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1981. Der letzte von OLKR Dr. Bluhm vorgelegte Haushaltsplan.
Präsident Ramser berichtet sehr ausführlich über die EKD Synode.
Kaulitz wird als Nachfolger Bluhms Mitglied der Kirchenregierung.
Wahl eines Nachfolgers von Dr. Bluhm als Finanzdezernent.
1. Wahlgang: Brandes 16, Dahling und Fischer 15 Stimmen, 1 Enthaltung;
2. Wahlgang: Brandes 16 , Dahling 14. Fischer: 19 Stimmen.
3. Wahlgang: Brandes: 21 , Fischer: 25 Stimmen. 2 Ent.
Dr. Robert Fischer ist als neuer Finanzdezernent gewählt.
Quelle: LAW Syn 379/Syn 314; KURIER 4/80 Dezember 1980
18. Sitzung am 20./21.03.1981 Freitag/Samstag in Bad Harzburg.
Anwesend: beschlussfähig
Bischof Heintze: Lage- und Tätigkeitsbericht der Kirchenregierung mit Aussprache.
Beratung und Beschlussfassung des Braunschweiggesetzes.
Verabschiedung von OLKR Dr. Bluhm.
Quelle: LAW Syn 380/ KURIER 1/81 Mai 1981
19. Sitzung am 14.-16.05.1981 Donnerstag, Freitag, Samstag im Tagungs- und Freizeitheim Hessenkopf, Goslar
Anwesend: 1. Tag: 42 Synodale, 2. Tag: 47 Synodale, 3. Tag: 39 Synodale
Fragestunde. Runge fragt wg. eines Leserbriefes von Pfr. Finke an.
Themensynode: „Junge Christen und ihre Kirche“.
Votum des landeskirchlichen Jugendringes durch Andreas Apitz und Thomas Schrader. Christian Casemir: „Zur Situation der Jugendarbeit in der Landeskirche“.
Dr. Andreas Feige „Mitgliedschaftserfahrungen und Mitgliedschaftsmotivationen in der Kirche“.
Prof. Dr. med. Hans-Georg Jaedicke „Ärztlich-anthropologische Anmerkung zur Jugendproblematik unserer Zeit“.
Georg Leupoldt „Die un-heimliche Generation“.
Drei Arbeitsgruppen
AG 1: „Jugend im Binnenraum der Kirche“ (mit drei Untergruppen),
AG 2: „Kirche und draußen stehende Jugendliche“ (mit drei Untergruppen),
AG 3: „Brennende gesellschaftliche Probleme“ (mit drei Untergruppen).
Zahlreiche Beschlüsse der jeweiligen Arbeitsgruppen.
Quelle: LAW Syn 380/Syn 429; KURIER 2/81 Juni 1981
20. Sitzung am 12./13. Juni.1981 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 51 Synodale, 2. Tag: 53 Synodale
1.Tag: Andacht des Synodalen Biniok. 2. Tag: Predigtgottesdienst (Heintze)
Information der Kirchenregierung
Verabschiedung des Braunschweiggesetzes
Vorstellung der drei Bischofskandidaten Propst Dr. Karl Hauschildt, Neumünster, Dekan Klaus Lubkoll, Böblingen, Superintendent Martin Voigt, Lüneburg.
1. Wahlgang: Hauschildt: 27 St., Lubkoll: 17 St., Voigt: 9 St.
2. Wahlgang: Hauschildt: 25 St., Lubkoll: 21 St., Voigt: 7 St.
3. Wahlgang: Hauschildt: 27 St,. Lubkoll: 23 St., Ent.: 3.
4. Wahlgang: Hauschildt: 27 St., Lubkoll: 25 St., Ent.: 1
In vier Wahlgängen erhält kein Kandidat die erforderliche Mehrheit von 28 Stimmen.
Aufruf von Ramser und Heintze zur 1. Friedenswoche 8.-18. November 1981
Quelle: LAW Syn 380/Syn 315; KURIER 2/81 Juni 1981;
21. Sitzung am 27./28. November 1981 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 42 Synodale, 2. Tag: 44 Synodale
Beratung und Verabschiedung des Haushaltsplanes 1982.
Verlesung einer Botschaft zur Europäischen ökumenische Bewegung vom 16.-20.11. 1981
im Lögumkloster, Dänemark
Quelle: AW Syn 381/Syn 316; KURIER 3/81 Dezember 1981
22. Sitzung am 19. Februar 1982 Freitag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 48 Synodale
Andacht von OLKR Wandersleb
Information der Kirchenregierung
Wahl von Prof. Dr. Müller zum 6. Landesbischof als einzigem Kandidaten mit 43 Ja, 1 Nein, 4 Enthaltungen.
Bericht über die 5. Tagung der Konföderationssynode am 9.12.1981 (Block)
Quelle: LAW Syn 382/Syn 317; KURIER 1/82 Mai 1982
23. Sitzung am 19./20. März 1982 Freitag/Samstag im Gemeindesaal St. Katharinen, Braunschweig
Anwesend: 1. Tag: 45 Synodale, 2. Tag: 44 Synodale
1.Tag Andacht von OLKR Becker, 2. Tag Abendmahlsgottesdienst in Katharinen (Heintze)
Information der Kirchenregierung
Letzter Lagebericht von Bischof Heintze: „Rückschau und Ausblick“.
Beratung und Beschlussfassung eines Kirchengesetzes zur Visitation.
Verlängerung der Erprobungszeit für die Teilnahme von Kindern am Abendmahl.
Rückschau statt des erkrankten Präsident Ramser, der aus der Synode ausscheidet, von Vizepräsident v. Bülow über die VI. Sitzungsperiode.
Quelle: LAW Syn 382/Syn 318; KURIER 1/82 Mai 1982, EZ 28.03.1982
Hauptgegenstände und Hintergründe
Arbeitsstil
Weit mehr als die Hälfte der Synodalen kehrte in diese 6. Sitzungsperiode wieder in die Synodenarbeit zurück und hielt an der übersichtlichen, verlässlichen Sitzungssystematik fest. Die Synode tagte drei- oder viermal im Jahr: dreimal in den Jahren 1976, 1979 und 1980; vier- mal in den Jahren 1977, 1978,1981. Im Frühjahr berichtete der Landesbischof mal als Vorsitzender der Kirchenregierung, mal mit persönlichen Akzenten jeweils zur Lage. Im Mai fanden die Arbeitstagungen im Grünen auf dem Hessenkopf mit einem Thema statt, am Jahresende wurde der einjährige Haushalt verabschiedet. Wenn weitere Beschlüsse zu erledigen waren, wurde eine vierte Sitzung im Herbst dazwischengeschoben. Der Gemeindeausschuss hatte Propst Warmers erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die Ausschussvorsitzenden im Rechts-, Finanz- und Bauausschuss hatten gewechselt.
Die Synode tagte insgesamt dreiundzwanzig mal, aber die Präsenz ließ zu wünschen übrig. Es fehlten von den 54 Synodalen in 10 Sitzungen zwischen 12 und 18 Synodale. Die am schlechtesten besuchte Synode war die Themensynode im Mai 1979 „Kirche und Arbeitswelt“. Sie war vom Vorsitzenden des Gemeindeausschusses Warmers vorbereitet worden. Das Thema war gemeindenah gewählt und die Referenten stammten aus der Region. Am ersten Tag waren 36 Synodale anwesend, an den beiden nächsten Tagen kamen vier, fünf weitere hinzu, was die Arbeit in den Ausschüssen jedoch nicht erleichterte.
Die repräsentative Ökumenetagung im Mai 1978 mit zahlreichen Gästen aus der katholischen Kirche wurde vom Präsidenten Ramser nicht termingerecht eröffnet, weil nicht 2/3 der Synodalen zu Beginn erschienen waren. Zehn Synodale hatten sich für die ganze Tagung entschuldigt, andere krümelten später herein, maximal waren 43 anwesend.
Der Synode gehörten unter anderen zwei Verwaltungsbeamte, drei Juristen, vier Landwirte und 14 Lehrer an, die meisten davon im Schuldienst. Es wird für aktive Lehrer schwer gewesen sein, an einem Donnerstag sich aus dem Schulbetrieb zu lösen. Schon der EZ Redakteur Hans Otto hatte auf diesen Tatbestand aufmerksam gemacht, als er in der EZ alle gewählten Synodalen seinen Lesern vorstellte.
Die politische Situation
Nach einem bösartigen Bundestagswahlkampf („Freiheit gegen Sozialismus“) wurde am 3.10.1976 die Regierung Schmidt/ Genscher gegen den Kanzlerkandidaten der CDU, Helmut Kohl, bestätigt. Sie verfügte über 253 Sitze gegenüber der CDU (243 Sitze). Auch bei der Bundestagswahl am Erntedanktag 5.10.1980 erhielt die Regierung Schmidt/Genscher gegen den Kanzlerkandidaten F.J.Strauss mit 270 Mandaten die Mehrheit gegen die CDU mit 226 Mandaten. Die mit 10,6% der Stimmen erstarkte FDP wechselte Ende 1982 die Koalition. Am 1.10.1982 löste Helmut Kohl Helmut Schmidt als Bundeskanzler ab.
Am 14.1.1976 wurde überraschend Ernst Albrecht mit verdeckter Hilfe der FDP zum niedersächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Albrecht bildete eine Minderheitenregierung. Ein Jahr später trat die FDP förmlich in die Koalition mit der CDU ein, blieb aber bei der Wahl zum 9. niedersächsischen Landtag am 4.6.1978 unter der 5% Klausel. Albrecht bildete mit 83 Mandaten eine Alleinregierung. Die SPD hatte 72 Sitze. Auch nach der Wahl zum 10. niedersächsischen Landtag am 21.3.1982 bildete Albrecht mit 87 Mandaten eine Alleinregierung, jedoch gegen die SPD (63 Sitze), Grünen (11 Sitze) und die FDP (10 Sitze). Karl Carsten wurde am 23.5.1979 Bundespräsident.
Die Bundesregierung begegnete der Ermordung von Generalbundesanwalt Buback am 7.4.1977, des Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank am 30.7.1977, der Entführung und späteren Ermordung des Arbeitsgeberpräsidenten H.M. Schleyer ab 5.9.1977 mit scharfen Antiterrorgesetzen. Am 18.10.1977 wurde eine entführte Lufthansamaschine in Mogadischu von einer Antiterrorsondereinheit befreit, am selben Tag starben Baader, Ensslin und Raspe im Stammheim.
1978 löste Lothar Späth Hans Filbinger in Württemberg ab, Johannes Rau wurde Nachfolger von Heinz Kühn in Nord Rhein-Westfalen und Franz Joseph Strauß Nachfolger von Alfons Goppel in Bayern.
Im Sommer 1977 kündigte Jimmy Carter den Bau einer Neutronenbombe an, verschob im April 1978 die Durchführung des Beschlusses auf unbestimmte Zeit, 1981 aber gab Präsident Reagan bekannt, die bereits gebauten Einzelteile der Neutronenbombe zusammenbauen zu lassen.
Der wachsenden gegenseitige Aufrüstung begegnete die NATO mit dem sog. Doppelbeschluss am 12.12.1979, der Nachrüstung und Abzug von Raketen vorsah.
Die UdSSR marschierte am 27.12.1979 in Afghanistan ein und stürzte die Regierung. Deswegen Blockade der olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau durch die USA und die BRD. Am 13./14. September 1981 kam es bei Großdemonstrationen gegen den amerikanischen Außenminister Haig in West Berlin und Bonn zu schweren Ausschreitungen. Gegen das US Hauptquartier in Heidelberg wurde einen Tag später ein Anschlag verübt.
Am 10.10.1981 Massendemonstration der Friedensbewegung im Bonner Hofgarten. Argentinische Truppen besetzten im April 1982 die Falklandinseln, die die englische Truppen mit einem großangelegten Flotten- und Landemanöver zurückeroberten.
Schwere innenpolitische Unruhen gab es wegen des rücksichtslosen Einsatzes der Polizei bei Massenprotesten am 13.11.1978 gegen den Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf und dann immer wieder (28.2.1981), am 31.3.1979 gegen das Endlager Gorleben, die zwei Jahrzehnte andauerten, und am 15.11.1981 und den folgenden Jahren gegen die Errichtung einer Startbahn West in Frankfurt.
Die Volkskirche als westdeutscher Selbstläufer
Die Mitgliederzahlen in der Landeskirche gingen zwar von 573.000 Personen auf 531.000 zurück, und eine kirchliche Trauung war auch nicht mehr wie früher begehrt: Die Trauziffer ging von 2.111 auf 1.829 kirchliche Trauungen zurück. Dagegen blieb die Anzahl der Konfirmanden mit fünfmal über 9.3000 stabil, auch die Austrittsziffer bewegte sich zwischen 2.563 (1979) und 3.339 (1976) in überschaubarem Rahmen, obwohl die Eintrittsziffer weit darunter lag. Zählt man hingegen die Taufziffer zu den Eintritten hinzu, ist sogar ein Wachstum festzustellen, das sich jedoch ins Gegenteil verkehrt, wenn man zu den Austritten die Anzahl der Bestattungen hinzurechnet. Es sind jeweils ca. 10.000 Personen, die aus der kirchlichen Statistik herausfallen.
Die verbleibenden Kirchenmitglieder hingegen zahlen immer mehr Kirchensteuern.
1978: 81,38 Millionen und 1982: 99.39 Millionen DM. Damit sind die bleibenden stabilen Faktoren der Volkskirche genannt. Ein Kirchenmitglied erwirbt sich durch seine Mitgliedschaft und zusätzlich durch die Zahlung hoher Kirchensteuern ein Anrecht auf eine Kasualie, ganz unabhängig von seinem Verhältnis zu einer Kirchengemeinde oder zu christlichen Grundwerten. Die Volkskirche steht also in der BRD auf festen Füßen. Ganz anders sieht die Situation in den evangelischen Kirchen in der DDR aus, die den Weg von der Volkskirche zu einer Entscheidungskirche angetreten haben.
Jahr |
Mitgliederzahl |
Taufen |
Trauungen |
Bestattungen |
Konfirmierte |
Abendmahlsgäste |
Eintritte |
Austritte |
1976 |
573.000 |
4.660 |
2.111 |
7.769 |
9.543 |
136.029 |
484 |
3.339 |
1977 |
565.000 |
4.843 |
2.019 |
7.513 |
9.645 |
137.269 |
407 |
3.301 |
1978 |
558.000 |
4.905 |
1.836 |
7.629 |
9.488 |
153.422 |
648 |
3.015 |
1979 |
551.000 |
4.653 |
1.785 |
7.402 |
7.675 |
154.818 |
610 |
2.563 |
1980 |
544.000 |
4.684 |
1.829 |
7.399 |
9.259 |
166.358 |
711 |
2.983 |
1981 |
538.000 |
4.857 |
1.840 |
7.425 |
9.125 |
168.317 |
574 |
2.974 |
1982 |
531.000 |
4.897 |
1.754 |
7.383 |
8.751 |
167.126 |
585 |
3.175 |
Quelle: Kirchliches Jahrbuch
Propsteiordnung
Mit einer neuen Propsteiordnung wurde die Arbeit am Verfassungswerk beendet. Die Synode wollte die Rolle der Propsteisynode stärken. Sie erklärte sich gegen eine zeitliche Begrenzung des Propstamtes für ein Amt auf Lebenszeit. Der Vorschlag, nur einen Kandidaten bei einer Propstwahl zuzulassen, wurde abgelehnt. Die Propsteisynode blieb relativ umfangreich, da alle ordinierten Mitglieder einer Propstei auch Mitglieder einer Propsteisynode sind. Der Vorschlag, nur alle geschäftsführenden Pfarrer zu Propsteisynodalmitgliedern zu machen, wurde mit 26:20 Stimmen abgelehnt.
Die Themensynoden
In dieser sechsten Synodenperiode wurden folgende Themen systematisch bearbeitet, die den Synoden auch ihren Namen gaben: der Konfirmandenunterricht im Mai 1977, die Ökumenesynode (Mai 1978), „Die Kirche und die Arbeiterwelt“ (Mai 1979), die „missionarische Dimension der kirchlichen Arbeit“ (Mai 1980) und „Junge Christen und ihre Kirche“ (Mai 1981).
Die Themensynoden unterschieden sich darin von ihren Vorgängern, dass viele Referenten aus der Landeskirche stammten. Das machte sie praxisnah und erleichterte Rückfragen auf ihre Gemeindearbeit. Es stellten ihre Arbeit im Konfirmandenunterricht vor die Pfarrer Horst Länger, Martin Rauls, Bringfried Wilhelm, Lothar Mischke, Christoph Brinckmeier. Sie veranschaulichten die Vielfalt und unterschiedlichen Ansätze der Gemeindearbeit. Pfr. Hartmut Padel hatte der Planungskommission schon ein halbes Jahr vor Synodenbeginn einen „Überblick über die verschiedenen Konfirmandenmodelle in unserer Landeskirche“ gegeben.
Der eine stellte das Lernen in den Mittelpunkt, ein anderer das Erleben der neuen Gemeinschaft, einer den wöchentlichen Stundenunterricht, der andere die seminarmäßige Zusammenfassung von Lernen und Erleben, der eine als Solist, der andere in einem Team früherer Konfirmanden, ein Dritter zusammen mit den Eltern. Es wurde etwas von der Gestaltungsfreiheit bei der Arbeit in einer Kirchengemeinde sichtbar. In sechs Arbeitsgruppen wurden die verschiedenen Ansätze und Modelle mit den Synodalen diskutiert.
Es gab in der Landeskirche besonders in den Stadtgemeinden eine rege Verbindung zu den katholischen Kirchengemeinden. Das war von den persönlichen Prägungen und Interessen der beteiligten Pfarrer auf beiden Seiten abhängig und auch von der ökumenischen „Großwetterlage“, die sich in vielen Besuchen prominenter Theologen äußerte. Alle diese Aktivitäten in den Kirchengemeinden wurden vom Gemeindereferat des Landeskirchenamtes über alle Propsteien abgefragt, worüber sich nicht alle Pröpste begeistert zeigten. (siehe Kuessner, „Die Braunschweiger Landeskirche in den 70er Jahren“ ab S. 342 Kap. Die ökumenische Gemeinde“). Die Synodenunterlagen für diese Maisynode1978 sind besonders umfangreich. Es war der Landesbischof selber, der über eine Zusammenfassung dieser
Befragungen unter dem Thema „Ökumenischen Offenheit der Landeskirche“ vor der Synode referierte. Es ist ein Jammer, dass diese Thematik in den folgenden Jahren nicht aufgegriffen wurde.
Mit dem Thema „Kirche und Arbeitswelt“ erfüllte sich der Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Erich Warmers, einen Wunsch. Er füllte mit dieser Thematik eine schmerzliche Lücke in der Kirchengemeindearbeit, denn „der Arbeiter“ kam in der vor allem verbürgerlichten Kirchengemeinde kaum vor. Auch diese Synode war gründlich und rechtzeitig vorbereitet worden. An den Vorbereitungen hatte der EAN, die Gruppe Evangelische Arbeitnehmerschaft, einen besonders hohen Anteil. Die Synode wurde durch zwei von Pfr. Helmut Stammberger organisierten Fragebogenaktionen, die sich an die Pröpste und an die Kirchenvorstände wandte, vorbereitet und die Ergebnisse im KURIER veröffentlicht. Den herausragenden Einführungsvortrag „Kirche in der Arbeitswelt“ von Professor Hans Schulze aus Erlangen konnten die leider vielen abwesenden Synodalen in der Novembernummer 1979 des KURIER nachlesen. Der Vortrag wäre auch zur Nacharbeit in den Propsteisynoden geeignet gewesen. Fachleute vor Ort, aus dem Braunschweiger Arbeitsamt, dem Gesundheitszentrum der Stahlwerke Peine und der Industrie und Handelskammer stellten ihre Kurzvorträge in drei Arbeitsgruppen zur Diskussion. Auch diese Synode, die sich in elf Entschließungsanträge an die Kirchenregierung wandte und die Arbeitsthematik in die Ausbildung und Fortbildung wünschte, blieb ein Einzelfall. Möglicherweise waren auch innerkirchliche Unstimmigkeiten der Grund, dass elf Synodale, darunter auch Erich Warmers und der Hauptreferent ihre Teilnahme abgesagt hatten. Diese Synodenunterlagen verdienten noch ein ausführliche Darstellung.
Eine Blamage der Synode: die geplatzte Bischofswahl.
Der Bischofswahlausschuss hatte der Landessynode die beiden erfahrenen Kandidaten Dekan Klaus Lubkoll und Superintendent Voigt vorgeschlagen. Beide galten als erfahrene Praktiker und gemäßigte Reformer. Dem Bugenhagenkreis in der Landessynode waren beide Kandidaten zu modern, und unter der Vermittlung von Pfr. Hartig wurde als dritter Kandidat Propst Hauschildt als Kandidat aufgestellt. Hauschildt, ebenfalls in Gemeinde und Kirchenleitung ein erfahrener Praktiker, hatte erst kurz zuvor 10 Thesen zur Restauration der Kirche herausgebracht. Er war außerdem leitend in der Gruppe „Bibel und Bekenntnis“ tätig. Durch die Präsentation von Hauschildt wurde die Wahl zur Richtungswahl. In vier Wahlgängen fand sich in der Landessynode nicht die erforderliche Mehrheit, nachdem Superintendent Voigt nach den ersten zwei Wahlgängen mit der geringsten Stimmenzahl ausgeschieden war. Die Fronten zwischen den beiden Arbeitskreisen standen sich kompromisslos gegenüber. Vergeblich wurde versucht, den Synodalen Nebel, der sich für Hauschildt ausgesprochen hatte, aus einer Jugendfreizeit in Frankreich noch herbeizuholen. Hauschildt verfehlte die erforderliche Mehrheit um eine Stimme. Hauschildt hätte nach Heintze allerdings nicht die Gesamtheit der Braunschweiger Pfarrerschaft repräsentieren können.
Der erste gescheiterte Anlauf zum neuen Landesbischof hatte der Braunschweiger Landeskirche in der ganzen EKD den unerfreulichen Ruf von unkalkulierbaren Personalentscheidungen eingebracht. Die Suche nach einem neuen Kandidaten gestaltete sich sehr schwierig, weil keine Kandidaten für eine denkbare Wiederholung zu gewinnen waren. Schließlich fand sich der Professor für Kirchengeschichte Dr. Gerhard Müller, Erlangen, zur Kandidatur bereit unter der Voraussetzung, dass er der einzige Kandidat wäre. Das war auch der Wunsch der Landessynode. Andere Kandidaten wurden dieses Mal nicht präsentiert.
Das Protokoll vermerkt noch: „In einer Selbstvorstellung nimmt Prof. Dr. Müller Bezug auf den den Synodalen vorliegenden Werdegang und legt seine Perspektive für das ihm angebotene Amt eines Landesbischofs dar.“
So wurde am 19.2.1982 Prof. Dr. Müller zum sechsten Landesbischof der Braunschweigischen Landeskirche gewählt.
Mit dieser Personalentscheidung der Synode begann ein neuer Abschnitt in der Synodengeschichte.
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