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Einige Literatur, die ich zu meinem Vortrag zu Weimar gelesen habe,
chronologisch geordnet, samt unpassenden Bemerkungen
Kurt Nowak, Evangelische Kirche und Weimarer Republik. Zum politischen Weg des deutschen Protestantismus zwischen 1918 und 1932, Göttingen, 1981 und Weimar, 1981.
Es war eine Doktorarbeit von Nowak und der Beginn seiner theologischen akademischen Karriere in der DDR, als Theologieprofessor an der Universität Leipzig. Die Arbeit erschien gleichzeitig in der DDR und der BRD, also eine „gesamtdeutsche“ Veröffentlichung. Das war für uns Leser im „Westen“ Anfang der 80er Jahre schon ein Ereignis. „Darf der denn alles schreiben, was er will?“ „Muss er nicht ständig Rücksicht nehmen, dass die mitlesende Stasi auch alles genehmigt?“ Das waren so einige unserer zeittypischen Gedanken an der Grenze zur DDR, an der meine Kirchengemeinde lag. Mein Eindruck war, dass Nowak die evangelische Kirche in der Weimarer Zeit als durchweg rechtslastig beschreibt und dabei einen wunden Punkt getroffen hat, eine Ansicht, die vielfach von westdeutschen Historikern lange Zeit übernommen worden ist. Seine Eingrenzung der Weimarer Republik auf das Jahr 1932 verweist auf die damalige allgemeine Auffassung, dass die Weimarer Republik an ihrer eigenen Schwäche vor 1933 zusammengebrochen sei. Diese Optik wird heute bestritten. Man müsse die Geschichte der Weimarer Republik von ihren verdienstvollen Anfängen her verstehen. Ich habe bedauert, dass die Optik der Kirchengemeinden kaum bis gar nicht beschrieben wurde. Nowak ist 59-jährig 2001 verstorben.
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