[ Gitarrenkurs Home ] [ Einführung ] [ Teil 1: Die Grundlagen ] Teil 2: Zupfen und Fingerpicking: A-Dur, Die Gedanken sind frei - D-Dur, House of the risin' Sun - Folk-Picking, Whiskey in the jar - Flageolett-Stimmung [ Teil 3: Das mehrstimmige Melodiespiel ] [ Anhang ] [ Visitabilis ]

[Gitarrenkurs]GITARRENKURS

Das Stimmen der Gitarre III

a) Die Flageolett-Stimmung:


E'-------+-------+-------+-------F-
H -------+-------F-------+-------+-
G -------+-------+-------+-------F-
D -------+-------F-------+-------F-
A -------+-------F-------+-------F-
E -------+-------F-------+-------+-

         4. Bd.  5. Bd.  6. Bd.  7. Bd.

[ 1981]Sie ist die genaueste, erfordert aber Geduld und genaues Gehör. Die tiefe E-Saite wird nicht auf dem 5. Bund gegriffen, sondern die Saite wird direkt über den 5. Bund nur leicht berührt. Beim Zupfen gibt sie dann einen hellen, singenden Ton von sich. Wird nun kurz darauf die A-Saite auf dem 7. Bund leicht berührt und gezupft, so gibt sie ebenfalls einen hellen, singenden Ton von sich. Klingen beide Töne zusammen, sind bei falscher Stimmung leicht die Schwebungen zu hören. Ist die A-Saite nachgestimmt, so wird sie auf dem 5. Bund leicht berührt und gezupft. Ebenfalls wird die D-Saite auf dem 7. Bund leicht berührt und gezupft. Nun kann die D-Saite nachgestimmt werden. Von D auf G läuft es nach demselben Muster.

Hier ein Beispiel zum Anhören: Anhören Ogg Vorbis: Streaming / Download - Anhören RealAudio.

Nur von G auf H gibt es eine Ausnahme: hier muß herkömmlich gestimmt werden. Also die G-Saite auf dem 4. Bund gegriffen und mit der nicht gegriffenen H-Saite vergleichen. Von H auf E wird dann wieder wie oben beschrieben verfahren. Diese singenden Töne, die bei leichter Berührung der Saiten über dem 5. und dem 7. Bund entstehen heißen Flageolett-Töne. Diese Töne gibt es noch über dem 12., dem 17. und 19. Bund. Über dem 12. Bund sie am ausgeprägtesten. Deshalb kann man hier zuerst üben und versuchen, durch sachte Berührung die Saiten beim Zupfen zum Singen zu bringen. Die Flageolett-Stimmung hat auch den Vorteil, daß sie eine einigermaßen saubere Stimmung ermöglicht bei Gitarren, deren Hals schon etwas verzogen ist.

b) Die "Standardstimmung":


E'-------+-------+-----#-+----
H -------+-----#-+-------+----
G -------+-------+-----#-+----
D -------+-------+-----#-+----
A -------+-------+-----#-+----
E -------+-------+-----#-+----

         3. Bd.  4. Bd.  5. Bd.

Das Stimmen über den 5. Bund sei nochmal wiederholt: die tiefe E- oder A-Saite wird nach Pfeife oder Stimmgabel gestimmt, auf dem 5. Bund gegriffen und mit der leeren nächsten Saite nach rechts (wenn man die Gitarre hält nach unten) verglichen. Einzige Ausnahme: von G auf H wird die G-Saite auf dem 4. Bund gegriffen. Dieses ist die einfachste Stimmtechnik, sie hat aber den großen Nachteil, daß Fehler, die sich einmal einschleichen, durch alle Saiten hindurchgeschleppt" werden können. Zum Beispiel, wenn A auf D nicht stimmt, dann können trotzdem G auf H und H auf E in Ordnung sein, aber der ganze gegriffene Akkord klingt trotzdem abscheulich.

c) Das Stimmen über Akkorde:

ist als Kontrolle gut. Die H- und die E'-Saite werden wie gewohnt gestimmt. Dann wird C-Dur gegriffen und es werden die A-Saite und die H-Saite zusammen gezupft. Der Tonabstand hier ist genau eine Oktave. Bei Verstimmungen sind auch hier - wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Flageolett-Stimmung - die Schwebungen zu hören. Die A-Saite wird gegebenenfalls nachgestimmt. Darauf wird der D-Dur-Akkord gegriffen und es werden die H-Saite und die D- Saite zusammen gezupft. Hier wird bei Verstimmung die D-Saite nachgestimmt. In einem dritten Schritt wird G-Dur gegriffen und es werden die hohe E-Saite und die G-Saite zusammen gezupft. Hier wird die G-Saite gegebenenfalls nachgestimmt. Zuletzt wird gar nicht gegriffen und es werden die beiden E-Saiten zusammen gezupft (Tonabstand hier zwei Oktaven!). Die tiefe E-Saite wird bei Verstimmung nachgestimmt. Klappt das über die zwei Oktaven nicht, so ist es statt dessen auch möglich über den E-Dur-Griff: dieser wird gegriffen und es werden die D-Saite und die tiefe E- Saite zusammen gezupft. Das setzt aber voraus, daß die D-Saite vorher schon ordentlich gestimmt wurde.

d) Die E-Stimmung:

Hier werden alle Saiten von der hohen E'-Saite aus gestimmt. Die H-Saite wird auf dem 5. Bund gegriffen und gezupft und mit der leeren (d.h. nicht gegriffenen) E'-Saite verglichen und eventuell nachgestimmt. Die G-Saite wird leer gegriffen und gezupft und mit der auf dem 3. Bund gegriffenen und angezupften E'-Saite verglichen. Die D-Saite wird auf dem 2. Bund gegriffen und mit der leeren E'-Saite verglichen. Die A-Saite wird auf dem 7. Bund gegriffen und mit der leeren E'-Saite verglichen. Die tiefe E- Saite wird auf dem 12. Bund gegriffen und mit der leeren E'-Saite verglichen. Vorteil dieser Stimmung ist, daß man von einer Saite aus alle anderen stimmt und wenig Fehlstimmungen durch alle Saiten hindurchschleppt wie bei der Standardstimmung.


[St.Jakobi] [Anfang] [Zurück] [Gitarrenkurs] [Weiter] [Ende] [Glaube]
Impressum, http://bs.cyty.com/visitabilis/gitarre/gitar30.htm, Stand: 20. Dezember 2000, ee