Finger-Balance als Schlüssel zur praktischen Orientierung
Einleitung
Beim Umgang mit Leid und Konflikten in den Sozialwissenschaften hängt
alles davon ab, wie der Mensch sich selbst wahrnimmt. Ist er von Natur aus
zu entgegenkommender Kommunikation und gewaltfreier Konfliktlösung fähig
oder muß er gegen seine natürlichen Triebe und Neigungen lernen, sich
friedlich zu verhalten?
Die in der westlichen Welt tief verwurzelte Abwertung des Leibes und seine
Unterordnung unter den Geist legt es nahe zu meinen, der Geist müsse den
Leib mit seinen Trieben und Emotionen kontrollieren und beherrschen. Es
brauche ethische Wertmaßstäbe, die der Mensch lernen und sich aneignen muß,
damit es gerecht, liebevoll und friedlich zugeht.
Gegen dieses Konzept von Beherrschung und Bevormundung wird hier mit Hilfe
des Fingerreims das Konzept der Balance gesetzt. Denn im Zusammenspiel der
fünf Finger ist erkennbar, wie fünf Grundbedürfnisse oder Motivationen im
Fühlen, Denken und Verhalten des Menschen wirksam sind und sich gegenseitig
in Balance halten. Leib und Geist stehen demnach in einer gleichwertigen
Wechselbeziehung. Die Fähigkeit zur Balance ist also tief im Körper, d.h.
früh in der Evolution angelegt.
Daher kann es gar nicht „gute“ oder „schlechte“
Bestrebungen oder Triebe im Menschen geben. Vielmehr bedeuten Leiden und
Konflikte, dass jene Balance verloren gegangen ist, weil ein oder mehrere
der fünf Grundbedürfnisse nicht zum Zuge kommen konnten oder nicht
zugelassen wurden. Werden alle fünf bejaht, kann es zu neuer Balance
kommen.
Buch
Handbuch der Befreiung
Wie der Mensch in Bewegung kommt, Eberhard Fincke,
Verlag Internationales Kulturwerk Hildesheim, 1995, 130 S., 3,- Euro, incl. Porto.
Zu bestellen beim Autor: fingerreim.bs@cyty.com
Inhalt
Im Buch wird an vielen praktischen Beispielen gezeigt, wie man mit Hilfe
der fünf Finger persönliche Probleme klarer erkennen und sich dann auch
leichter und sicherer entscheiden kann. Alle Aspekte der Frage, wie man in
Balance bleiben oder sie wiedergewinnen kann, werden doppelt durchdacht,
einmal theoretisch und dann praktisch. Dabei spielt die
wahrnehmungspsychologische Erkenntnis eine große Rolle, dass Wahrnehmung und
Bewegung einander abwechseln müssen, weil sie nicht gleichzeitig möglich
sind (Viktor v. Weizsäcker u.a.).
Auch mit den fünf Grundbedürfnissen des Menschen, verkörpert in den fünf
Fingern, verhält es sich so. Sie werden als fünf
„Leidenschaften“ beschrieben, weil jede von ihnen einzeln ins
Leiden führt. Aber im Zusammenwirken mit den anderen vier hilft jede aus der
Krise auch wieder heraus oder zur Befreiung.
Mit dem Buch wird also ein völlig neuer, bisher unbekannter Zugang zum Wesen des Menschen eröffnet, der Weg über die Struktur der Hand. Allerdings geht es nicht um die Struktur selbst, sondern darum, in die Bewegung zu gelangen, auf die sie hindeutet, eine Balance, die an die fortschreitende Bewegung von einer „Leidenschaft“ zur anderen gebunden ist.
Buch
Fingerreime
Heilgard Stieber, Eberhard Fincke, Christine Gholipour Ghalandari,
Verlag Internationales Kulturwerk Hildesheim 2001, 57p.
11,- Euro.
Bestellung an: Internationales Kulturwerk
Kirchstr. 38, D-31135 Hildesheim
Tel. & Fax: 05121 12603
IKW.e.V@t-online.de
Inhalt
In diesem farbigen und bilderreichen Buch sind traditionelle und neue
Fingerreime gesammelt, um aufmerksam zu machen auf diese seit langem
vergessene Gedichtform, die es möglich macht, das Wesentliche kurz,
ansprechend und treffend zu formulieren. Fotos und Grafiken begleiten die
Fingerreime und veranschaulichen, was in unserem Denken vorgeht. Sie regen
dazu an, die Balance der fünf Aspekte nicht nur in der Hand, sondern in den
vielfältigen Formen der Natur wiederzuerkennen und auch eigene Reime zu
machen.
Es zeigt sich, wie Fingerreime Kinder ebenso wie Erwachsene ansprechen
können, weil sie einerseits zu einfachen Fingerspielen einladen, die aber
andererseits in spannende und tiefe Gedanken führen.
Aufsatz: Big Five und fünf kleine Finger
Aufsatz: Die Praxis der ökologischen Balance
Aufsatz: Die Beziehung zum Leib
