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[Gitarrenkurs]GITARRENKURS

Die Klassische Gitarre

[Klassische Gitarrenhaltung]Im Unterschied zur reinen Liedbegleitung stellt die klassische Spielweise auf der Gitarre eine eigene selbständige Musik dar. Melodie und Begleitung fallen sozusagen zusammen. Deshalb wird diese Spielweise mit unter das Solospiel gerechnet. Die Gitarre wird dabei auf den linken Oberschenkel aufgelegt, wobei der linke Fuß auf einen Fußschemel gesetzt werden kann. Sehr viel Wert wird auf den Anschlag gelegt, wo es Unterschiede gibt, ob mit Fingerkuppen oder Fingernägeln angeschlagen wird, ob die Finger angelegt werden oder nicht oder ob die Saiten nahe dem Steg oder vor dem Schalloch gezupft werden. Entsprechend varriiert die Klangfarbe (Ausprobieren!).

Die erste schriftliche Aufzeichnung von Gitarrenmusik stammt aus dem Jahr 1535, bis 1800 wurde Gitarren- und Lautenmusik nicht in der heute oft gebräuchlichen Notenschrift, sondern in der Tabulaturschrift festgehalten. Wir haben diese schon kennengelernt. Neu jedoch ist, dass die Griffe sich hier nicht streng durchhalten, sondern in sich variiert werden. Die Finger der linken Hand bewegen sich also nicht mehr in starren, festgelegten Griffbildern, sondern diese werden verlassen und einzelne Finger greifen einzelne Töne. Die bekanntesten klassischen Gitarrenspieler sind Ferdinand Sor 1778-1839), Ferdinando Carulli (1770-1841), Matteo Carcassi (1792- 1853), Anton Diabelli, Francisco Tárrega (1852-1909) und Andrés Segovia. Hier in diesem Kurs sollen ausgewählte Stücke unter anderem von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart vorgestellt werden.

Wer sich die Musikbeispiele im Midi-Format anhört, wird feststellen, dass diese im Tempo zum Teil wesentlich langsamer eingespielt wurden als es auf Schallplatten- und CD-Aufnahmen üblich ist. Ich selbst bin der Meinung, dass zu schnelle Spielgeschwindigkeit eine Entfaltung der musikalischen Harmonien und der Klangintervalle oft behindert. Ein Zusammenklang von verschiedenen Tönen braucht Raum und Zeit, um seine Wirkung zu entfalten, und diese sollten auch gewährt werden. Insofern sind diese Klangbeispiele auch ein Plädoyer für die Langsamkeit. Das hat nichts mit Trägheit oder Faulheit zu tun, sondern damit, dass erst die Langsamkeit in die Tiefe führt und unsere Zeit heute nichts mehr fürchtet als die Versenkung in die Tiefe. Dabei ist es gerade die, die uns mal retten könnte.


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Impressum, http://bs.cyty.com/visitabilis/gitarre/gitar32.htm, Stand: 20. Dezember 2000, ee