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Wir haben die Auferstehung hinter uns
Kein Scherz. Wir haben die Auferstehung hinter uns, wenn wir unsere Taufe ernst nehmen. Kürzlich war in Helmstedt ein Treffen der Gruppe "Aufbruch in der Landeskirche", die sich mit der Taufe beschäftigte und feststellte, Taufe wäre mehr als Segen. Goldrichtig.
Taufe ist Auferstehung. So hat es jedenfalls Paulus gepredigt. Der alte Mensch wird im Taufwasser ersäuft und ein neuer Mensch herausgehoben. So heißt es im Gebet über das Taufwasser: "So soll im Wasser der Taufe alles, was uns von Gott trennt, untergehen. Aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Christus lebt." Wenn wir also auf unser Leben zurücksehen, vielleicht nach 60 Jahren: voller Auferstehung. Kein Grund zur Resignation in Folge der erlebten Niederlagen. Meine Vergangenheit ist erfüllt von Auferstehung.
Meine Gegenwart auch. Die Morgenlieder sind voll von diesem Gedanken: "Hilf, dass ich mit diesem Morgen geistlich auferstehen mag..." (EG 445,4). Kurt Rose meint: Gottes Ruhetag ist ein Auferstehungstag, "hebt uns alle in sein Leben" (EG 631). Und dann an jedem Morgen dieser Vielklang von Knorr von Rosenroth: Morgenglanz - Morgenzeit - Morgentau - Morgenröte - Lebens-Au - Tränenfeld - Freudenbahn - Gnadensonne" (EG 450). So wird schon der Tagesanfang positiv und vor allem konkret erfüllt von Auferstehung.
Die Auferstehung umfasst alle Zeiten. Also auch meine Zukunft. Habe ich noch was entscheidend Neues zu erwarten? Etwa nach dem Tod? Da wäre ich vorsichtig. Mehr als Auferstehung ist uns nicht verheißen.
So treffen sich also am Ostersonntag und den folgenden sechs Ostersonntagen in unseren Kirchen viele Zeugen der Auferstehung. Dazu brauchen wir nicht an Gräber oder die Erinnerung an ein leeres Grab. Paulus kannte diese Redeweise noch gar nicht. Sie kommt erst später in den Predigten der Evangelisten vor. Wir bezeugen den in unserer Gemeinde und in unserm Leben gegenwärtigen und für uns auferstandenen Christus. Was für ein Fest. Aber nicht nur Ostern. Alle Zeit.
Ihr Dietrich Kuessner
p.s. Im 2. Timotheusbrief ist von Hymenäus und Philetus die Rede, "welche von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen." Aber das ist was anderes. Da ist nichts von der Taufe zu lesen.
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